you're in danger!

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Den ganzen Tag saß ich in der Uni und konnte mich ganz und gar nicht auf die Begrüßung, die Kurszuteilung und meine ersten Vorlesungen konzentrieren. Ständig dachte ich an ihn und ob ich vielleicht nicht etwas zu vorlaut und zickig zu ihm gewesen war, hoffentlich nimmt er mir das nicht all zu übel.
Langsam war es Zeit für das Mittagessen, ideal um in der Mensa neue Bekanntschaften zu machen, doch irgendwie lief das hier ein wenig anders als in Busan. Die meisten kannten sich bereits und hingen in ihren festen Gruppen zusammen. Dann gab es noch ein paar Einzelgänger, die mir allerdings irgendwie gruselig vorkamen. Also setzte ich mich auch alleine an einen kleinen Tisch in der Ecke und begann zu essen.
Ein Tablet wurde auf der anderen Seite des Tisches abgestellt, neugierig wer sich da zu mir setzten wollte hob ich den Kopf, augenblicklich verschluckte ich mich an den Kartoffeln die ich gerade im Mund hatte und hustete schwer. Noch einmal schloss ich die Augen und machte sie dann wieder auf, doch er war immer noch da, der Typ der mir das Knie verdreht hatte saß mir genau gegenüber und amüsierte sich köstlich über meine Reaktion. Was macht der hier? müssen die Mafia-Söhne jetzt etwa auch studieren?
Er beugte sich über den Tisch zu mir herüber und flüsterte mit rauer Stimme "hast du Angst kleine?" ich bekam Gänsehaut, konnte mich keinen Milimeter bewegen, ich starrte ihn einfach nur fassungslos an. Er lehnte sich wieder zurück und begann sein Fleisch zu schneiden "es war schwierig dich mal ohne die Anwesenheit von V zu  erwischen" er grinste und schob sich das Fleisch in den Mund. Er nannte ihn V, was doch bedeuten muss das er unter ihm steht oder nicht? "Eigentlich ist es ja total lieb von ihm dich vor seines gleichen zu beschützen, aber ihm hätte klar sein müssen, dass sein Plan nach hinten los gehen würde" er legte das Besteck ab. "Du bist sein Schwachpunkt, er würde alles für dich tun!"
Bisher hatte sich an meinem Gesichtsausdruck nichts geändert, doch als er meinte, dass V alles für mich tun würde wurde ich stutzig und murmelte ein schüchternes "das glaube ich nicht" nun lachte er lauter, wie hieß er nochmal? Ich hatte seinen Namen nur einmal kurz gehört und litt gleichzeitig unter starken Schmerzen...
"wir werden es demnächst herausfinden denke ich"
Sein Tonfall gefiel mir ganz und gar nicht, er klang herausfordernd und höhnisch. "Du solltest mir jetzt folgen" er stand auf. Er sah kurz zu mir, sein Blick verriet mir alles, er brauchte mir nicht drohen, ich wollte gar nicht wissen was er alles anstellen konnte wenn ich mich ihm widersetzen würde. Also stand ich schnell auf und folgte ihm.
Mein  Instinkt sagte mir allerdings auch, dass ich besser nicht jemanden der zahlreichen Leute an denen wir vorbei liefen um Hilfe bitten sollte.
Kris führte mich auf den Parkplatz für die Dozenten, welcher hinter der Uni lag. Dort steuerte er auf ein kleines schwarzes Auto zu, allerdings erkannte ich nicht was für ein Modell es war, denn so gut kannte ich mich dann doch nicht aus. Er blieb stehen und öffnete die Tür hinter dem Fahrersitz, doch als ich schon bereitwillig und dumm wie ich war einsteigen wollte hielt er mir seine Hand vor die Nase.
"Was? " fragte ich sichtlich verwirrt, er lachte "gib mir dein Handy, wir wollen doch nicht das du irgendjemanden informierst"
Zögerlich griff ich in meine Hosentasche und zog mein Smartphone heraus und überreichte es ihm widerwillig. "Geht doch und jetzt steig ein!"
Was mache ich hier nur?!
Ich stieg ein!
Kris fuhr auf direktem Wege raus aus Seoul, es ging über eine Landstraße...  die Fahrt kam mir ewig lang vor... bis wir auf einen Waldweg einbogen und der Wagen schließlich vor einem alten und halb verfallenen Gebäude hielt. Es war eine Scheune, dessen Tor gerade von einer anderen Person aufgeschoben wurde. Kris fuhr hinein, stoppte abermals und schaltete den Motor ab.
