Eine schwere Erschütterung ließ uns alle aufschrecken. Die Blicke aller Anwesenden stoben auseinander, richteten sich dann auf die Decke.

Während Tony nach seiner Maske griff, die er vor dem Flug abgenommen hatte, um sich mir offiziell vorzustellen, folgte Steve ihm und tat es ihm gleich.
Sicheren Schrittes begab sich Iron Man zur Ladeluke, ließ diese hinunter. Prompt riss der Wind an meinen Haare, zog mich aus dem Sitz.

"Was tun Sie da?", brüllte ich dem Milliardär über den Wind hinweg zu.

Noch bevor dieser mir eine Antwort gab, landete etwas auf der geöffneten Laderampe.

Es war eine Person, groß, männlich, blondhaarig.

Dies war alles was ich auf den ersten Blick erkennen konnte, bevor Tony mit dem Repulsor seines Anzugs auf den fremden Eindringling zielte. Durch einen einzigen Schlag des blonden Hünen wurde Iron Man von den Füßen geschleudert.

"Tony!", rief ich, befreite mich von dem Gurt.

Meine Haare flogen mir ins Gesicht und ich musste aufpassen, nicht das Gleichgewicht zu verlieren und aus dem Jet gesogen zu werden.

Ich sprang dem Unbekannten in den Weg, als dieser nach Loki griff und ihn aus dem Sitz hob, als wäre er nichts. Er packte ihn am Kragen und zerrte ihn auf die Luke zu. Der Blondhaarige hob den gewaltigen Hammer in seiner rechten Hand, welcher mir erst jetzt aufzufallen schien und begann ihn in der Luft zu schleudern.
Gerade als er mit unserem Gefangenem fliehen wollte, griff ich nach seinem roten Umhang, der wild im Wind wehte.

Eisern vergriff ich mich in dem rauen Stoff. Der Mann versuchte mich abzuschütteln, schien mich jedoch nicht direkt angreifen zu wollen. Und das war sein Fehler. Der Schwung des Hammers riss am Ende nicht nur ihn und Loki mit, sondern auch mich, die blinde Passagierin.

Brutal landeten wir auf einem Felsen, Loki wurde von dem Unbekannten losgelassen und landete zwei Meter entfernt im Dreck. Auch ich prallte bei der Landung unsanft auf und konnte mich nicht länger halten. Ich wurde gegen eine Felsformation geschleudert und blieb, unentdeckt von dem Hünen dort liegen. Vielleicht, so hoffte ich, würde er denken, er hätte mich unterwegs verloren. Leise hustend versuchte ich den Sand aus meinem Mund zu bekommen und kroch näher an den Felsen heran, um die Szenerie zu betrachten. Noch immer pumpte Adrenalin durch meinen Körper und mir wurde bewusst, dass ich soeben, mehr oder weniger, aus einem fliegenden Jet gesprungen war.

"Wo ist der Tesserakt?", fragte der Blonde Loki, der noch immer am Boden lag.

"Ich habe dich auch vermisst", lachte dieser und versuchte sich mühsam aufzurichten.

Also kannten die beiden sich und Loki schien keine Angst zu haben.

Ob der Fremde ebenso ein Gott war?
Vielleicht ein Verbündeter Lokis?

"Sehe ich aus, als wollte ich scherzen?", fuhr der Hüne Loki an und ich zuckte erschrocken zurück.

Loki erhob sich langsam.

"Du solltest mir danken. Nun da der Bifröst zerstört ist, wie viel dunkle Magie muss der Allvater wohl aufgebracht haben, um dich auf deine geliebte Erde zu schicken?", fragte Loki.

Ich hinter dem Felsen verstand nur Bahnhof.

Bifröst?
Dunkle Magie?
Wer war dieser Kerl?

Der Blonde ließ seinen Hammer zur Erde fallen und stürmte auf Loki zu. Er griff ihn am Nacken und sah ihn eindringlich an.

"Ich dachte du wärst tot", sagte er tonlos.

"Hast du getrauert?", fragte Loki.

Ich war vollkommen perplex über den Verlauf, den dieses Gespräch genommen hatte.

Shattered MeWhere stories live. Discover now