10. Devil In Her Heart

348 18 5
                                    

Ich wusste doch selber nicht, warum ich dies tat. Im Endeffekt tat ich John nur damit weh, mich zu daten. Er empfand viel mehr für mich als ich für ihn. Der einzige Mensch, der immernoch in meinem Kopf herumspuckte, war Paul. Und ich denke mal, das wird auch fürs Erste so bleiben.


Nachdem John und ich uns noch ein wenig unterhalten hatten, lud er mich zum Eis essen ein. Da mein Magen immernoch knurrte, konnte ich nicht nein sagen. Obwohl ich John nie meine Lieblingseissorte gesagt habe, bestellte er diese trotzdem. Während wir unser Eis schleckten, gingen wir Hand in Hand durch die Straßen. John zeigte mir noch andere Plätze, die Paul mir bei unserem ersten Besuch nicht gezeigt hatte. Manche waren auch so ziemlich versteckt, dass ich mir schon denken konnte, dass John sie nur kennt. Als er unsere Finger ineinander verhackte, schaute ich kurz nach unten, dann zu ihm hinauf. Er lächelte mich liebevoll an. Ich hätte wirklich niemals gedacht, dass ich einmal Hand in Hand mit John Lennon durch die Straßen ging, obwohl Schule ist. Bestimmt bekomme ich Zuhause mächtigen Ärger. Aber es fühlte sich schön an, von jemanden geliebt zu werden und mit diesem alles zu unternehmen. " Wieso schwänzt du eigentlich?", fragte ich in die Stille, als wir ein ruhiges Plätzchen gefunden hatten. John zuckte mit den Schultern. " Hab kein Bock auf Schule. Für meinen Job brauche ich kein Mathe, Deutsch oder Physik. Das Einzige, was ich brauche ist eine Gitarre, Bandmitglieder und dich ". Bei seinem letzten Wort wurde ich total rot, als er mich dann noch süß anlächelte und einen Kuss auf die Stirn gab. Es tat mir in der Seele weh, dass er mich so doll mochte, ich aber nicht wusste, ob ich die Gefühle erwidern konnte. Als wir auf die Stadtuhr schauten, zeigte diese gerade an, dass Schulende ist. John bot mir an, mich nachhause zu begleiten. Ich konnte schlecht ablehnen. Wir nahmen den Bus nachhause. Zum Glück war das nicht der Schulbus, mit dem Paul mitgefahren wäre. John erzählte mir auf dem Heimweg alles über seine Mum und seine Tante, er beschrieb mir quasi sein ganzes Leben. Kurz vor meiner Haustür hielten wir inne, um uns zu verabschieden. " Hast du vielleicht Lust, mit mir morgen auszugehen? Ich weiß es ist kurzfristig, aber ich hätte unglaublich Lust, mit dir ins Kino zu gehen ". Zuerst dachte ich, dass ich Nein sagen sollte. Aber nachdem, was Paul mit mir abgezogen hat, brauchte ich einfach Ablenkung. " Sehr gerne. Holst du mich um sieben Uhr ab?". John nickte lächelnd und gab mir zum Abschied einen innigen Kuss auf die Lippen, bevor er den Weg zu sich nachhause zurückging. Von Pauls Fenster aus konnte ich eine dunkle Präsenz erkennen, die ich aber ignorierte. Kaum war ich im Haus drinne, musste ich von meiner Mum genau die Prädigt anhören, die ich schon befürchtet hatte. Sie erzählte mir, dass die Klassenlehrerin angerufen hätte. Ich wäre nicht zum Unterricht erschienen. Natürlich konnte ich schwer leugnen, dass ich mit John unterwegs gewesen bin. Ich erzählte meiner Mum die ganze Geschichte, was in der Schule abgelaufen ist und wie John mich im Park getröstet hat. Das wir beide jetzt zusammen sind, sagte ich ihr nicht. Sie sollte auch nicht alles wissen. " Also hatte er dich um ein Date gebeten, was er aber am Ende wieder bereut hat?". Bereut war jetzt irgendwie das falsche Wort, trotzdem fühlte ich mich elend. Ich nickte stumm und ging dann die Treppen rauf, um ein kleines Nickerchen zu machen, doch ich konnte nicht einschlafen. Als ich in meine Hosentasche griff, fühlte ich ein Stück Papier zwischen meinen Fingern. Vorsichtig zog ich es heraus und entfaltete dieses. Dort stand eine Nummer drauf und darunter war ein wunderschönes Herzchen draufgemalt. Bestimmt war es von John. Aber wie um Himmels Willen hat er es geschafft, mir dieses Papier unterzuschieben?

