Prolog

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Das Leben ist ein Spiel. Manchmal kannst du deine eigene Spielregeln erfinden oder du bist dazu verpflichtet den Regeln nachzugehen.

Alyson weiß ganz genau, warum sie nach Paris muss. Sie soll herausfinden ob ihr Vater noch lebt. Doch als sie aus dem Flugzeug steigt verliebt sie sich augenblicklich in den charmanten und attraktiven Sylvain, der mehr über ihre Familie weiß als sie selbst. Wird die Liebe sie in Paris fesseln oder wird sie ihre Schwester in Neuseeland besuchen. In dem Land von dem sie immer geträumt hat. Was ist wenn sie sich zwischen dem wahrem Leben und der Liebe entscheiden muss?

Allie ist verzweifelt und findet in Paris weder Arbeit noch die Wahrheit über das unerklärliche Verschwinden ihres Vaters. Kann der Mann im weißen Anzug ihr helfen? Und welchen Preis hat das?

"Allie was machst du da? Komm von der Holzleiter herunter, dein weißes Kleid ist schon ganz schmutzig von dem ganzen Bücherstaub!"

...

"Aber Mommy, ich wollte den Atlas von da oben!"

"Ach Allie Schatz, komm jetzt, der gehört deinem Vater und den kannst du dir auch wenn du älter bist mal ansehen. Er ist sehr wertvoll und wenn auch nur ein Knick darin zu sehen ist, wird dein Vater sehr sauer darauf sein. Und jetzt komm wir müssen zur Kirche und dich umziehen, so kannst du jedenfalls nicht gehen!"

Schon als kleines Kind wollte ich die Welt sehen. In der dritten Klasse las ich lieber Bücher über den Regenwald als über Pippi Langstrumpf. Ich spielte lieber mit meinem Modellflugzeug als mit Puppen.

Und jetzt reise ich um die Welt, ich lebe meinen Traum. Ich war schon so oft unterwegs. Das ich bereits vergessen habe, wo ich herkomme. Oder besser gesagt darüber nachdenken muss.

In einer kleinen Stadt namens Oban in Scotland wurde ich geboren. Meine ersten sechs Lebensjahre verbrachte ich dort. Ich kann mich an die Berge erinnern. Und an den Sommern am See. Eine kleine Eisenbahn fuhr täglich durch die kleine Stadt. Und wenn es regnete waren die Wiesen noch lange nass und es roch angenehm nach Regen und frischem Gras. Im Winter war es meistens sehr kalt. Und wir saßen viele Abende am Kamin und sangen Lieder. Das Wehen des Windes hörte man immer um das Holzhaus im Norden hören. Das Holz knarrte und ich wusste, dass ich da Zuhause bin. Bis mein Vater verschwand.

Das war meine Kindheit.

Heute bin ich selbstständig und groß. Suche noch nach der Freiheit obwohl ich schon frei bin. Aber was ist Freiheit? Die Gewissheit, dahin gehen zu können wohin man will? Oder das Gefühl immer wieder zurück gehen zu können?
Dahin wo man sich geliebt fühlt?

Fragen über Fragen. Und keine einzige Antwort. Als Schweigen.
Ich fühlte mich einsam. Und das war ein Grund warum ich von einem Ort zum anderen reiste. Es machte mir Spaß, es gab mir das Gefühl, meinem Leben einen Sinn zu geben. Nicht nur irgendeinen Sinn, sondern den Sinn, jedem einzelnen Tag so zu nutzen als wenn es mein letzter wäre. Doch es fiel mir gelegentlich schwer mir einzugestehen, dass ich nach etwas Anderem suchte. War es die Liebe des Lebens nach der ich vergeblich suchte oder die Freiheit die ich bereits hatte? Ich weiß es bis jetzt nicht! Vielleicht weiß ich es bis Morgen!

Bis Morgen werde ich mir jedenfalls sicher sein, ob die Reise nach Paris mich befreien wird.

Ich, Alyson Parker werde mir Morgen sicher sein!

Spätsommer in ParisWhere stories live. Discover now