von Nebenjobs und einem Krankenhausbesuch

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Ich stand auf und klopfte mir den Straßenstaub von der Hose. "Ich habe nur nicht damit gerechnet das die Vergewaltiger hier schon so kurz nach Sonnenaufgang auftauchen" konterte ich mit möglichst lässigen Ton, wobei ich innerlich noch zitterte vor Schreck und ja auch eigentlich schon längst zu Hause sein wollte. V grinste nur blöd und schüttelte den Kopf. "Ich begleite dich, sonst fühle ich mich am Ende noch verantwortlich wenn dir etwas zustößt." Huch wieso aufeinmal so fürsorglich? "Danke aber ich brauche deine Hilfe nicht" dieser Großkotz konnte mich mal. Wer lacht bitteschön ein Mädchen aus das bereits im Dreck liegt? Mit erhobenem Kinn drehte ich ihm den Rücken zu und ging. Ich bemerkte wie er mir folgte doch ich sprach ihn darauf nicht mehr an auch er schwieg bis wir im Treppenhaus waren und ich noch einmal kurz stehen blieb
"Danke V"
Ich drehte den Schlüssel um und betrat meine neue Wohnung und er verschwand in seine.
Kaum hatte ich meine Schuhe ausgezogen kam meine Mom auf mich zu gelaufen "Kind wo warst du? Wir haben uns schon solche sorgen gemacht" sie viel mir um den Hals und schien mich beinahe zu erdrücken. "Tut mir leid ich habe mich mit unserem Nachbar verquatscht, der vorhin nicht da war" log ich und sie schien es mir ab zu kaufen doch bevor sie mich weiter aus fragen konnte wünschte ich den beiden eine gute Nacht und verzog mich in mein Zimmer. Bisher stand nur mein Bett und meine Kartons hier darin. Also legte ich mich auf mein Bett und starrte noch eine gefühlte Ewigkeit die Decke an. Mein Nachbar wollte mir einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen und weshalb um Himmels willen sollte ich mich von ihm fern halten? Schließlich viel ich in einen unruhigen aber tiefen Schlaf.
Der nächste Morgen kam viel zu schnell total übermüdet half ich meinen Eltern den ganzen Tag bei dem Aufbau der Möbel und dem auspacken der Umzugskartons. V sah ich heute den ganzen Tag nicht und ertappte mich bei dem Gedanken zu überlegen was er wohl gerade tat.

