❥ Kapitel 16

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Burak POV:

Ich fuhr gerade nach Hause und machte die Musik laut an, damit ich an nichts mehr denken muss. Doch egal wie laut die Musik auch war, sie konnte niemals lauter als meine Gedanken sein. Ich konnte nicht mehr aufhören nachzudenken, es war wie in einem Labyrinth, wo ich einen Eingang fand aber keinen Ausgang mehr. Ich hatte einmal angefangen nachzudenken und konnte es nicht mehr abstellen. Gab es den gar keinen Knopf? Gab es denn gar keine Möglichkeit nicht mehr nachzudenken? Wieso hatte ich so einen Vater? Wieso kann er nicht einfach zu mir kommen, mir sagen komm mein Junge setz dich hin, erzähl mir deine Probleme ich höre dir zu? Wieso kann er mich nicht fragen was passiert ist und wieso ich das getan habe, bevor er mich schlägt? Wieso habe ich nicht so einen Vater wie all die anderen? Er gehörte auch zu den Gründen dazu weshalb ich mit dem Rauchen angefangen hatte. Ich rauche schon seit ich denken kann, ich habe sehr jung damit angefangen und ich weiss das es sehr falsch ist. Ich habe mit 13 damit angefangen und bis jetzt noch gar nicht daran gedacht aufzuhören. Wie soll ich es denn auch? Zigaretten gehören zu meinem Alltag dazu, sie taten mir gut, sehr gut.
Sie nahmen mir für einen Moment all meine Probleme, all meine Sorgen und Schmerzen, doch danach kamen sie wieder. Ich wollte doch selber nicht rauchen, ich wollte doch selber auch ein ganz normales Kind sein, ganz normal aufwachsen. Doch das war mein Schicksal, und mit blieb nichts anderes übrig, als damit klarzukommen. Wir konnten uns alle nicht entscheiden wie unser Schicksal sein sollte, wir konnten alle nicht entscheiden in was für einer Familie wir aufwachsen werden. Also wieso sollte ich rum heulen? Schließlich war es mein Schicksal, den Allah für mich bestimmt hatte. Ich hatte es schon längst akzeptiert, doch manchmal da kam der Schmerz nachts. Manchmal schaue ich zur Seite und merke mir fehlt etwas. Mir fehlt etwas was auch die Jungs nicht ausfüllen konnten. Was war es? War es etwa die Frau fürs Leben? Sowas gibt es doch gar nicht, oder? Ich fühle mich manchmal einfach so alleingelassen. Und ich konnte nichts dafür das ich die Person bin, die ich jetzt bin, denn meine Vergangenheit hat mich zu der Person gemacht die ich heute bin. Und in der Zukunft werde ich dank heute eine andere Person.

Ich kam zu Hause an und parkte mein Auto vor der Haustür. Ich hatte ehrlich gesagt keine Lust da jetzt reinzugehen, aber ich war es gewohnt. Fast jeden Tag gab es Streit in meiner Familie. Meistens nur wegen mir. Mein Vater stritt sich mit meiner Mutter, er gab ihr die Schuld das ich so bin, das ich auf Partys gehe und feier, das ich Mädchen nur benutze. Er meint das ich einfach jede Scheiße mache und vielleicht sogar Drogen nehme. Und die ganze Schuld warf er auf meine Mutter, doch er realisierte nicht das es seine Schuld war das ich heute so bin.

Ich stieg aus meinem Auto und lies meinen Autoschlüssel in meine Hosentasche fallen, wo ich dann auch mein Hausschlüssel rausnahm und die Tür aufschloss. Es war Stille im Haus. Für einen Moment dachte ich wirklich alle wären am Schlafen, oder arbeiten, doch das Licht brannte im Wohnzimmer und meine Mutter rief mich dorthin. Ich würde nicht wegrennen, ich hatte keine Angst vor meinem Vater, wieso sollte ich auch Angst vor ihm haben? Ich ging also dorthin und sah meine Mutter, sie saß. Aber das merkwürdige kommt ja erst jetzt: Sie saß alleine und war nicht sauer? Ich wollte gerade etwas sagen, da kam sie schon auf mich zugelaufen und umarmte mich. Sie gab mir ein Kuss auf die Wange und lächelte mich an. Was war los? Sah fast so aus als ob sie sich über meine Suspendierung freuen?

Ich: Anne, birsey'mi oldu?
(Mama, ist irgendetwas passiert?)

Anne: Icimden geldi.
(Es kam von innen)

Ich: Hast du das schon gehört..?
Anne: Meinst du die Schule?
Ich: Ja.
Anne: Ja, aber ich hab dem Direktor gesagt das es ganz bestimmt einen Grund hab wieso mein Sohn das getan hat! Stimmt's oder hab ich Recht?

Jetzt musste ich grinsen. Ich liebe diese Frau! Ich liebe sie einfach. Sie ist ein Engel, sie ist mein Engel. Ich umarmte sie und wir setzten uns schließlich hin.

