~16 Youmix+ mein Tanzlehrer Leon

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Violetta POV:
Ich rutschte auf meinem Stuhl unruhig hin und her, versuchte Leon's Blicke zu ignorieren und so gut es ging Antonio, der neben Angie, Gregorio und einem fremden Mann stand, zuzuhören. "Meine lieben Schüler und Schülerinnen! Es gibt eine Planänderung zu euren Projekten. Es wird ein Wettbewerb, der von Youmix unterstützt wird, und sogleich im Internet live ausgestrahlt wird..." Er wurde von dem fremden Mann neben ihm unterbrochen. "Hallo alle miteinander! Ich bin Marotti der Vorsitzende der Internetplattform Youmix. Das beste an diesem Projekt ist, dass die beiden Gewinnerteams- die durch das Abstimmverfahren der Zuschauer ausgewählt werden- zusammen nach Madrid fliegen und dort Youmix bei einer Show repräsentieren, sowohl durchs Internet als auch durch dortiges Publikum." Nach diesen Worten wurden alle in helle Aufregung versetzt, ebenso ich, was wäre dass denn bitte für eine Chance für mich, wenn ich meinen alten Heimatort besuchen könnte?

Lu schnippste vor meinem Gesicht. "Vilu?" Ich nickte, als Zeichen dafür das ich ihr zuhörte. "Leon kommt..." Ruckartig sprang ich auf, räumte meine Tasche ein und wollte gerade gehen, als ich mich umdrehte und direkt an eine Brust gedrückt wurde. Ich schloss meine Augen, mein Herz machte sich selbstständig und flatterte wild in meinem Brustkorb, während ich sofort erspürte wer diese Person war. Leon. "Wo willst du hin?", ich erschauerte als seine warme angenehme Stimme in mein Ohr drang. Ich presste meine Tasche näher an mich, der einzigste Abstand der zwischen uns blieb, und öffnete meine Augen wieder als ich merkte wie seine Hand an meine Hüfte wanderte. Ich zuckte zusammen und riss mich los, als ich merkte wie mir die Kontrolle über diese Situation entglitt. Bevor ich an ihm vorbeirannte wisperte ich nur ein: "Abstand".

"Wie geht's Cami?", fragte ich Fran am Telefon kurz vorm Tanzunterricht. "Sie ist auf dem Weg der Besserung... Und wie läuft's bei euch?" Ich seufzte. "Diego hat die ganze Wahrheit durch Leon erfahren und ist heute nicht da. Und Leon...nun ja... ich habe meinen persönlichen Sicherheitsabstand eingefordert und nun...nun..." "Ich verstehe schon... Das mit Diego wird schon wieder... Er liebt dich...", bildete ich mir das ein oder war wirklich ein Stich von Schmerz unter ihre Stimme gemischt? "...auf jeden Fall ruft mich Cami gerade und du musst ja wahrscheinlich nun zum Unterricht, viel Spaß!" "Danke und wünsche Cami eine 'Gute Besserung' von mir...", sie legte auf und ich verstaute mein Handy wieder in meiner Tasche.

Der Tennisball prallte auf den Boden, bevor Gregorio in wieder auffing und unser heutiges Thema vorstellte, was uns auch bei unseren Projekten helfen sollte. "Heute lernen wir wie wir unsere Emotionen körperlich veranschaulichen, beim Tanzen. Nehmen wir als Beispiel die Trauer. Typische Merkmale bei diesem Gefühl sind unter anderem herunterhängende Schultern und ein gesenkter Kopf. Fangen wir gleich mal an...", er schaltete die Anlage mit seinem Ball an und wir brachten uns alle in Position, während Leon kaum merklich näher an meinen Platz rückte, bis er schließlich neben mir hielt- und somit auch Tomas vertrieb. "Geh wieder...", zischte ich und bewegte mich rhythmisch zur Musik.
"Wieso sollte ich?", meinte er leise und wir drehten uns im Takt zueinander hin. Ich konnte nicht antworten, da ich keine passende und schlagfertige Antwort parat hatte und ich niemals das entgegnen würde was mir gerade im Kopf herumspukte. Gregorio lief rum und korrigierte unsere Haltungen. Als er bei mir hielt beobachtete er mich prüfend und nickte dann anerkennend. "Sehr gut, Violetta!" War ja klar, gerade besitzte die Trauer mich ja auch. "Leon etwas mehr den Kopf neigen, dann sitzt es perfekt...", hörte ich neben mir und starrte weiter auf den Boden, während ich mich weiter zur Musik bewegte. Als sie stoppte legte unser Lehrer eine andere CD mit fröhlichen Liedern ein, wobei ich komplett versagte.