Gerade wollte ich die Nummer wählen, als es an unserer Tür klopfte. Ich konnte meine Mutter hören, wie sie Pauls Namen sagte und hörte dann Schritte, die sich meinem Zimmer näherten. Es klopfte kurz an der Tür, bevor diese langsam geöffnet wurde und Paul reinlugte. " Hey, kann ich reinkommen?". Ich nickte stumm und setzte mich auf mein Bett auf. Paul setzte sich neben mich und gab mir meine Geografiesachen, die ich in der Schule vergessen hatte. " Hier, die hast du auf deinem Tisch liegen lassen ". Mit einem leisen " Danke " nahm ich die Hefte entgegen und legte sie auf mein Schreibtisch. Wir beide sahsen eine zeitlang schweigend nebeneinander. " Ich habe dich mit John gesehen ", begann er und fuhr sich durchs Haar. Verlegen schaute ich auf den Boden. " Und ich habe gesehen, wie ihr euch geküsst habt ". Nervös kaute ich auf meiner Unterlippe, wagte es nicht, ihn anzusehen. " Seit ihr etwa zusammen?". Es kam die Frage, die ich gerade am Allermeisten befürchtet hatte. Wenn ich jetzt Ja sagen würde, würde Paul sich bestimmt nicht die Mühe machen, mit mir eine Beziehung anzufangen. Wenn ich jedoch Nein sagte, würde ich erstens lügen und zweitens John total damit kränken. Er mochte mich schließlich sehr. " Ja, sind wir ", antwortete ich, ohne dabei eine Wimper zu zucken und schaute Paul direkt in die Augen. Dieser schien auf Anhieb etwas gekränkt zu wirken, aber seine Miene erhellte sich nach wenigen Sekunden. " Das freut mich. Ich habe dir doch gesagt, dass ihr euch gut verstehen werdet. Aber das es so gut wird, hätte ich auch nicht gedacht ". Ich versuchte ihm ein leichtes Lächeln zu schenken, was mir schließlich auch gelangte. Vor der nächsten Frage, die kam, hatte ich wirklich Angst. " Warum bist du heute morgen weinend rausgerannt?". Musste er direkt mit der Frage rausplatzen? Ging es nicht etwas hintenherum?

Ich wusste wirklich nicht, wie ich ihm antworten sollte. " Habe ich dir wirklich falsche Hoffnungen gemacht und dich deswegen verletzt?". Ich merkte, wie er näher an mich ranrückte. Meine Nervosität stieg, je dichter er an mich herankam. Da ich keine Erklärung und keine vernünftige Antwort parat hatte, nickte ich nur stumm und drehte mich etwas von ihm weg, damit er mein tränenverschleiertes Gesicht nicht sah. " Dani, es tut mir wirklich leid. Ich wusste nicht, dass du mich als mehr ansiehst. Aber schau doch. Du hast jetzt John und dieser scheint dich wirklich zu lieben ". Diese tröstenden Worte halfen recht wenig. Wenn er nur wüsste, was ich wirklich für ihn empfand, oder besser gesagt immernoch empfinde. " Ich möchte nicht, dass unsere Freundschaft deswegen zu Grunde geht. Ich habe dich wirklich gern. Vielleicht werden du und Dot auch noch Freunde ". Das kannst du dir mal ganz schnell abschminken, dachte ich im Stillen und nickte nur. " Ich kann es verstehen, wenn du erstmal nicht mit mir reden möchtest. Aber trotzdem bin ich weiterhin für dich da, vergiss das nicht ". Er wollte mir einen Kuss auf die Wange geben, hielt aber inne und ging dann mit den Worten " Tschau ". Kaum war die Haustür zu, schlug ich auf mein Kissen ein und weinte in dieses und schrie. Er wollte tatsächlich nichts von mir und ich habe mir allen Ernstes Hoffnung gemacht, dass er mich etwas mehr mochte. Seine Andeutungen haben mehr gesprochen als Worte. Das Einzige, was ich jetzt brauchte, war eine starke Schulter. Und die bekam ich immoment nur bei John.

------------------------------------------------------------------------------------------------

Und wieder ein neues Kapitel. Bin irgendwie in Schreiblaune xD

Tja, da hat Dani wohl die reine Wahrheit erfahren müssen. Und ist jetzt unter Druck mit John zusammen. Aber was hatte dieser gekränkte Gesichtsausduck zu bedeuten, den Paul am Anfang hatte...?

Freue mich über Kommentare, Sternchen, Follower ♥

Gruß Dani ☺



























































And I Love Her [Paul McCartney Fanfiktion]Where stories live. Discover now