Kapitel 12

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Dennoch musste ich es in den Hintergrund drängen, damit ich mir nicht den Kopf darüber zerbrach, aber es war so schwer. Es beschäftigte mich mehr denn je, vor allem, da mir mein Unterleib so sehr schmerzte, bevor wir ankamen. »Edan, Mensch. Was ist nur dein Problem? Liegt es daran, dass du denkst, ich sei nicht reif genug, oder glaubst du ich würde keine gute Mutter sein, oder...«, aber er unterbrach mich eilig. »Ich habe es dir schon einmal gesagt. Ich glaube nicht, dass du unreif bist und ich wüsste auch, dass du eine gute Mutter wärst, aber es ist nicht ungefährlich. Du wärst extrem anfällig. Man sieht es ja jetzt schon und dann wäre da die Geburt, die gefährlich sein kann. Viele Vampirinnen sind dabei schon gestorben und das soll was heißen. Die Schmerzen sollen unermesslich sein und das Blut, was du dabei verlieren würdest, könnte ich dir nicht mehr geben.«

Natürlich verstand ich seine Sorge, aber zu ändern war es sowieso nicht mehr, falls es der Wahrheit entsprach. »Aber ich bin nicht aus Zucker. Also glaubst du daran, dass es sein kann?« Ich musste es wissen. Er sollte endlich ehrlich sein. »Es ist möglich«, gab er zögerlich zu. »Aber wenn, dann wäre es meine Schuld«, murmelte Edan. Wie kommt er denn darauf? Ich lachte natürlich los: »Zum Sex gehören ja immer noch zwei.« Er zog mich allerdings prompt ins Schlafzimmer und schaltete mir dort den Fernseher ein. »Richtig, aber ich bin der Erfahrene von uns beiden. Ich hätte nein sagen müssen, als du... empfänglich warst.«

Er schlug die Bettdecke zurück und ließ mich darunter krabbeln. »Es ist spät. Du solltest dich weiter ausruhen. Ich werde etwas Obst für dich zusammensuchen und dann solltest du auch bald schlafen.« Ich sah ihn von unten heraus an. Auch wenn ich ihn zum Teil recht gab, konnte ich nicht die ganze Zeit im Bett sitzen. In diesem Augenblick war zwar die Zeit dafür, aber ich vermisste meinen Freund an meiner Seite. Mir fehlte in den letzten Tagen einfach irgendwie die Liebe zwischen uns und seitdem ich wieder da war, hatten wir auch keinen Sex mehr. Ich wusste nicht woran es lag. Auf jeden Fall nicht an mir. Auch wenn mich Stephan in diesem Kellerloch anfasste und ebenso seinen Schwanz vor mir in der Hand hielt und sich einen herunterholte, kannte ich dennoch den Unterschied.

Ich ekelte mich nicht vor Sex; erst recht nicht vor Edan und das lag daran, dass ich ihn zum ersten Mal mit meinem Vampir erlebte. Mit ihm war es schön; unvorstellbar und es konnte keiner zerstören, nicht einmal dieses Schwein. Deswegen hielt ich ihn mit aller Kraft die ich besaß; am Handgelenk fest. Das war nicht gerade viel in diesem Moment, aber es reichte, damit er mir nicht einfach so entwischen konnte. Kurzerhand sah er mir in die Augen, schüttelte dann mit dem Kopf und murrte: »Lass mich los.« Er wusste genau, was ich wollte. Meine Augen wurden heiß und ich wusste, sie hatten diesen lila Schimmer darin. »Bleib hier. Wir könnten uns ein wenig um uns kümmern. Das kam sowieso viel zu kurz«, murmelte ich und krabbelte Edan entgegen, als er sich auf die Bettkante setzte. Er saß mit dem Rücken genau zu mir. Ich umarmte ihn von hinten und legte meine Hände auf seine Brust.

Seine langen Haare kitzelten an meinem Gesicht, als ich meine Wange an seine drückte. Er roch so wunderbar und mir reichte nicht mehr, dass er nachts nur neben mir lag. Ich musste endlich wieder seine Haut fühlen. Ihn über mir. In mir. Hart umschlungen. Sicher und geborgen. »Ich habe sowieso noch etwas gut. Wir hatten uns so lange nicht und die Liebe war in diesem Loch nicht gerade berauschend, die mir entgegengebracht wurde. Deswegen solltest du dich mehr um mich kümmern.« Edan versteifte sich, obwohl es nicht unbedingt böse gemeint war. Ich wollte ihn nicht damit in Erinnerungen stoßen. Ungeachtet dessen löste er sich kurzerhand. Sprach dann aber: »Da hast du eigentlich recht.«

Verblüfft schaute ich ihn an. »Wirklich?«, fragte ich zurückhaltend und biss mir auf die Unterlippe. War das nun ein Scherz oder wirklich so, wie es sich da gerade abspielte? Es gab kein aber? Ich wartete gespannt, ob Edan nicht doch etwas dagegen sagte und als er den Mund aufmachte, kam doch das aber. Genervt guckte ich ihn an und brummte: »Na los! Was muss ich dafür tun?« Edan legte prompt seine Hand auf meine Wange und streifte mit dem Daumen unterhalb meines Auges entlang. Er zuckte kurz mit dem Mundwinkel. »Es ist nicht viel, was ich von dir verlange. Ich gehe kurz in die Küche. Wir sehen uns einen Film im Fernsehen an und wenn du etwas gegessen hast und danach noch nicht eingeschlafen bist, bekommst du das, was du möchtest.« Ich griente und nickte.

Someday III - Lost in youWhere stories live. Discover now