Realität vs. Wahrheit

208 26 1
                                    

Ich wusste beim besten Willen nicht, wie ich es ihr beibringen soll, doch ich musste. Die ganze Woche hat sie mich immer nach den Abdrücken gefragt und ich habe immer gesagt, die sind noch in Arbeit. Sie hat es geglaubt, doch wenn sie es erfährt, will es ihr lieber so sagen.

"Was ist denn so wichtig?", nun stand sie in der Tür. Die Nacht wechselte den Tag schön langsam ab und die Wahrheit kam immer näher. John ist mit Mary ausgegangen und ich war allein zuhause. Ich bat sie, sich auf den roten Sessel niederzulassen. Sie tat es auch. Den Mantel behielt sie an. Durch die roten Highheels waren ihre Knie im Sitzen viel höher als normal. Es irritierte mich ein wenig. Ich setzte mich gegenüber. Atmete tief durch. Ihr Blick wendete sich nicht von mir ab. Ihre braunen Augen blitzten neugierig. Ich hielt ihr die Akte hin. Mit einem Lächeln nahm sie sie entgegen: "Ist es Moriarty? Hatte ich recht? Ich senkte nur den Blick und sagte nichts. Als ich wieder hoch sah, starrte sie auf die gedruckten Buchstaben. Sie hat es schon gelesen. Ich nahm ihr die Mappe aus der Hand und legte sie weg. Ihre Hände zitterten schon wieder. "Ich weiß, das kann nicht sein. Aber es ist so." "Nein, ist es nicht." "Es ist aber..." "Nein!!!", sie sprang auf. "Nein, nein..", sie flüsterte es vor sich hin und begann zu weinen: "Nein, nein, nein..." Ich stand auf und drückte sie an meine Brust. Ihre Stirn lag auf meinen Wangenknochen. Ich vergrub meinen Finger in ihren dunkelbraunen Haaren, bis sie sich beruhigte. Sie wendete sich von mir ab. Ihr Herz zersprang in tausend Stücke. Ich konnte es hören. Nun war John auch wieder da und sah uns beide an. Ich fuchtelte mit meinem Zeigefinger an meinem Hals herum. Er soll einfach die Klappe halten. Er nickte nur und wollte gerade etwas sagen, als Emily aus der Wohnung stürmte. "Was ist den passiert?" "Die Fingerabdrücke." Er veränderte seine Miene schlagartig. Ich wollte Emily nach, wusste aber nicht wo sie war und ich entscheid mich zu warten.

Am Morgen wurde ich durch die Tür geweckt. Die ganze Nacht habe ich nichts geschlafen. Mir Gedanken gemacht, wie ich Lestrade fragen soll. Die soforte Festnahme war zu hart. Fragen war zu leicht. Es musste etwas zwischendrin sein. Doch was. Ich stand auf und band das Band meines Morgenmantels zu. Ich ging in das Wohnzimmer und wurde von einer mit blutüberschütteten Carter enpfangen. "Was ist denn passiert?, fragte ich ganz erschrocken. Sie öffnete ihren Mund, doch es kam nichts heraus. Sie fiel nur um. Mit einem harten Knall. "John!!!" "Was ist denn?", ein verschlafener Doc kam aus der anderen Tür. Er ist geblieben und hat mit mir noch über diese Abdrücke nachgedacht. Haben aber keinen richtigen Grund dafür gefunden. John war sofort wach, als er Emily am Boden liegen sah: "Emily.", er tätschelte sie an der Wange. Keine Reaktion ihrer Seite. Was hat sie schon wieder getan? Immer wenn sie geht, kommt sie halb zerfetzt zurück. Sie schlug langsam die Augen auf. "Kugel...linke Schulter...", mehr sagte sie nicht, doch John begann gleich zu handeln. Er schnappte sich meine teurste Krawatte. Was will er damit? Er schnürte sie um ihren linken Oberarm. "Watson, aber meine Krawatte..." "Halten Sie die Klappe und helfen Sie mir.", der klang ja mal genervt. Wir schnappten sie an Händen und Füßen und legten sie auf die Couch. John ging zur Arbeit und ich verharrte auf dem Ledersessel. Big Ben schlug einmal 12 und es blieb wieder still. Meine Augen fiel schon langsam zu, bis sich etwas bewegte.

"Nein, du bleibst liegen." "Ach hör auf.", sie setzte sich auf und stützte sich auf den Knien ab. Woher hat sie nur diese Sturheit....oh....kein Kommentar... "Ich hab etwas gefunden, das wirst du mir jetzt nicht glauben."

Sherlock | Akte LestradeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt