Komplikationen

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"Und Sie sind sicher, dass dieses Ding mich nicht grillt?", fragte ich Dr. Banner, welcher eifrig damit beschäftigt war verschiedenste Messelektroden an meiner Kopfhaut aufzukleben.

"Bruce, bitte", bot er mir das 'Du' an und ich nickte.

"Keine Sorge, es tut gar nicht weh. Diese Elektroden werden deine Hirnströme messen. Einmal, sobald du in unsichtbarem Zustand bist und einmal in normalem Zustand. Es wird wirklich nicht weh tun", versicherte er mir noch einmal, nachdem er meinen skeptischen Blick bemerkt hatte.

Ich hatte beide Arme auf den Armlehnen abgelegt, den Kopf nach hinten an die Kopfstütze des Stuhls gelehnt und versuchte krampfhaft mich zu entspannen.

Seid Dr. Banner bei SHIELD eingetroffen war, waren wieder mehrere Tage vergangen.

Seid dem 'Vorfall', wie ich ihn nannte, war ich nicht wieder unsichtbar geworden. Ich hatte weiterhin trainiert, allerdings nur mit Natascha, da Barton in einer anderen SHIELD Einrichtung gebraucht wurde - was mir sehr recht war - und war sowohl vor, als nach dem Training von Bruce untersucht worden.

Er konnte keine Auffälligkeiten feststellen. Fury jedoch wollte unbedingt Fortschritte sehen, welche ich nicht liefern konnte.

Ich verstand nicht, wo der Mensch hin war, welcher mich vor SHIELD gerettet hatte. Dieser Nick Fury hatte nichts mit meinem Retter zu tun.
Er war abgestumpft, kalt und berechnend geworden.

Nachdem Bruce seine Messungen abgeschlossen hatte, wollte er mich von dem Gerät trennen, als Fury plötzlich das Labor betrat.

"Doktor, Elizabeth", grüßte er uns mit einem knappen Nicken.

"Konnten Sie etwas entdecken?", fragte er Banner, was dieser mit einem Kopfschütteln beantwortete.

Fury seufzte langgezogen und sein resignierter Blick lag auf mir. Ich fühlte mich schuldig, weil es an mir lag, dass wir nicht weiterkamen. Auch wenn ich nichts dafür konnte.

"Bevor Sie Miss Hale entlassen, möchte ich etwas ausprobieren, Dr. Banner."

Mit verschränkten Armen stellte Banner sich neben mich, beobachtete mit hochgezogener Augenbraue, wie Fury ganz nah an mich heran trat.

"Miss Hale, ich muss Ihnen mitteilen, dass wir Sie, zu Ihrem eigenen Schutz und zum Schutz unserer Organisation, vor ihren Angehörigen und Freunden für tot erklären ließen. Sie sind vorgestern bei einem Verkehrsunfall in New York verstorben. Ihre Leiche war so entstellt, dass Sie eingeäschert wurden, bevor man sich von Ihnen hatte verabschieden können."

Ganz, ganz langsam sickerte die Bedeutung von Furys Worten in meinen Verstand.
Bruce hinter mir sog scharf die Luft ein.

Ich hatte ihm während der Untersuchungen oft von Ian und den anderen erzählt. Er wusste, wie viel sie mir bedeuteten.

Und nun war ich tot. Gestorben, ohne die Möglichkeit, mich von ihnen zu verabschieden. Ohne sie noch einmal in die Arme schließen zu können. Ohne ihnen sagen zu können, was mit mir passiert war, dass es mir eigentlich gut ging, ich gesund und am Leben war.

Fury hatte mir all dies, all diese Möglichkeiten mit einem simplen Satz genommen. Meine Freunde und Familie ausgelöscht. Ohne Chance auf eine Rückkehr.

"Sie Bastard!", schrie ich, wollte nach vorne stürzen, wurde aber von den Kabeln im Stuhl gehalten. Tränen schossen mir in die Augen, machten mich rasend und blind.

"Ich bringe Sie um, Sie mieses Schwein! Wie können Sie ihnen so etwas antun!", rief ich zornig und fassungslos.

Mein Brustkorb drohte zu explodieren, der Schmerz in meinem Herzen schien ein riesiges Loch in meine Brust zu reißen. Jeder einzelne Muskel in meinem Körper war zum zerreißen gespannt, meine Halsschlagader trat hervor, meine Knöchel, die ich um die Armlehne geklammert hatte, wurden weiß vor Anstrengung.

Shattered MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt