Sherlock | Akte Lestrade

...and not Again

"Weißt du noch wie wir nach dem Regierungsfall hierher gegangen sind und du mir einen Heiratsantrag gemacht hast?", fragte ich die Luft. Ich wusste, dass mich jemand hören konnte. Er konnte es.

Ein paar Stunden zuvor...
Nachdem Sherlock in das Haus gegangen ist, habe ich mir eine Mitfahrgelegenheit besorgt. "James, Emily hier. Ich brauche einen Flieger. Sofort." "Wo bist du?" "Irgendwo in London." "Mit Beschreibungen hattest du es ja immer schon." "Hör auf." Ein Lachen war von der anderen Seite her zu hören. "Treffen wir uns am Punkt 17?" "Einverstanden. In 10 Minuten." Punkt 17 war ein geheimer Treffpunkt des CIA's.

Mit dem Taxi fuhr ich zum gewünschten Treffpunkt und wartete. Meine Haaren begannen sich in dem starken Wind zu winden. Eine Tür wurde geöffnet. "Steig ein!", schrie mein alter Freund Chase und schloss diese wieder. Ich rannte schnell auf die andere Seite. Mein Mantel flog nur so durch die Gegend. "Wo musst du hin?", fragte er mich als ich auf dem Co-Pilotensitz saß. "Scarborough." "Was willst du denn..." "Frag nicht und flieg!", schrie ich. Er tat wie ihm befohlen.

In einer guten Stunde waren wir an dem gewünschten Ort. Ich habe ihn fort geschickt, da ein Helicopter des Geheimdienstes zu viel aufsehen erregt. Ich wusste noch genau den Weg zu dem kleinen Häuschen. Lestrade musste da sein. Angekommen, setzte ich mich auf die alte Bank und wartete. "Weißt du noch wie wir nach dem Regierungsfall hierher gegangen sind und du mir einen Heiratsantrag gemacht hast?", fragte ich ihn. Ich wusste er stand in der Tür und wartete auch. "Ich weiß. Das war der schönste Tag in meinem Leben.", antwortete er und ich stürmte sofort in seine Arme. Wie schön war es seine Stimme endlich wieder einmal zu hören. Seine Nähe zu spüren. "Wo warst du die ganze Zeit?", murmelte ich in seine Schulter. Er drückte mich sanft weg und ließ seine Hände auf meinen Schultern ruhen. "Ich weiß. Ich...ich konnte nicht zurück.", er sah den Boden an. "Egal. Jetzt bist du da.", hauchte ich. Er nahm mich noch einmal fest in die Arme und vergrub seine Finger in meinen dunklen Haaren. Er drückte mich wieder weg. Er war besorgt. Das sah ich in seinen Augen, doch bevor ich fragen konnte, hörte ich einen Schuss. Gefolgt von einem Stechen in der Herzgegend. "G-G-Greg...", stotterte ich und drohte nach hinten zu fallen. Er fing mich im letzten Moment noch auf. "Emily...", sagte er zu mir. "Nein", schrie er und ein paar Tränen rannten über seine Wangen. In meinem Mund schmeckte ich etwas Metallisches. Blut. "Greg...ich....sag es.....Sherlock....Mary....wird dir helfen.....Ich liebe dich.....", das war das letzte. Ein weit entferntes Emily war noch zu hören und danach nichts mehr.

Greg...
Es war so wunderschön, sie wieder in der Hand zu halten und ihren Atem zu spüren. Ich fühlte mich nach dieser langen Zeit endlich wieder einmal geborgen. Ihre Augen funkelten bei jedem Wimpernschlag. Es war wundervoll, bis dieser Schuss aus dem nichts fiel und sie auf den Boden zu drohen fiel. Ich habe sie noch aufgefangen und sachte hingelegt. "Greg...ich...sag es...Sherlock...Mary...wird dir helfen.", das Sprechen tat ihr wirklich weh, das konnte ich in ihren Augen sehen. "Ich liebe dich...", sie schloss langsam ihre Augen ins Jenseits. "Emily!", schrie ich ein letztes Mal. Vergebens. Meine Tränen überfluteten mein Gesicht. Wäre ich nur nicht gegangen, machte ich mich dafür verantwortlich. Ich stand auf. Drehte mich um, wo der Schuss hergekommen war. Magnussen. "Du Dreckskerl.", fuhr ich ihn wütend an. Mit entsprechender Miene. "Nanana. Wir werden doch jetzt nicht so übermütig kleiner James." Wieso musste er nur immer den Namen meines Vater verwenden. Ich schnappte mir die Pistole aus meiner Jackentasche und wollte schießen, doch er schoss zuvor. Ich sah noch einmal böse in die Fratze von Magnussen und fiel zurück. Hart auf den Boden. Die Luft wurde mir aus der Lunge gedrückt. Ich drehte mich unter Schmerzen zur Seite. Versuchte Emily's Hand zu erreichen. Was mir gelang, bevor ich für immer die Augen schloss. Für immer...