Ich: Ich hab das getan weil ich ein Mädchen in Schutz nehmen wollte, alle kamen auf sie drauf und haben ihr Sachen an den Kopf geworfen, die nicht mal stimmten. Du solltest wissen, sie ist ein sehr gutes Mädchen und hat es nicht verdient.
Anne: Seninle gurur duyuruyorum oglum!
(Ich bin Stolz auf dich mein Sohn)

Wir redeten noch etwas weiter. Sie erzählte mir das mein Vater und mein Bruder auf der Arbeit seien und meine kleine Schwester Berna in der Schule. Achja Berna. Hab ich ja vergessen euch zu erzählen! Zwischen mir und Berna war inzwischen alles wieder okey, wir hatten uns am Wochenende wieder vertragen.

~ Spulen: 19:00 Uhr  ~

Ich lag die ganzen Stunden nur in meinem Bett und zockte an meiner PS4. Mein Vater hatte mich nicht angemacht, es war ein Wunder. Aber ich kanns verstehen, Yakup abi hat mit ihm geredet und auf ihn hört er immer, da er sein Liebligssohn war.

Langsam fühlte es sich so an, als würden diese 4 Wände immer mehr auf mich draufkommen und ich fühlte mich nicht gut, ich brauchte etwas Frische Luft. Ich nahm meine Lederjacke und ging raus zu meinem Auto, wo ich dann irgendwohin fuhr. Ich wusste nicht genau wo ich hin fuhr, ich achtete nicht darauf, doch irgendwie fand ich mich dann vor Aylins Haustür wieder. Ich hatte das dringende Bedürfnis sie sehen zu müssen, ich weiss nicht warum. Ich nahm mein Handy in die Hand und schrieb ihr:

Ich: Komm runter oder ich komm rein.

Keine Sekunde später sah ich wie Aylin mit grossen Augen am Fenster stand und fragend zu mir herunterblickte. Sie hätte wohl alles erwartet, aber nicht mich hier vor ihrer Haustür.

Ich schrieb wieder: Kommst du jetzt?
Sie schrieb: Uff Burak okey!

Ich musste grinsen und schaute ihr dabei zu, wie sie aus dem Fenster runter kletterte. Nur noch einpaar mal und sie ist ein Profi darin. Sie kam zu mir gerannt und sah sauer aus.

Aylin: Was?! Was willst du von mir ya bi rahat birakamadin!
(Du lässt mich nicht in Ruhe!)

Ich: Aylin ich will doch nur das du mir verzeihst!

Aylin: Ich werds dir nicht verzeihen!
Ich: Wie oft soll ich mich noch entschuldigen?

Ich fing an lauter zureden doch sie schlug mich sofort.

Aylin: Ja komm red noch lauter, damit die ganze Nachbarschaft inklusive meine Eltern dich hören und in Stücke reißen. Obwohl, wäre für mich kein Problem, los, schrei!
Ich: Aylin mach mal nicht so, wie oft soll ich mich noch entschuldigen bei dir man?
Aylin: Gar nicht mehr! Was kommst du überhaupt hier her, das einzige was ich von dir will ist das du mich in Ruhe lässt!
Ich: Du übertreibst es so, du hast dich doch schon an mir gerächt was willst du noch? Verzeih mir doch einfach und lass uns von vorne anfangen.
Aylin: Du kannst dich verpissen zu deinen Schlampen, wer weiss was für Spiele du jetzt mit mir spielen willst, wer weiss vielleicht möchtest du das was du mir letztens angeblich angetan hast ja diesmal wirklich antuen?
Ich: Aylin was redest du da? Denkst du ich mach das?!
Aylin: Was, machst du das etwa nicht? Du nennst mich Schlampe aber bist die größte Männlicheschlampe, ich ekel mich vor dir, geh! Ich will dich nicht mehr sehen.

Ihre Worte machten mich mehr als nur wütend. Ich kam hier hin um mich zu entschuldigen, um neu anzufangen und sie kommt mit solchen Worten an. Sie ging wieder nach Hause rein und ich stieg wütend in mein Auto. Ich hasse sie. Ich hasse sie. Ich schaltete mein Auto wieder an und fuhr zu Chantal, sie würde mich ablenken können. Als ich ankam klingelte ich die ganze Zeit, und sie machte mir die Tür mit einem dreckigen Grinsen aus.

Ich: Bist du alleine?
Chantal: Immer.

Ich küsste sie und drückte sie rein, gegen eine Wand. Die Tür schlug ich mit meinem Fuss zu. Sie vergrub ihre Hand in meine Haare und stöhnte auf.

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Peace Leuteee, daaaas war Kapitel 16! <3

Ach Buraaak, wirst du immer dieser Player bleiben?
Seid gespannt was im nächsten Kapitel passiert 💕

𝘚𝘦𝘯𝘥𝘦𝘯 𝘯𝘦𝘧𝘳𝘦𝘵 𝘦𝘥𝘪𝘺𝘰𝘳𝘶𝘮Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt