Kapitel 15

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Ich drehte mich um und versuchte so schnell wie möglich durch das Gedränge zu rennen, wobei ich mich nicht scheute andere Leute anzurempeln. Und wer hätte es gedacht, der Bassist lief mir hinterher.
Doch genau so schnell wie ich mich bemühte zu sein, war mein Verfolger.
Es war also kein Wunder, dass er mich schließlich auf der Zeltwiese, wo kaum Leute waren, fassen konnte. Ich versuchte mich zu wehren, hatte aber keine Chance, immerhin war er mindestens einen Kopf größer und ließ mich auf die Wiese fallen.
Dennoch hielt er mich immer noch fest, um zu verhindern das ich weglaufen könnte.
Scheiße, scheiße, scheiße. Was mach ich jetzt bloß?
"Lucy, warum läufst du weg?" fragte er unschuldig. "Das kannst du dir wohl denken," zischte ich, "und jetzt lass mich endlich los. Ich will nichts mit dir zu tun haben, Aaron"
"Lucy, ich habe mich verändert. Ich gehöre nicht mehr zu denen. Ich bin alleine mit der Band hier, du bist die einzige die ich noch kenne. Du musst mir glauben."

"Ja genau und jetzt taucht gleich die Gang auf und macht das gleiche mit mir wie mit Tom. Lass mich einfach los, wenn du alleine hier bist, was willst du dann überhaupt von mir?"

"Meine Therapeutin hat mir gesagt es ist gut für mich, mit so vielen Leuten wie möglich ins Reine zu kommen und mich zu entschuldigen."

"Deine Therapeutin? Ja wahrscheinlich."

"Ja jetzt glaub mir doch. Ich bin da raus, Lucy!"

"Bitte Aaron. Lass mich einfach gehen." flehte ich.
Ich kann nicht mehr, was wenn er die Wahrheit sagt? Ich kann ihm trotzdem nicht vertrauen. Wenn das eine Falle ist, bin ich geliefert.
Aaron lockerte seinen Griff zwar, aber hielt mich trotzdem noch so fest, dass ich mich nicht losreißen konnte.
"Okay, ich lass dich gleich los. Aber bitte, glaub mir. Was damals passiert war das schlimmste was ich je getan habe und es tut mir leid." Ich blickte in seine Augen. Sagt er die Wahrheit? Er schaute mich flehend an, und ich glaubte echtes Bereuen in seinen Augen erkennen zu können. Ich senkte den Blick als er weiter redete: "Ich geh morgen um 4 zu dem Konzert an der großen Bühne. Ich werde mich zum Falafel-Stand stellen und von da aus zuhören. Wenn du willst können wir uns da treffen. Ich warte dort. Ich kann es auch verstehen wenn du nicht kommen möchtest, aber da sind viele Leute, also wärst du auch in Sicherheit. Ich möchte einfach nur mit dir reden, dich kennen lernen, ich will dass du mir verzeihen kannst."
Er strich mir kurz über die Schulter und ich erschauderte, dann stand er auf und ging, ohne sich noch einmal umzusehen, wieder zum Trubel bei den Bühnen. Auf dem Boden sitzend starrte ich ihm hinterher.
Was war das?

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