Seit unserem Umzug war nun eine Woche vergangen und ich hatte einen Kellnerjob in einem naheliegenden Kaffee angenommen. Heute hatte ich zum ersten mal die Spätschicht was mir überhaupt nicht gefiel, da ich seit meinem ersten Abend in Seoul nicht wirklich scharf darauf war im dunkeln alleine nach Hause zu laufen.
Nachdem die Abrechnung erledigt war schloss ich gemeinsam mit meiner Kollegin
den Laden ab. Ein kurzes Stück gingen wir noch zusammen bis unsere Wege sich trennten "komm gut nach Hause Tylee" rief sie mir noch zu "tschüss Tamara" rief ich zurück und lief mit zügigen Schritten die Straße entlang.
Ich schaffte es tatsächlich anzukommen ohne in irgendwelche Schwierigkeiten zu geraten, also fast, denn als ich kurz vor unserem Haus stand sah ich V wie er gerade das Haus verließ. Er hatte mich nicht gesehen und neugierig wie ich nun mal war schlich ich hinter ihm her. Dabei viel mir die Art seines Gangs auf, er war irgendwie anders als von den Junge die ich bisher kennen gelernt hatte, aber was genau war anders? Ich konnte es nicht wirklich ausmachen.
Meine Gedanken wurden je unterbrochen als er vor einer verlassenen und leicht verfallenen Lagerhalle stehen blieb. Was er wohl hier wollte? Er sah sich kurz um, schnell versteckte ich mich in einer dunklen Ecke und hoffte nur das er mich nicht gesehen hatte, was er wohl nicht hatte, denn nun ging er ohne weiter zu zögern in das verfallene Gebäude. Es kostete mich einiges an Überwindung ihm nach zu gehen da der Ort hier nur so nach Gefahr stank!
Ich sollte auch recht behalten, in der unheimlichen Atmosphäre der alten Fabrik erkannte ich V und einen weiteren Typen, sie unterhilten sich allerdings konnte ich nicht verstehen worüber sie sprachen und näher heran wollte ich in keinem Fall! Der Typ gab V einen Aktenkoffer und die beiden gaben sich die Hand. In diesem Moment spürte ich einen harten Griff um meine Handgelenke und eine Hand presste sich gegen meinen Mund. Ich schrie wie verrückt doch konnte gegen die Kraft die mir entgegen gesetzt wurde nicht das geringste ausrichten. "Na wen haben wir den da? spionierst du uns etwa aus?" Er lachte hönisch und schleppte mich raus aus meinem Versteck zu Von und dem anderen. V's Augen weiteten sich kurz als er mich sah, ließ sich vor den anderen wiederum aber nichts anmerken "Hey Tao, wo hast du die denn aufgegabelt?" fragte er betont lässig "die hat dahinten in einer Ecke herum gelungert und euch beobachtet." Wieso hatte ich nur das Gefühl das ich schon wieder bis zum Hals in Schwierigkeiten steckte? Tao stieß mich auf den Boden sodass ich ungebremst mit dem Kinn auf den Steinboden stieß. Ich zog scharf die Luft ein, während mein Blut auf den Boden tropfte doch ich blieb einfach ruhig sitzen, vor diesen Typen wollte ich auf keinen Fall wie ein kleines schwaches Mädchen wirken. "Wir sollten sie zum schweigen bringen" knurrte der andere Typ "lasst mal gut sein Junge, ich kümmere mich darum" meinte V, doch gerade als er zuende sprach sprang dieser unbekannte auf mein Bein. Ich schrie auf vor Schmerz und ein unheilvolles knacken verriet mir das mein Bein wahrscheinlich gebrochen war. Mit Tränen in den Augen krümmte ich mich auf dem Boden, mein Kinn war mir total egal. "Ey das war jetzt echt nicht nötig Kris" meinte Tao. Danach ging alles ganz schnell, ein paar gekonnte Schläge von V un die beiden lagen bewusstlos auf dem Boden. "Du kleines dummes Mädchen" er schüttelte den Kopf, hob mich vorsichtig auf den Rücken. "Hatte ich dir nicht gesagt du sollst dich von mir fern halten? " na super jetzt warf er es mir vor. Ich wusste es war alles meine Schuld und ich hatte mich verhalten wie eine Stalkerin aber das war jetzt nebensächlich. "V es tut weh" schluchzte ich mit zusammen gebissenen Zähnen "ich weiß kleines aber da musst du jetzt durch"
Super, dass wusste ich auch. Den Rest des Weges schwiegen wir, zum Glück war es nicht weit zu Krankenhaus. Wir mussten ein wirklich schrecklicher Anblick sein. Überall an unserer Kleidung klebte Blut das noch immer leicht aus meiner Platzwunde am Kinn rann, mein Bein war in einem merkwürdigen Winkel von meinem Körper ausgestrekt und ich hing halb beweusstlos auf den Schultern eines Mannes.
Von trat zur Anmeldung "Entschuldigen Sie bitte, meine Verlobte ist eine Treppe herunter gefallen, sie hat sich das Kinn aufgeschlagen und sich das Knie verdreht glaube ich."
Wäre ich nicht so benommen gewesen hätte ich ihm eine gescheuert, was denkt dieser Idiot sich!!
Ich bekam allerdings nicht mehr wirklich viel mit, die Schmerzen benebelten mich zu sehr. Da war ein Arzt der mir was gegen die Schmerzen gab und mir mein verstehtes Knie wieder einrenkte und bekam eine Fußstütze. Mein Kinn wurde gesäubert, mit drei Stichen genäht und abgedeckt.
Mittlerweile war ich nicht mehr so benebelt und die Schmerzmittel begannen zu wirken.
"Sag mal hast du sie noch alle??!" Schrie ich als wir aus dem Krankenhaus gingen, naja ich humpelte ihm mehr hinterher. "Hättest du gewollt das sie deine Eltern anrufen?"
"Das ist mir total egal ich muss ihnen sowieso erklären weshalb ich jetzt so aussehe" der scheint überhaupt nicht mit zu denken.
"Aber wenigstens bin ich dann nicht in die Sache verwickelt" na super wie liebenswürdig von ihm. Dabei fällt mir auf, sie haben noch gar nicht angerufen um zu fragen wo ich stecke...
Die Antwort fand ich zu Hause auf dem Küchentisch, dort lag ein Zettel auf dem stand:

Guten Abend Liebes,
ich wurde kurzfristig auf eine Geschäftsreise geschickt und dein Vater wird mich zumindest zwei Tage begleiten. Bitte melde dich ab und zu mal damit wir wissen das es dir gut geht.
Mum&Dad

Manchmal kam ich mir vor wie ein kleines Kind wenn sie so fürsorglich waren aber diese Geschäftsreise kam mir wie gerufen.
Gerade als ich ins Badezimmer gehen wollte klopfte es jedoch an die Tür, überrascht ging ich zur Tür und sah erst einmal kurz durch den Spion. Die alten Lampen warfen nur ein spehrliches Licht auf die unbekannte Person die im Treppenhaus stand.

seduced by a bad boy (BTS, V) deutsch/germanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt