Kapitel 14

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Die Zeit verging überhaupt nicht. Zumindest bis diese Vampirin wieder auftauchte. Ich musste es wissen, wollte es. Edan erwähnte in dieser bisherigen Zeit nicht, das mein Blut irgendwie anders schmeckte, also ging ich felsenfest davon aus, dass ich nun entweder nicht schwanger war, oder sich schlussendlich meine Hormone vielleicht doch noch etwas umstellen mussten. Jedoch kannte ich mich in dieser Vampirsache nicht aus. Ich zwar fast neunzehn Jahre, aber mit einem Kind setzte ich mich zuvor nie auseinander und erst recht nicht mit einem Baby eines Vampirs, was ich eigentlich auch nie annahm. Es spielte sich nicht wie in einem Film ab. Nein. Diese Art pflanzte sich fort und alles Grübeln war sinnlos, denn früher oder später sah man es sowieso.

Vor Edan ließ ich mir nichts anmerken und dachte lediglich nur einen Wimpernschlag daran, bis er mich meist wieder in die Realität holte und ich mich aus meiner Starre löste. Somit war ich wieder bei ihm und meine Gedanken machten einen Bruch. Edan lächelte mich dann immer an, drückte mich an sich und er wusste genau wohin das führte. Das ich mir nämlich über nichts mehr einen Kopf zerbrach. Seine Nähe machte mich eher wuschelig und auch irgendwie verloren. 

In den Nächten half er mir extrem und ließ mich immer wieder in den Schlaf gleiten, sodass meine Alpträume kaum noch existierten, außer er war außer Haus und ich nickte kurz weg. Dann schreckte ich immer wieder schweißgebadet nach oben und Edan war plötzlich so schnell wieder an meiner Seite, dass ich dachte, er teleportierte sich von einem zum anderen Punkt. Lizzi hingegen ging mir aus dem Weg und auch Conny sah ich nur beiläufig, denn ich wusste, dass sie in der Nähe wieder Fuß fassen wollte. Ein neues Haus. Ein Neuanfang. In unserer Nähe. Erneut packte mich die Eifersucht, aber ich schluckte sie herunter, weil es hieß die Rothaarige tauchte dann häufiger auf.

Mimi, Henrys Katze lag in den letzten Tagen ziemlich oft bei mir, was mich dann tröstete, wenn Edan nicht da war und außerdem wärmte sie mich in der kalten Jahreszeit. Meine Mutter und ihr neuer Vampirfreund Steven mussten auch bald zurückkommen, obwohl sie den Urlaub länger fortführten, als eigentlich geplant. Sie schrieb mir sogar eine Karte, was mich echt freute. Dinge änderten sich tatsächlich und die ehemalige Säuferin wurde zu einer normalen Frau mit einer normalen Tochter und einem normalen Freund. Na ja. Normal war eher relativ. Zugleich kicherte ich in mich hinein. Es war lustig, wenn man darüber nachdachte und ich schreckte zusammen, als etwas meinen Bauch berührte. Es war kalt und klitschig.

Otilia kam dann mittlerweile wieder zu uns und bat Edan zugleich draußen zu warten. Somit lag ich in unserem Schlafzimmer auf dem Bett und wartete bis sie mit diesem komischen Ding fertig war. Es sah genauso aus, wie ich es bei einem Frauenarzt schon einmal sah, aber sie erklärte mir, dass es etwas anderes sei. Sie schlug mit Fachwörtern um sich, sodass ich rein gar nichts verstand, aber man konnte es sehen, wie bei einem Menschen und damit fuhr sie immer wieder über meinen Unterleib und schaute auf einen kleinen Monitor, den sie in ihrem riesigen Koffern mitschleppte.

So schlimm war sie gar nicht, wie ich annahm. Eigentlich ganz nett. Blond und viel zu groß für eine Frau. Sehr dünn und ihre grünen Augen huschten erfahren immer wieder von meinem Gesicht zu dem kleinen elektronischen Kasten. »Du bist noch nicht sehr lang ein Vampir. Sehr sehr selten«, nuschelte sie in sich hinein und ich zog die Augenbraue nach oben. Dann bemerkte ich einen kurzen Stich und einen kleinen Schmerz in meinem Unterbauch, aber ich vertraute ihr vollkommen. Was ich allerdings nun sagen sollte, wusste ich nicht und starrte kurz aus dem Fenster. »Larissa?«, sprach sie zum dritten Mal meinen Namen aus, weil ich nicht gleich reagierte. »Überfordert das dich nicht alles ein wenig? Du bist einfach so in unsere Welt gestolpert, zu einem von uns geworden. Dann die Entführung...« Ich wollte nicht, dass sie damit begann.

»Ich komm schon klar«, sprach ich gereizter, als ich überhaupt wollte und sie sah mir kurz in die Augen. »Okay. Ich werde dir noch etwas Blut abnehmen.« Dennoch beschäftigte mich die große Frage. »Bin ich nun schwanger?«, wollte ich wissen und sie nickte eilig. Verdammt. Eigentlich wusste ich es schon tief in meinem Innersten. Jedoch konnte ich es mir denken. Im Anschluss sackte ich tiefer in das Kissen und verdrehte die Augen. Was wird Edan nun dazu sagen? Aber das war erst einmal relativ. Darüber zerbrach ich mir den Kopf, wenn ich es ihm erzählen musste, oder sie nahm es mir ab. »Du bist fast in der zwölften Woche« und ich nickte. Ich hasste zwar Mathe, aber zählen konnte ich noch und wusste, dass es passierte, als wir uns eigentlich voneinander fernhalten wollten.

Someday III - Lost in youWhere stories live. Discover now