Kapitel 14

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Dylan pov.
Um elf Uhr Abend hämmerte jemand laut an meiner Tür und hatte mich geweckt.

Genervt machte ich das Licht an und zog mir etwas anderes an. Die Person hatte es wohl sehr eilig, als wäre das nicht schon genug, dass sie mich weckte, hämmerte sie einfach weiter seelenruhig gegen die Tür.

Ich ging zur Tür und öffnete sie. 

Erstaunlicherweise stand Thomas vor meiner Tür. Er sah merkwürdig aus.

Ich wusste, dass er irgendwann kommen würde. Trotzdem hatte ich nicht erwartet, dass er sich so schnell wieder blicken lässt.

,,Thomas?", fragte ich, doch er gab keine Antwort. Das verwirrte mich.

,,Hab ich was im Gesicht?", fragte ich stattdessen. Er schüttelte den Kopf und sah mir, als wäre er hypnotisiert, in die Augen.

,,Nein", antwortete er und beugte sich vor.

Überraschenderweise küsste er mich.

Der Kuss hatte mich vollkommen überrumpelt, dennoch erwiderte ich ihn und schloss meine Augen. Das schöne Gefühl hielt an, jedoch stieg mir der Geruch von Alkohol in die Nase.

Ich löste mich von ihm und Thomas konnte sich kaum halten. Er wollte hinunterfallen, aber ich packte seinen Arm und konnte es somit verhindern.

,,Hast du getrunken?", fragte ich, obwohl es offensichtlich war. Er nickte leicht und ich seufzte.

,,Dylan, ich liebe dich", murmelte er und wollte mich wieder küssen. Dieses Mal wich ich aus. ,,Bist du zu mir gefahren?" Er nickte wieder und es fiel ihm schwer zu sprechen.

,,Spinnst du! Du hättest einen Unfall machen können?!" Für Thomas schien es nicht von Bedeutung zu sein und er sah mich immer noch an.

Er hypnotisierte auch mich mit seinen braunen Knopfaugen, dennoch musste ich mich zusammenreissen. Thomas war betrunken.

,,Komm, du kannst in meinem Zimmer schlafen."

Es war eine Herausforderung, Thomas bis nach oben zu bringen, ohne dass ich mich auf ihn einliess.

Er legte sich hin und ich sah ihn weiterhin an. ,,Liebst du mich?", murmelte er und ich hatte keine Antwort.

Ich war in Thomas verknallt, aber ich glaubte nicht daran, dass Thomas sich vor allen Leuten outen würde. Es war nicht seine Art, vor einer Menschenmasse zu stehen und zu sagen: Hey Leute, ich habe es euch zwar nicht gesagt, aber ich bin schwul.

Ich hatte das Bedürfnis sein Haar anzufassen, was ich auch tat. Thomas lächelte und es schien ihm zu gefallen.

Schnell nahm ich meine Hand weg und stand auf. ,,Gute Nacht Tommy." ,,Gute Nacht", nuschelte er und es dauerte nicht lange, bis er einschlief, denn sein Atem wurde regelmässig und er hörte auch auf sich hin und her zu wälzen.

Ich lag lange auf dem Sofa und dachte über den Kuss nach. Es war ein kurzer Kuss, ohne Zunge, aber nichtsdestotrotz war es ein schöner Kuss.

Morgen würde es entscheidend für mich sein, ob Thomas wirklich etwas für mich empfand oder ob nur seine Sinne ausgeschaltet wurden, weil er zu viel Alkohol getrunken hatte.

***

Zum Glück wurde ich vor Thomas wach und zog mich um. Er schlief immer noch friedlich und sah einfach süß aus.

Langsam aber sicher wurde er auch wach und für einen kurzen Moment wirkte er vollkommen orientierungslos.

Er sah mich aber dann an und fuhr sich über seine zerzausten Haare.

,,Wie bin ich hierher gekommen?", fragte er und ich war immer noch ein wenig wütend, dass er einfach verantwortungslos gestern durch die Gegend fuhr.

,,Du bist mit dem Auto zu mir gefahren. Wahrscheinlich warst du auf einer Party, denn du hattest recht schlimm nach Alkohol gestunken."

Thomas kratzte sich nervös am Hinterkopf und sah mich dann an. ,,Habe ich sonst noch etwas schlimmes getan?", fragte er und ich zuckte mit den Schultern. ,,Es kommt darauf an, ob du es für schlimm empfindest. Du hast mich geküsst."

Seine Augen weiteten sich und er sah geschockt aus. Ich hätte nicht gedacht, dass er so reagierte.

,,Hab i-ich d-das?", stotterte er und ich nickte. ,,Ja, das hast du und du hast auch gesagt, dass du mich liebst."

Thomas wusste sich nicht zu helfen und schon es wie erwartet auf den Alkohol.

,,Es tut mir leid, falls ich dir falsche Hoffnungen gemacht habe, aber ich habe definitiv zu viel gehabt."

Ich setzte mich neben Thomas. ,,Ich liebe dich", sagte ich und näherte mich Thomas Lippen. Er konnte wohl nicht dagegen wehren und liess den Kuss zu.

Thomas erwiderte den Kuss und ich wollte mehr. Das reichte mir nicht.

Ich leckte ihm mit der Zunge auf die Unterlippe. Er sollte sie doch endlich reinlassen. Tatsächlich öffnete er leicht seinen Mund und ich schob meine Zunge in seinen Mund. Unsere Zungen hatten einen kleinen Kampf und meine Gefühle spielten Achterbahn. Als ich ans Atmen denken musste, löste ich mich.

Thomas atmete ebenfalls schwer und nun konnte er sich nicht herausreden. Er mochte mich auch.

,,Was hast du gesagt? Du hast mich geküsst, weil du zu viel getrunken hattest?"

Show you (Dylmas ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt