Kapitel 24

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,,Wartest du hier? Ich gehe mal schauen, was los ist", sagte ich und Dylan nickte. Etwas anderes hatte ich auch nicht erwartet.

Ich stieg aus und ging langsam zu ihr hin. Vorsichtig setzte ich mich neben ihr.

,,Kleo, was ist los?", fragte ich und legte meinen Arm um ihre Schulter. Ihre Haut war so kalt wie Schnee. Ich verstand es nicht, wieso sie noch hier sass, wenn es wirklich kalt war. Sie nahm ihre Hände runter und sah mich an.

,,Nichts", schluchzte sie und versuchte ihre Tränen wegzuwischen, doch es gelang ihr nicht, da sie einfach weiter weinte.

,,Kleo, ich bin dein bester Freund. Du kannst mir alles sagen." Sie sah zu Dylans Auto und es wurde mir langsam zu kalt auf dem Trottoir. Ich wollte gar nicht wissen, wie lange Kleo hier schon rumgesessen war.

,,Übernachtest du noch bei Dylan?", fragte sie und ich nickte. Immer wenn sie keine Antwort geben wollte, wechselte sie einfach das Thema.

Typisch Kleo.

,,Mein Vater hat erfahren, dass ich schwul bin", erklärte ich. ,,Oh", brachte sie nur heraus und sah wieder zu Boden. ,,So gut hat er wohl nicht regiert", hakte sie nach und ich seufzte. ,,Nein, hat er nicht. Genug über mich. Wieso weinst du? Hat Jake dich abserviert?", fragte ich. Kleo sah lange ins Leere und sagte zuerst nichts. ,,Kleo?" Sie schüttelte den Kopf. ,,Ich weine doch nicht wegen Jake, da kennst du mich wohl doch nicht so gut. Wann habe ich denn für einen Jungen geweint?", schluchzte sie und ich seufzte.

Da hatte sie recht. Kleo weinte nie einem Jungen hinterher, doch als ich es mal nicht glaubte, hatte ich gelogen und bei ihr drei Nächte übernachtet. Ich hatte gesagt, dass sie bei mir die Wohnung strichen.

Kleo hatte nicht geweint. Sie war sogar immer glücklicher als vorher.

,,Wieso dann?", fragte ich und sie holte tief Luft.

,,Alan ist einfach abgehauen. Er hat uns einen Zettel hinterlassen und darauf steht nur etwas Kleines, was uns nicht weiterhilft, um zu wissen, wo er ist."

Kleo nahm einen Zettel aus ihrer Tasche.
,,Hier." Ich nahm ihn entgegen und fing an zu lesen.

Hallo Kleo.

Dir hatte ich auch einen Zettel überlassen. Ich wollte dir einfach nur sagen, dass du immer für mich da warst und mir auch durch die schwere Zeit geholfen hast.

Vielen Dank für alles.

Bitte sucht mich nicht.

Alan.

,,Habt ihr schon die Polizei informiert?", fragte ich und Kleo nickte. ,,Sie können aber auch nichts weiteres machen, als den Idioten zu suchen. Wieso haut er ab? Denkt er immer nur an sich?"

,,Vielleicht hielt er es in der Schule nicht mehr aus." Sie sah mich an. Ihr Blick traf auf meinen und ich konnte ihn nicht abwenden.

,,Heisst das, dass du dann auch gehen wirst?", fragte sie und presste dann ihre Lippen zusammen. Sie versuchte das Weinen zu unterdrücken.

,,Wieso sollte ich gehen? Ich komme gut klar in der Schule." ,,Die anderen fangen aber schon an, sich über dich lustig zu machen."

Ich hob ihr Kinn, so dass sie mich nochmal ansah.

,,Ich werde dich nicht alleine lassen. Ich verspreche es."

Kleo nickte leicht und ich umarmte sie noch. ,,Können wir bitte aufstehen. Es ist kalt und du frierst auch. Das fühle ich." Kleo nickte leicht und wir gingen zum Auto.

,,Hey Dylan", begrüsste sie ihn und er sah sie bemitleidenswert an. ,,Hey Sweety. Willst du nach Hause?", fragte er und Kleo nickte leicht. Also fuhren wir Kleo nach Hause.

,,Denkst du wirklich es war eine gute Idee, abzufahren, bevor wir sahen, dass sie ins Haus ging?", fragte Dylan und ich nickte. ,,Kleo braucht keinen Babysitter. Wirklich nicht."
,,Ich hoffe du hast recht."

Wir gingen nach Hause, besser gesagt zu Dylan und waren froh alleine zu sein. ,,Sind deine Eltern öfters nicht zu Hause?", fragte ich und Dylan nickte. ,,Ich muss kurz auf die Toilette."

Ich ging ins Wohnzimmer und sah mir ein paar Bilder an, die hier rumhingen. Auf einem war Dylan echt jung und echt süss.

,,Ich war da fünf." Dylan tauchte plötzlich hinter mir auf und ich zuckte zusammen. Er lachte und ich drehte mich zu ihm. ,,Fünf und echt süss", grinste ich und er nickte. ,,Ich war halt schon im Kindesalter unwiderstehlich."

Er drückte mich an die Wand und fing an meinen Hals zu küssen. Ich seufzte und Dylan grinste. Dann küsste ich ihn leidenschaftlich.

In solchen Momenten wurde mir immer klar, dass ich mich richtig entschieden hatte.

Nicht für Mom und Dad.

Sondern für Dylan...

Show you (Dylmas ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt