don't leave...

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Taehyung und Suga stritten bereits seit Stunden.
Allerdings wollte ich mich in das hitzige Gespräch zweier Brüder nicht einmischen. Also war ich auf mein Zimmer gegangen und hatte mir die Stöpsel ins Ohr gesteckt und stellte die Musik sehr laut um die beiden nicht mehr hören zu müssen.

Meine Geduld wurde wirklich hart auf die Probe gestellt.
Mittlerweile war es zwei Uhr morgens und ich war auch sehr müde, doch die Situation ließ mich einfach nicht zur Ruhe kommen.

Einen Moment lang dachte ich darüber nach was wohl gewesen wäre, wenn ich ihn nicht mögen würde...

Die Musik stoppte.
Verwirrt sah ich auf mein Handy.
"Mist!" murmelte ich leise, der Akku war leer. Verärgert nahm ich die Stöpsel aus den Ohren.
Gerade als Suga's wütende Stimme den Flur entlang hallte.

"Sag mal magst du sie überhaupt oder hast du nur ein schlechtes gewissen, weil ihre Eltern deinetwegen weg sind und sie deinetwegen in Gefahr schwebt?"

Stille.
Für einen kurzen Moment blieb mein Herz stehen, hatte Suga etwa recht? War Taehyung dafür verantwortlich, dass ich nicht wusste wo meine Eltern steckten? und noch viel schlimmer, dass sie nicht wissen das es mir gut geht?
war wirklich er schuld?

Ich handelte wie in Trance und lief den Flur entlang, vorbei am Wohnzimmer wo Suga und Taehyung über den Boden rollten und sich nicht gerade kumpelhaft prügelten, weshalb sie mich nicht wahrnehmen.
Zum Glück!

Ich wollte nur noch hier raus, den Kopf frei kriegen.
Ich griff nach meiner Jacke und schlupfte in meine Schuhe.

An der frischen Luft atmete ich erst einmal tief ein und wieder aus.
Ein paar stumme Tränen der Verzweiflung rannen meine Wangen hinunter während ich lief. Ich wusste nicht einmal wohin ich lief. Hauptsache weg. Weg von Taehyung und weg von seinen Lügen.

In einem Park hockte ich mich auf eine Bank und zog meine Knie an.
Ich wusste nicht wie lange ich hier schon sah und in meine Knie weinte.
Würden die beiden überhaupt bemerken das ich weg war?

Ich war wohl auf der Parkbank eingeschlafen.
Mich ausgiebig streckend setzte ich mich auf und sah mich um.
Es war noch so früh, dass kaum Menschen unterwegs waren.
Gerade da viel mir ein weshalb ich hier war und mir kamen wieder die Tränen. Vielleicht aber auch weil sie nicht nach mir gesucht haben. Oder haben die beiden mich etwa nicht gefunden?

Also bin ich Taehyung wirklich nichts wert, er hat mich nur beschützt und vorgespielt mich zu mögen um sein schlechtes Gewissen zu beruhigen...

Geknickt lief ich langsam zurück zu dem Hochhaus in welchem ich nun lebte.
Für einen kurzen Augenblick dachte ich daran einfach zur Polizei zu gehen, damit sie mich endlich wieder zu meinen Eltern bringen konnten. Doch ein größerer Teil in mir wollte diesem Mistkerl mal so richtig schön die Fresse pullieren!

Auf dem Weg "nach Hause" malte ich mir die verschiedenen Situationen aus um ja nicht weich zu werden.

Vor der Wohnung stutzte ich kurz und lauschte an der Tür.
Von drinnen war nichts zu hören, ob überhaupt jemand da war?

Ich drehte den Schlüssel im Schloß und kaum war ich eingetreten da viel mir auch schon Taehyung um den Hals.
Im ersten Moment war ich so geschockt das ich nicht wusste wie ich reagieren sollte. Also stand ich einfach nur da und ließ zu das er mich umarmte.
Als Suga kauend um die Ecke kam
"Ich hab dir doch gesagt sie kommt zurück"
Er klang so gelassen.
Ich kämpfte mich aus Taehyungs Umarmung. Ich war wütend aber gleichzeitig noch voller Trauer über das was ich gestern Abend mit anhören musst...
Mit den Tränen kämpfend schrie ich ihn an "du kannst aufhören mit der Mitleidsschiene! Ich habe alles gehört!"
Seinen verblüfften Gesichtsausdruck bekam ich kaum noch mit, denn ich rannte an ihm vorbei und würdigte auch Suga keines Blickes.
In meinem Zimmer warf ich die wichtigsten Sachen in eine Reisetasche.
"Tylee lass es mich bitte erklären" hörte ich Taehyungs verzweifelt klingende Stimme vor der Tür flüstern. Doch ich wollte keine Erklärung, ich wollte ihn nie wieder sehen!
Ich öffnete die Tür und stürmte an ihm vorbei. Doch er hielt mich an Handgelenk fest und wirbelte mich herum.
"Bitte geh nicht!"
"Was willst du tun? willst du mich dazu zwingen hier zu bleiben wie es sich für den Sohn eines Mafiabosses gehört?"
Ok das war hart ich gebe es zu aber in meiner Wut dachte ich nicht über die Worte nach bevor ich sie auch schon ausgesprochen hatte.
Er ließ mein Handgelenk los und ich stürmte so schnell wie möglich raus aus der Wohnung.

Jetzt liefen sie. Die Tränen die ich in der letzten viertel Stunde stark zurück gedrängt hatte waren nun nicht mehr auf zu halten.
Ich fühlte mich benutzt und im Stich gelassen...

Mein Weg führte mich zum Bahnhof wo ich den nächsten Zug Richtung Westküste nahm. Ich wollte zurück nach Korea.
Für einen kurzen Gedanken war ich enttäuscht, dass er mir nicht hinterher gelaufen war, allerdings viel es mir so leichter zu gehen...

Auf der Fähre von Japan nach Korea überlegte ich wo ich nun hingehen sollte ich hatte ja kein zu Hause mehr ...
Doch dieses Problem löste sich schnell und einfach bei der Ausweiskontrolle.
Der Mann schien mehr als nur erleichtert als er meinen Namen laß.
Er brachte mich zur nächsten Polizeiwache, wo mir die Beamten versicherten, dass sie mich am nächsten morgen zu meinen Eltern bringen werden.

Diese ganze Prozedur nahm ich nicht wirklich wahr, ich redete kaum, beantworte auch keiner der Fragen die mir über mein verschwinden vor einigen Monaten gestellt wurden.

Ich bekam wie meine Eltern eine neue Identität und neue Papiere.
Mein Name war jetzt
Park Haemin !

Ich kam mir vor als wären die letzten Monate nur ein unglaublich unrealistischer und viel zu schöner Traum gewesen.

Sorry ^^ ich musste einfach ein bisschen Drama mit rein bringen ^^

seduced by a bad boy (BTS, V) deutsch/germanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt