°Kapitel 5

4K 291 51
                                    

,,Ich habe Dylan blöd angemacht, weil er über mein Liebesleben quatschen wollte."

Kleo zuckte einfach die Schultern und stand auf. ,,Was ist daran so schlimm. Du fandest ihn doch eh nicht soooo toll.", entgegnete sie und grinste. Ich seufzte. ,,Er ist ganz okay. Ausserdem müssen wir nicht hier darüber sprechen."

Kleo nickte und sagte nichts mehr über meine Homosexualität.

,,Kleo, heute ist Samstag und ich wollte dich fragen, ob wir wirklich lernen können. Ich muss die Prüfung am Montag bestehen und du verstehst doch Mathe so gut. Bitte." Kleo war weniger begeistert. Sie erklärte nicht gerne Sachen, die sie verstand, weil sie für sie auch nicht lernen wollte, aber wenn ich mal Hilfe brauchte, hatte sie auch nicht einfach abgelehnt.

Sie nickte. ,,Na gut. Dylan kommt aber auch." Ich schüttelte den Kopf. ,,Nein, sonst kannst du mir nichts zeigen." Kleo nickte. ,,Er kommt. Ist mir egal, was du willst. Was ist daran so schlimm. Er kann auch Hilfe in der Schule gebrauchen und ich spiele nicht gerne Lehrer. Also muss ich es nur einmal erklären, falls er vorhatte mich auch zu fragen. Mein Vater hatte gesagt, ich solle mich mit ihm befreunden und anscheinend bist du ja der beste Freund von Dylan. Also darf der eine ohne den anderen nicht auftauchen."

Kleo hörte gar nicht auf zu quatschen. ,,Stopp!", unterbrach ich sie. ,,Ist okay. Ist ja schon gut. Er kommt auch. Lad ihn ein. Schwafle mich einfach nicht mehr voll.", lachte ich und sie nickte. ,,Na gut. Ich gehe mit dem Bus nach Hause. Komm um drei vorbei." Ich nickte und sie ging.

Ich ging wieder ins Wohnzimmer und meine Mom wartete schon aufgeregt. Wieso verstand sie einfach nicht, dass Kleo und ich nur Freunde waren? Dass wir nicht zusammenkommen werden? Wieso konnte sie und Dad einfach nichts gegen Schwule haben?

,,Thomas, wieso ist Kleo schon gegangen?", fragte sie enttäuscht und ich zuckte die Schultern. ,,Mom, das ist das letzte Mal, dass ich dir das erkläre, Kleo und ich wird es nie geben. Bitte hör auf das zu denken, auch wenn du und Dad der Meinung seid, dass wir perfekt zusammenpassen." Meine Mom verdrehte die Augen und ich log dann einfach. Es ging mir einfach auf die Nerven.

,,Kleo hat nämlich schon einen Freund." Meine Mom sah mich verwirrt an und ein wenig geschockt gleichzeitig. ,,Damit hätte ich nicht gerechnet, aber sie fängt doch immer wieder mal eine Beziehung an und beendet sie wieder." ,,Nein Mom, du hättest die beiden sehen sollen. Sie sind für einander geschaffen und werden eine laaange Zeit zusammenbleiben. Wenn schon nicht für immer.", grinste ich und sie seufzte.

Um zwei Uhr machte ich mir Gedanken, was ich anzog. Eigentlich ging ich immer in einem lockerem T-Shirt und Trainerhosen zu Kleo. Ob ich es jetzt sollte? Wieso dachte ich überhaupt darüber nach? Nur weil Dylan da war, musste ich doch nicht meinen Lebensstil ändern.

Ich zog ein schwarzes T-Shirt an und die Trainerhosen.

Nach einer Viertelstunde, bevor ich zu Kleo ging, zog ich mich doch um. Ich zog einfach statt Trainerhosen eine schwarze Hose an.

Jetzt war ich zufrieden.

Als ich bei Kleo ankam, hätte ich doch lieber die Trainerhosen anbehalten. Sie öffnete die Tür und strahlte wie immer. Kleo hatte einfach ein Lächeln, das jeden ansteckte. Ich fragte mich nun wirklich, wieso sie sich nicht einfach einen Freund suchte. Sie müsste nur zehn Minuten mit einem Jungen verbringen und ich war mir sicher, dass er sich ihn sie verliebte.