"Nein Violetta nicht so! Aufgerichtetere Statur, erhobener Kopf und am wichtigsten ein Lächeln im Gesicht...", er seufzte genervt als ich auch nach seiner dritten Anweisung alles falsch machte. "Du da... ja genau Leon, du bist doch ihr Projektpartner!?, hilf ihr mal..." Er zog meinen Ex hinzu und platzierte seine rechte Hand auf der Mitte meines Rückens, wobei ich scharf die Luft einzog. Dann sagte er fordernd: "Los nicht so schüchtern! Rückt näher zusammen!", zögernd näherte ich mich Leon, als dieser die Lücke mit einem Mal schloss und seinen Griff um meine Taille festigte. Sein Gesichtsausdruck wirkte professionell und entschlossen. Als ich merkte wie seine Augen meine suchten blickte ich hastig nach unten, stand da wie ein steifes Brett. Erneutes Rummäkeln von Gregorio. "Himmel muss man euch denn noch alles vormachen, Violetta! Die Arme um seinen Nacken!", wiederholte er die Regel die ich in und auswendig kannte. Zurückhaltend hob ich den Kopf an und verschränkte zaghaft, wobei ich darauf bedacht war nur federleicht meine Arme auf seine Schultern zu legen- was ein kräftezehrender Prozess war- meine Hände in seinem Nacken. Dann senkte ich wieder den Blick. Gregorio war noch immer nicht zufrieden- wobei ich fand das ich Leon eh schon viel zu nah war-: "Eure Haltung ist vollkommen ungelenk und stramm. Eine fröhliche Stimmung vermittelt Gelassenheit. Lockere dich Violetta, das was du da machst wird dir sonst einen schlimmen Kater und eine schlechte Note einhandeln." 'Und wenn schon!', bellte ich gedanklich, 'lieber steife Glieder als die Verlockung die diese Smaragdaugen verheißungsvoll versprachen! Und eine schlechte Note konnte ich auch einmal kassieren!' "Bitte tu es für mich...", hauchte Leon's Stimme in mein Ohr, nicht mehr als ein Wispern des Windes, und doch so eindringlich und laut für mich, dass ich mich tatsächlich etwas entspannte und meine schon schmerzprotestierenden Arme zur Erlösung brachte. Dabei starrte ich auf seine Brust als ich hörte wie unser Tanzlehrer einige frustrierte Laute von sich gab. Man hörte auch Sachen wie "Hoffnungsloser Fall" oder "Totale Katastrophe" heraus, bis mein Tanzpartner seinen Redeschwall stoppte. "Gregorio ich übernehme ab hier...", sagte er und wendete sich dann wieder mir zu. Langsam begann er sich in fließenden Bewegungen zur Melodie zu bewegen und legte seinen Daumen unter mein Kinn, das er dann anhob, sodass ich ihn ansehen musste. "Hey Vilu...",raunte er, was mich dazu brachte demonstrativ den Mund zu öffnen. Aber ich kam nicht zu Wort da er direkt weiter leise in mein Ohr sprach: "Ich weiß, dass ich dich nicht so nennen darf. Aber ich liebe es Regeln zu brechen. Wir lieben es Regeln zu brechen. So wie damals, das Strandhaus..." Vage spielte sich eine Szene von damals in meinem Kopf ab die immer deutlicher wurde:

*Flashback*
Ich zog mir die schwarze Mütze tiefer ins Gesicht, weswegen Leon lachte. "Was?", fragte ich ihn verwirrt und leise. "Du hättest echt nicht in einem Spionageoutfit aufkreuzen müssen. Du fällst voll auf!" Ich schaute von meinen schwarzen Klamotten zu seinem Alltagslook. "Wenigstens bin ich...bin ich..." "Ja?", fragte er und hob belustigt die Augenbraue während wir die matt beleuchtete Straße überquerten. "...originell. Ja genau, ich bin originell!" Wir hielten vor dem Strandhäuschen, das unser Ziel war und Leon machte sich am Schloss zu schaffen, während er meinte: "Ja aber es ist viel zu warm dafür. Die Leute würden sich nach dir umgucken wenn du tagsüber so rumlaufen würdest..." Ich geb ja zu eine Wollmütze, Sonnenbrille, Jeans und ein Langarm-T-shirt und das alles in schwarz waren nicht gerade ideal zu tragen am heißesten Ort Mexicos wo die Sonne erbarmungslos auf einen niederbrannte. Das Schloss sprang auf und ich ging Leon, mit Strandtasche im Schlepptau, hinterher ins gemütliche Innere...
*Flashback Ende*
Unwillkürlich schlich sich ein Lächeln auf meine Lippen und als Leon es sah grinste er mich schief mit seinem berühmten Lächeln an. "Ein Lächeln hast du nun auch..." Er wirbelte mich kichernd im Kreis und ich hielt direkt vor ihm. "Siehst du war doch gar nicht so schwer...", wisperte er und beugte sich weiter zu mir runter. Mein Verstand setzte im Moment aus als ich nicht verhindern konnte wie unsere Gesichter sich näherten.
*DINGDONGDANG* (Ka wie dje Klingel klingt)
rettete mich die Schulglocke, als ich mich schnell von Leon löste mein Zeugs zusammengekramte, in die Umkleide ging und mir die ganze Zeit nur dachte: 'Persönlicher Sicherheitsabstand hilf mir!'
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So ein etwas längeres Kapi
Wie ist es?
Will jemand eine Lesenacht?

Für immer wir?~LeonettaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt