Nicht meine Freundin

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Perona trank ihr zweites Glas aus und liess erneut ihren Blick durch die Bar schweifen. Es war eine kleine, helle Kneipe, die jedoch so spät am Abend relativ gefüllt war. Ein paar kleinere Piratenbande tranken etwas und redeten über ihre grosse Siegen. Sie waren zu klein, um jemals etwas zu erreichen. Vielleicht vor langer Zeit, aber nun , mit diesen neuen Banden war es so gut wie unmöglich. Falsche Zeit, würde Perona sagen. Apropos Zeit, wo zur Hölle war Mihawk?

Er sollte eigentlich schon lange wieder bei ihr sein. Der Schwertkämpfer musste an eine Versammlung und wollte Perona nicht mitnehmen. Somit konnte das Geistermädchen ihr Dasein alleine fristen. Ohne den Schwertkämpfer war es so langweilig! Und zum etwa tausendsten Mal betrachtete sie ihre Umgebung. Dabei fiel ihr ein junger Mann auf, welcher offensichtlich schon ziemlich angeheitert war, denn er taumelte auf sie zu und strömte dabei eine Fahne von Alkohol aus.

" Hey Süsse, alleine hier?" " Ich habe schon bessere Anmachsprüche gehört" " Oh , tu nicht so als ob du Niveau hast, du wurdest doch von deinem Freund verlassen und schwelgst nun in Selbstmitleid. Keine Angst, ich kann dich da rausholen " Perona konnte sich ein Lachen gerade noch so verkneifen. " Soso, hast du gesehen, wer mich hier her gebracht hat?" , fragte sie schmunzelnd. Bevor der Mann antworten konnte, fuhr sie fort. " Wahrscheinlich nicht, sonst wärst du nicht so ruhig. Ich gebe dir jetzt einen Tipp, lass mich in Ruhe , trink etwas und denke nicht mehr an diese Begegnung zurück, verstanden?" Der Mann sah sie leicht verwirrt an und als sein Hirn endlich die Informationen verarbeitet hatte, grinste er : " Oh du willst einen auf mysteriös machen! Musst du nicht, ich mag dich so schon!" Perona seufzte tief " Geh zurück an deinen Tisch und lass mich in Ruhe!" " Sonst?" " Sonst wirst du es bereuen " " Ich liebe das Risiko ", meinte der Mann und versuchte nach Perona zu greifen. Jedoch mischte sich eine dritte Stimme ein.

" Hast du nicht gehört? Du sollst sie in Ruhe lassen" Mihawk war angekommen. Perona seufzte tief auf, der arme Kerl, nun würde er wohl an einem grausamen Tod sterben. Das schien dem jungen Mann auch bewusst zu werden, denn sein Blick starrte zuerst auf das Schwert auf Mihawks Rücken, glitt dann über seine Erscheinung und als ihm bewusst wurde, wer da vor ihm stand, wurde er kreidebleich. " Oh was für ein Zufall, äh , dass kommt jetzt sicher ganz komisch rüber, aber , dass ist meine Freundin" Mihawk sah in bloss an " Er kennt mich du Idiot" , murmelte Perona belustig in ihr Glas hinein.

Der Mann, von dem wir immer noch keinen Namen wissen, fluchte leise. Offensichtlich war er noch genug nüchtern, um zu erkennen, dass sein Leben sich gerade in Gefahr befand. " Ja-a tu-tu-tut mir lei-ei-d " versuchte er sich rauszureden. "Warum? " , kam es immer noch tödlich ruhig von Mihawk. " Weisst du , was die Frau für mich ist?" " Äh Freundin?" , riet der Mann leicht verwirrt. " Nein, sie ist nicht meine Freundin"

Diese leichte Antwort liess den Mann sofort entspannen. Er wurde lockerer, wischte sich den Schweiss von der Stirn und grinste wieder. " Sie haben mir echt einen Schrecken eingejagt" , und dann zu Perona gewandt , " Süsse, wir beiden können doch immer noch zusammen Spass haben! Dein Bewacher muss bloss noch etwas weg " Dann legte er Perona einen Arm um die Schulter. Mihawk mischte sich aber nochmal ein.

"Kleiner , schau mal ihre Hände an" Er starrte auf Peronas Hand , an welcher ein kleiner Goldring hing. " Sie ist verheiratet?" " Ja und schon seit langer Zeit" , kam es von Mihawk in einem seltsamen Tonfall, fast schon wehmütig. "Nun ja , er wird ihr einen Seitensprung schon verzeihen , oder?" Und schon hatte er Perona zu sich gezogen und geküsst. Der Kuss dauerte genau eine halbe Sekunde, bevor der junge Mann von Mihawk äusserst brutal zurück gerissen wurde. " Hey, du hast doch gesagt sie ist nicht deine Freundin!"

" Ist sie auch nicht, sie ist meine Ehefrau"

Perona grinste amüsiert. Eigentlich war sie ja stolz auf Mihawk , dass er den Burschen noch nicht getötet hatte, aber nach dem Kuss durfte er das gerne. Diesmal würde sie nicht eingreifen. " Perona, schliess die Augen" , befahl Mihawk. "Warum denn? Jetzt wird es doch gerade spannend!" "Perona", Mihawks Stimme klang bittend und so schloss Perona ihre Augen. Sie spürte wie ihr Mann sich bewegte und hörte das Knallen eines Körpers, der durch eine Wand flog. Fast hätte sie Mitleid gehabt, hätte der Mann sie vorher nicht so angemacht.

" Du kannst deine Augen wieder öffnen" Perona blinzelte ein paar Mal und gewöhnte sich wieder an die Helligkeit. Was sie dann jedoch sah, liess sie leicht aufseufzen. Die ganze Bar war auseinandergenommen. " Mihawk, das ist nun schon die fünfte Bar innerhalb einer Woche" Der Schwertkämpfer schenkte ihr eines seiner seltenen Lächeln. " Er hatte es nicht anders verdient" " Und was hatte die Bar damit zu tun?" Falkenauge zuckte mit den Achseln, bevor er ihr seinen Arm anbot. " Wollen wir uns eine andere Bar suchen?" Perona kicherte leise, dann glitt sie vom Barhocker hinab und folgte Mihawk nach draussen

Draussen war es schon dunkel und somit auch relativ kalt, weshalb Mihawk seinen Mantel schützend um Perona legte, ohne dass sie etwas zu sagen brauchte. " Die Zeit vergeht schnell" , murmelte sie leise, während sie ihren Kopf an Mihawks Brust vergrub. " Wie meinst du?" " Wir sind nun schon so viele Jahre verheiratet" Mihakw lächelte zustimmend und zog Perona fest an sich. " Und es werden noch viele weitere Jahre kommen" Perona sah ihn seltsam an und fragte ihn :" Was macht dich da so sicher? Was ist wenn jemanden von uns etwas zustösst?" Falkenauge zog seine Ehefrau eng an sich und legte seinen Kopf an ihrer Schulter ab. Perona schlang ihre Arme um ihn und lächelte leise, als sie seine Worte hörte : " Ich lasse nicht zu , dass dir etwas geschieht, Perona. Ich hatte so lange um dich zu finden, also lasse ich dich auch nie wieder gehen. Egal was passiert, wir bleiben zusammen. Uns wird nichts mehr trennen können und ich kann dir auch gleich sagen , warum ich mir da so sicher bin. Ich liebe dich Perona und ich denke, zusammen können wir alles schaffen."

Und so standen sie da, eng umschlungen , der Falke und sein Geistermädchen. Sie hatten keine Ahnung was die Zukunft noch bringen würde, aber sie waren für den Moment unsterblich

Was für ein Stimmungswechseln, habe mich selber überrascht. Ich bin nicht so zufrieden damit, aber naja, besser als gar nichts würde ich sagen

Oneshots und Songfics zu One PieceWhere stories live. Discover now