,,Komm rein.", sagte sie und ich kam hinein. ,,Wieso so ernst?", fragte sie und ich sah sie an. ,,Wieso meinst du, dass ich ernst drauf bin?", fragte ich und sie lachte. ,,Keine Ahnung. Hose vielleicht?" Ich zuckte die Schultern. ,,Wollte mal was anderes." Sie zuckte die Schultern und gab sich mit der Antwort zufrieden.

Dylan war schon da und hatte Trainerhosen an. Seine Haare waren leicht verwuschelt und er fuhr sich nochmal durch seine Haare. Statt uns zu bemerken, war seine Hand in der Chipsschüssel, die Kleo wohl dort hingelegt hatte. Er las gerade wohl die Aufgabe durch.

,,Jetzt können wir beginnen.", meinte Kleo und setzte sich. Dylan sah mich an. ,,Ja, da bin ich ganz deiner Meinung." Dann sah er wieder zu Kleo.

,,Du bist also das Mathegenie?" Sie schüttelte den Kopf. ,,Ich kapiers einfach, aber ich bin kein Genie." Er nickte leicht und ich musste zuerst nachdenken, wo ich mich hinsass.

Kleo hatte wohl alles geplant, denn sie sass gegenüber von uns. Ich sollte mich wohl oder übel neben Dylan setzten. Denn einen anderen Stuhl gab es nicht.

Ich nahm ebenfalls meine Bücher hervor. Dann fiel mir auf, dass ich meinen Stift vergessen hatte. ,,Kleo, hast du nen Stift?", fragte ich und dann reichte mir Dylan einen. ,,Hier.", meinte er. Ich nahm es dankend an. Unsere Hände hatten sich zwar nicht berührt, doch irgendwie hätte ich die Berührung gerne gespürt.

Wieso dachte ich über so etwas nach?!

Ich sollte mich auf Mathe konzentrieren, denn im Moment war ich nicht der Hammer in diesem Fach.

,,Also löst einmal die erste Aufgabe und ich mache euch dann fertig und werfe euch vor, wieso ihr so dumm seid und nicht selbst darauf gekommen seid." Dann lachte sie. ,,Nein, Spass. Löst sie einfach. Ich erkläre es dann, wenns unklar ist."

Dann wurden Aufgaben gelöst und Kleo erklärte alles. Manchmal war es schwer, die Schritte nachzuvollziehen, aber mittlerweile verstand man alles.

Es war doch nicht so schwierig, wenn man die Formeln wusste.

,,Herzlichen Glückwunsch, wenn ihr das verstanden habt, wird das bei der Prüfung kein Problem sein. Jetzt gehen wir ins Kino und ihr zahlt mir den Eintritt.", grinste sie und es war eher als Witz gemeint.

Kleo hatte nie eine Gegenleistung erwartet. Sie wusste, dass ich es mir auch nicht hätte leisten können.

Dylan aber nickte. ,,Ich lade euch beide ein. Ich habe deine Zeit beansprucht und musste mit dir deine Nachhilfemathelehrerin teilen." Kleo nickte und nahm einfach an. ,,Habe nichts dagegen. Kommst du auch Thomas?"

Ich nickte leicht. ,,Wenn ihr wollt." Kleo lachte. ,,Klar wollen wir. Also gehen wir ins Kino."

Nachdem Kino fuhr uns Dylan nach Hause. Er hatte wieder darauf bestanden und ich hätte Kleo am liebsten umgebracht, dass sie einfach einwilligte.

Sie stieg aus und ich sah Dylan an. ,,Ich kann auch aussteigen und ab hier zu Fuss." Ich sah Kleo ins Haus gehen und ich wollte die Tür öffnen, aber sie ging nicht auf. ,,Nein, ich weiss es zu schätzen, dass du höflich sein willst, aber ich fahre dich nach Hause. Es ist nicht schlimm etwas anzunehmen." ,,Wieso geht die Tür nicht auf?", fragte ich und Dylan grinste. ,,Kindersicherung."

Ich seufzte und nannte ihm meine Strasse.

Er sah aus dem Fenster und dann sah er den Block an. ,,Hier wohnst du?", fragte er erstaunt und ich nickte. ,,Bin halt kein reicher Sack.", entgegnete ich und er schüttelte den Kopf. ,,Das habe ich nicht so gemeint." Ich öffnete die Tür und stieg aus.

Es störte mich, dass er nun wusste, dass ich nicht so viel Geld habe. Anderseits war ich erleichtert.

Show you (Dylmas ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt