16. She Loves You

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Weinend ging ich durch das Tor durch und lehnte mich an den nächstbesten Baum ran, rutschte an diesem runter. Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen und weinte meinen ganzen Schmerz und Ärger raus. Wie konnte er nur so mit meinen Gefühlen umgehen? John wird sowas niemals tun. John... Er hatte Gefühle für mich und zeigt diese auch. Er denkt an mich, wenn er in der Schule ist und freut sich mega, wenn er mich wiedersieht. Ich denke, ich weiß jetzt, wem ich mehr vertrauen sollte und wem ich mein Herz schenken sollte.

" Dani? Dani, bist du hier?", rief John und kletterte über den roten Zaun. Als ich ihn sah und er mich, sprang ich auf meine Füße und rannte in seine offenen Arme. " John...John", war das Einzige, was ich sagen konnte und krallte mich in seine Lederjacke, die er wieder anhatte. Ich liebte diese Jacke so an ihm und seinen ganzen Teddyboystyle. Ich wusste, dass er der Einzige für mich ist, der mich so liebt wie ich bin.

" Shh, ganz ruhig. Nicht weinen. Ich mag es nicht, wenn du weinst ".

" J-John...ich...ich...John ".

" Beruhig dich, Süße. Beruhig dich ".

" John. I-Ich liebe dich ".

Jetzt war es raus. Völlig erschrocken von meinen Worten vergaß ich sogar das Atmen und hörte für kurze Zeit auf zu weinen. John löste sich etwas von mir, damit er mir in die Augen schauen konnte. Diese könnten jeden Moment rausfallen und sein Mund war zu einem schiefen O geformt. Im selben Moment entspannten sich seine Gesichtszüge wieder und er kam mit seinem Gesicht so nah an mich heran, dass sich schon unsere Stirn berührten. " Ich liebe dich auch, Dani ". Was waren die entscheidenen Worte gewesen, die mein komplettes Leben verändern sollten. Ich hatte John gerade die Liebe gestanden und er mir. Jetzt ist meine Entscheidung gefallen. Ich hatte mich für John entschieden. Und ich war mir ziemlich sicher, dass dies die richtige Entscheidung gewesen ist. John überbrückte die letzten Milimeter und legte seine Lippen auf meine. Seine Lippen fühlten sich weich an und zart. Er übte etwas mehr Druck auf, sodass der Kuss vertieft wurde. Haltesuchend klammerte ich mich an seine Jacke fest und zog ihn so dichter zu mir.

Schweratmend lösten wir uns voneinander und ließen unsere Augen miteinander verschmelzen. John meinte es ernst und würde mich garantiert niemals verarschen. Er war einfach perfekt. Wir standen eine ganze Weile so nah aneinander, bis John leise die Stille brach.

" Wollen wir wieder zu dir nach Hause? Deine Mum macht sich sicherlich schon Sorgen ".

" Ich will aber nicht zurück. Ich will bei dir bleiben ".

" Paul und Dot sind weggegangen, also brauchst du keine Angst haben ".

Ach, er ist einfach mit diesem Mädel abgehauen. Der interessiert sich ja herzlich wenig über meinen Gefühlsausbruch. So ein Arsch!

" Kannst du bei mir bleiben?".

" Ja, mach dir keine Sorgen. Ich passe schon auf dich auf ".

John drückte mich nochmal fest an sich und gab mir einen Kuss auf die Stirn, bevor wir den ganzen Weg wieder zurückgingen. John versuchte mich währendessen mit Witzen über die Lehrer und der Schule aufzumuntern und erzählte dabei einige lustige Geschichten, was er mit dem Direktor mal abgezogen hatte. Tatsächlich hob das meine Laune und John lächelte jedesmal, wenn er mich lachen sah. Innerlich hoffte ich, dass ich meine Entscheidung nicht bereue und John der perfekte Freund für mich ist. Als wir bei mir Zuhause angekommen sind, nahm meine Mutter mich zuerst in den Arm und fragte halbwechs aufgelöst, was denn passiert sei. " I-Ich brauchte etwas frische Luft. Mir ging es total schlecht. Ich hätte fast erbrochen ". Am Besten die Geschichte so aufgedreht erzählen, als wäre bald einer gestorben. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass gerade John mir diese Geschichte nicht abkaufen würde. Bestimmt fragt er mich nacher, was wirklich passiert ist.

" Kann John bei mir bleiben? Ich brauche ihn ".

" Na klar, Süße. Pass gut auf sie auf John ".

John lächelte meine Mutter an und nickte. " Natürlich Miss. Dafür bin ich schließlich da ". Wir gingen in mein Zimmer und schlossen die Tür ab, damit uns auch wirklich keiner störte. Die Vorhänge machte ich zu, damit ich rein gar nichts von Paul sehen würde. Den Einzigen, den ich jetzt brauche, war John. Ich setzte mich aufs Bett und atmete erstmal tief durch. Mein Freund setzte sich neben mir und hob mich auf seinen Schoß. " Magst du mir erzählen, warum du wirklich weggelaufen bist?". Hab ich es nicht gesagt. John zu belügen, erwies sich als höchst schwierig, schier unmöglich. Und weiter anlügen wollte ich ihn auch nicht.

" Es war wegen Paul und dieser Dot. Ich konnte einfach nicht weiter mit ansehen, wie die zwei vor meinen Augen rumgeturtelt haben. Paul weiß ganz genau, was für Gefühle ich für ihn hatte. Und er tritt alles mit Füßen und macht vor meinen Augen mit dieser Dot rum. Bei mir sind dann einfach alle Sicherungen rausgebrannt und ich musste aufstehen, sonst wäre ich wirklich gewalttätig geworden. Aber als ich Zeit hatte zum Nachdenken wurde mir klar, dass du der Einzige bist, der sich um mich kümmert und sich Sorgen macht. Du denkst an mich in der Schule und freust dich, wenn du mich wiedersiehst nach einem anstrengenden Tag. Du würdest einfach alles stehen und liegen lassen, nur um mir zu helfen. Und das hat mir gezeigt, dass ich dir mein komplettes Vertrauen schenken sollte und das du mich vom ganzen Herzen liebst....genauso wie ich es tue ".

Ohne weitere Worte zog John mich an sich heran und küsste mich leidenschaftlich. Seine Zunge stupste zärtlich an meiner Unterlippe und bat um Einlass, den ich gewährte. Es fühlte sich diesmal wirklich richtig an, nicht so wie bei Paul. Auch wenn Paul und ich uns niemals geküsst haben, das Händchen halten und Küsschen auf der Wange hatte auch schon gereicht. Bei John fühlte ich etwas anderes. Ich hatte das Gefühl, es wäre mehr Liebe dazwischen als bei mir und Paul. Da ich wusste, dass John auch Gefühle hatte für mich, war ich mir ganz sicher. Als wir uns langsam voneinander lösten, schaute er mir in die Augen und flüsterte die schönsten Worte. " Ich liebe dich ". Ich lächelte glücklich und erwiderte diese Worte. " Ich liebe dich auch ".

In dieser Nacht konnte ich null schlafen. Ich hatte meinen Vater dazu überredet, mit Hilfe von meiner Mum natürlich, dass John bei mir übernachten durfte. Er war einfach das, was ich immoment am Meisten brauchte. Jetzt lagen John und ich eng kuschelnd aneinander und hörten unseren Herzschlägen zu. Nach Johns langsamen Atem zu urteilen, ist er schon eingeschlafen. Ich war viel zu aufgeregt dafür. Ich konnte es einfach nicht glauben, dass ich mich tatsächlich für John entschieden habe. Obwohl unsere erste Begegnung wohl ganz konkret das Gegenteil bewiesen hätte. Und jetzt lag ich in seinen Armen und hörte seinen Herzschlag. Eigentlich hätte ich niemals gedacht, dass John irgendwelche Gefühle für mich entwickelt. Bei unserer ersten Begegnung schien er nur auf Spaß auszusein und nichts ernstes. Vielleicht war er es auch zu diesem Zeitpunkt, aber das seine Gefühle sich so schnell verändern können. Und das meine Gefühle sich so schnell verändern können, hätte ich niemals gedacht. Trotzdem, in meinem tiefsten Unterbewusstsein, schwirrte immernoch ein kleines Stück Paulie rum, das nur darauf wartete, wieder größer zu werden. Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als John sich im Schlaf bewegte und mich enger an sich drückte. Seine Arme lagen um mich und mein Kopf hatte ich in seiner Halsbeuge, atmete seinen Duft ein. Ich gab ihm einen kurzen Kuss auf den Hals, bevor ich in das Land der Träume glitt, zusammen mit John.

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Da hat Dani sich also für John Winston Lennon entschieden.

Wird sie bei ihrer Entscheidung bleiben und John lieben? Oder werden doch eines Tages die Gefühle für Paul zurückkehren?

Freue mich über Kommis, Votes, Follower ♥

Dani ♥


And I Love Her [Paul McCartney Fanfiktion]Where stories live. Discover now