Regierung, dein Freund und Bruder

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"Mycroft, gib mir die Akte.", wir standen in einer der vielen Häuser, in denen Mycroft Holmes sein Büro hat. "Wie so sollte ich.", gab er mit lachendem Unterton von sich. Er setzte sich auf den mit roten Stoff bezogene Sessel und sah im Sekundentakt zwischen mir und Sherlock hin und her. "Es ist wichtig für mich." "Wieso denn für dich?", hatte er in den letzten zwei Jahren nichts mitbekommen? Sherlock formte etwas mit seinem Mund. Als ich ihn ansah, verstummte das Spektakel. Mycroft war immer noch Verwirrung ins Gesicht geschrieben. Ich verschränkte die Hände vor der Brust und sah ihn Mycroft an. "Egal wie wichtig, ich kann der Regierung nicht wieder sprechen." "Aber..." "Nichts, aber.", er sprang auf und ging wie Sherlock es immer tat, durch den Raum. In Gedanken und mit dem Händen vor dem Mund, "Ich kann es nicht tun. Das war der größte Bombenanschlag, wenn er passiert wäre, seit 10 Jahren. Es tut mir leid." "Aber Mycroft, bitte ich brauche sie.", ich musste meine Tränen zurückhalten. "Emily, ich kann nicht und Sherlock, du bist sicher nicht hier um die Familie zusammenzuflicken." Ich unterbrach das Thema gleich wieder: "Sag mir einen Grund, der nichts mit dem Gesetz zu tun hat." "Ich könnte dir tausende Aufzählen meine Liebe, doch die Regierung ist immer darin verwickelt." Das darf nicht war sein. "Mycroft.......bitte gib sie mir. Es ist die einzige Lösung ihn zu....ach vergiss es, ich rede doch eh gegen eine Wand." Ich ließ mich auf den Sessel nieder, auf dem er vorerst gesessen war und begann leise zu schluchzen.

Sherlock.....

Mein Bruder wusste gar nicht, was er da anrichtet. Er hat es erst kapiert, als sie auf dem Sessel zu weinen begann. Keiner von uns dreien wusste so recht, was er tun sollte. John deutete mir, sie zu trösten und ich deutete Mycroft, sie zu trösten. Das ging eine Sekunde so von Statten, bis Mycroft verschwand und John mit ihm. Natürlich ließen sie mich alleine. Ach wie gut das meinem Bruder steht. Zuerst gut reden und wenn es dann zur Sache kommt, verschwindet er einfach. Was soll ich tun?

Langsam ging ich auf sie zu und vor ihr in die Hocke. Ich legte eine Hand sachte auf ihr Gesicht und sie verstummte. Sie sah mich an. Mein Herz blutete bei diesem Anblick der Verzweiflung. Ich konnte ihren Schmerz richtig spüren. "Egal mit Mycroft oder nicht, ich weißt, dass es Graham nicht war." "Greg.", sie lächelte sanft und nahm meine Hand von ihren Gesicht. Das Lächeln hielt aber nicht lange an. Es wurde wieder zu der nachdenklichen und niedergeschlagenen Miene wie ich sie jetzt schon die ganzen Tage kenne. Nun kam Mycroft und John wieder durch die Tür. Ich sprang auf. Mein Bruder hatte eine braune Mappe in der Hand, die er Emily hin hielt: "Falls ich noch etwas tun kann, sag Bescheid.", ohne ein weiteres Wort oder eines würdigen Blickes ging er und ließ uns allein. "Es ist die Akte.", sagte Emily fröhlich. Überrascht. Verwirrt. "Was steht drin?" "Nicht viel. Es ist noch eine weitere Akte beigelegt. Musterung C. Habt ihr eine Ahnung um was es da geht?", fragte sie und sah uns an. Wir beide zuckten mit den Schultern. Klang wie eine militärische Operation. Ihr Blick veränderte sich schlagartig zu einer traurigen Miene. Als ich fragen wollte, antwortete sie auch schon: "Er...er...er hat M-M-M-M-Menschen getötet. Einfach so." "Wer?", fragte ich und verschränkte meine Arme hinter dem Rücken. "L-L-L-L...", sie brachte es nicht über die Lippen und warf die Akte auf den Boden. Sie rieb sich das Gesicht und ich begann in dem Zimmer zu spazieren. "Wer ist Magnussen?", fiel die Frage in dem Raum und ein kalter Schauer lief mir über den Rücken.

Sherlock | Akte LestradeWhere stories live. Discover now