Er stieg aus und öffnete meine Tür "komm raus!" befahl er mir herrisch. Ich stieg vorsichtig aus, meine Beine zitterten vor Angst obwohl ich nicht glaube das soe mich jetzt umbringen, so wie ich Kris versranden hatte wollten sie mich als Lockvogel für Taehyung benutzen. Kris und der Junge, der das Scheunentor aufgeschoben hatte brachten mich in einen Raum wo zehn weitere junge Männer an einem Tisch saßen und Poker spielten. Der Raum war erfüllt von Zigaretten Qualm und dem Geruch nach Alkohol, kurz, es roch wie in einer zwielichtigen Kneipe. Ich musste husten wegen dem ganzen Qualm und schon hatte ich unbeabsichtigt die Aufmerksamkeit aller! Ich wollte weg schauen doch ich wusste nicht wohin, außerdem sahen die alle auch noch so gut aus, wieso sehen die bösen Jungs besser aus als brave?  jedenfalls habe ich das Gefühl das es meistens so ist.
Einer der Gesichter die mich nun anstarrten kam mir bekannt vor, es war Tao! Der Typ der mich in der Fabrik erwischt hatte als ich V und Kris beobachtet hatte.
"Wieso lebt die noch Kris, hast du's nicht übers Herz gebracht?" Er lachte laut und die anderen stimmten herzhaft mit ein, bis auf Kris, er stemmte die Arme in die Seiten und wartete bis das Gelächter abgeklungen war "ganz und gar nicht Lay! ich denke lebend ist sie uns momentan noch nützlich. V hat es sich scheinbar zu Aufgabe gemacht die kleine hier zu beschützen, er wird nach ihr suchen, da bin ich sicher!" er feixte, na super wenn Taehyung hier ist werden sich mich doch umringen, was für tolle Aussichten!
"und wo willst du sie so lange hinstecken?" meinte Tao und legte überlegend seinen Zeigefinger ans Kinn. "Ich dachte an die alte Toilette" meinte Kris und sah zu mir.
Sie wollten mich echt auf dem Klo einsperren?!
"Ok Kris dann bring sie dorthin aber du musst dafür sorgen das sie nicht stirbt bevor V hier ist!" meinte der Junge, welcher links neben Tao saß. "geht klar Kai!" meinte Kris und schubste mich durch den Raum "beweg dich!"
Er schubste mich eine lange Wendeltreppe nach unten in eine Art Keller, hier war es düster, kalt und feucht. Außerdem stank es nach vermodertem Holz und nassem Gestein. Er nahm einen Schlüssel von einem Haken und öffnete eine kleine schwarze Tür und stieß mich hinein, schloss die Tür hinter mir und ich hörte wie er sie wieder verschloss.
Vorsichtig rappelte ich mich auf und klopfte mir den Staub von den Klamotten.
Der Raum war klein und hatte kein Fenster, nur einen kleinen Lüftungsschacht. In einer Ecke befand sich eine seht alt und brüchig aussehende Toilette in der anderen ein kleines Waschbecken mit einem blinden Spiegel darüber. Wie lange das nicht mehr benutzt wurde? 
Ich ging zu dem Waschbecken und drehte am Wasserhahn doch es kam kein Wasser heraus, ebenso funktionierte die Spülung der Toilette nicht, beinahe hätte ich hinein gelotzt so ein ekliger Geruch drang aus dem Abflussrohr.
Weiter Möbel oder Gegenstände waren nicht im Raum. Musste ich wirklich auf dem harten und kalten Steinboden schlafen?
Frustriert setzte ich mich in eine Ecke des Raumes winkelte die Beine an um mich selbst ein wenig warm zu halten und versuchte mir ein paar kleine Tränen zu verkneifen, was mir allerdings nicht gelang.

Dadurch, dass hier kein Fenster war hatte ich jegliches Zeitgefühl verloren, als ich müde wurde drehte ich mich auf die Seite, doch schlafen konnte ich auf dem harten Stein wirklich nicht!
Bitte komm schnell Taehyung! Hol mich hier raus, bitte!...
Nach einer gefühlten Ewigkeit gelang es mir dann doch vor Erschöpfung ein zu schlafen.

seduced by a bad boy (BTS, V) deutsch/germanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt