Was hat er denn an mir?

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Emma

Er schaute mich an und ich sah wieder in seine braunen Augen. Was machte dieser Junge mit mir, dass ich mich so in seinen Augen verlor?

,,Emma ich ich weiß nicht wie ich es dir sagen soll." stotterte er. So schlimm kann es ja wohl nicht sein oder?

,,Sags mir doch einfach, Markus." lächelte ich.

,,Ich bin mir nicht sicher ob du das hören möchtest." nuschelte er.

,,Solange du mir nicht sagst, dass du mich hasst ist alles ok." grinste er. Markus fuhr sich durch die Haare und schaute mir wieder in die Augen.

,,Weißt du Emma. Jedes mal wenn ich dich sehe habe ich so ein komisches Gefühl im Bauch und naja ich..." er brach wieder ab. Er hatte ein komisches Gefühl im Bauch? Das hatte ich doch auch. Genau darüber hatte ich mit Juli gesprochen. Warte was hatte er noch einmal gesagt. Genau ich hatte mich in Markus verliebt. Warte WAS? Das kann doch nicht sein. Allerdings wollte ich jetzt wissen wie sein Satz weiter ging und schaute ihn auffordernd an.

,,Ich glaube ich ähm habe mich in dich verliebt." sagte er erleichtert, aber ich schaute ihn nur mit großen Augen an. Wie kann sich denn Markus in mich verliebt haben. In MICH? Was kann ich ihm denn bitte bieten. Wenn man uns zwei vergleichen würde wäre es so als würde man Gott mit dem Teufel vergleichen.

Markus hat eine Familie. Ich nicht.
Markus ist reich. Ich nicht.
Markus Eltern kümmern sich um ihn. Meine nicht.
Markus wurde mit Liebe aufgezogen. Ich nicht.
Markus ist gerne zu Hause. Ich nicht.
Markus ist ein Familenmensch. Ich nicht.
Markus weiß was Liebe ist. Ich nicht.
Markus hat keinen durchgeknallten Bruder, der die wilden Kerle vernichten will und so noch einen Grund mehr hätte. Ich schon.
Es gab noch 1000 weitere Gründe. Also warum sollte er mich lieben.

,,Könntest du vielleicht auch mal was sagen?" fragte er mich. Ich musste schlucken. Was sollte ich ihm denn bitte sagen. Das es nicht geht, weil ich für sowas einfach nicht geeignet bin oder das mein Bruder ihm umbringen wird.

,,Es tut mir Leid. Es geht nicht." flüsterte ich und lief weg. Markus schaute mir einfach nur hinterher und ich rannte irgendwo hin auf die Steppe. Nachdem ich weit genug weg war, vom wilde Kerle Lager setzte ich mich ins Graß und starrte an den Himmel. Warum kann nicht einmal alles so laufen wie es sollte? Gonzo würde Markus umbringen und ich will nicht das ihm irgendwas passiert. Das könnte ichh mir niemals verzeihen. Das hieß mal wieder muss ich wegen meinen Bruder auf irgendetwas verzichten. Die Freundschaft mit Markus konnte ich dann auch wohl vergessen.

,,Emmi." rief auf einmal eine Stimme und Juli kam auf mich zugerannt. Ich antwortete ihm einfach nicht und zupfte weiter Graß aus dem Boden. Juli ließ sich neben mich nieder und schaute mich an.

,,Bist du sauer auf mich, weil ich zu Luna gegangen bin?" fragte er mich leise. Luna heißt sie also.

,,Nein." murmelte ich mit weinerlicher Stimme.

,,Was ist denn dann los?" fragte er. Ich sagte immer noch nichts. Juli hatte uns verraten. Er gehörte nun zu den Silberlichten. ,,Emma du kannst mir vertrauen." fügte Juli noch hinzu.

,,Bist du dir da ganz sicher. Nicht das du es deiner Luna erzählst." pampte ich ihn an.

,,Emma." seufste er und legte einen Arm um meine Schulter.

,,Markus hat mir gesagt, dass er mich liebt." murmelte ich.

,,Das ist doch super Emma. Ich verstehe den Problem wirklich nicht."

,,Das Problem, oder die Probleme sind, dass Markus und ich erstens zwei komplett verschiedenen Personen sind und zweitens wird Gonzo ihn umbringen, wenn er davon erfährt." erklärte ich Juli. Warscheinlich verstand er das nicht. Das verstand wohl niemand.

,,Hast du schon mal den Satzt gehört ,,Gegensäte ziehen sich an" und Gonzo werden wir schon irgendwie im Griff bekommen. Emmi du kannst nicht dein ganzes Leben nach deinen Bruder richten. Wenn es nach ihm ginge wärst du nicht einmal hier und glaube mir das wäre extrem schade." Irgendwie war das ja jetzt extrem süß von Juli.

,,Aber was sollte er denn von mir wollen." seufste ich.

,,Emma glaub mir du bist da hübscheste, klugste, mutigste und süßeste Mädchen das ich kenne. Ich kann mir schon vorstellen was Markus an dir findet. Gib dem ganzen doch einfach eine Chance."

,,Aber ich kann ihm doch nichts geben. Er weiß einfach viel besser als ich wie das alles geht. Ich hab doch garkeine Ahnung was Liebe ist. Weder von irgendwelchen Junge  noch von Mama oder Papa."
seufste ich.

,,Emma damit hat das überhaupt nichts zu tun. Du bist so ein liebevoller Mensch." er legte einen Arm um mich und drückte mir einen Kuss auf die Wange. ,,Jetzt versprich mir das du mit Markus redest ok?"flüsterte er und ich nickte nur. Juli stand dann auf und ging einfach wieder. Warum kommt er nicht mit mir zurück? Ich stand leise auf und ging zum wilde Kerlelager zurück. Alle schliefen schon nur Markus saß zusammen mit Maxi um das Lagerfeuer rum und hielt Wache. Als Maxi sah das ich auf sie zu lief stand er auf und ging. Markus schaute ihn verwirrt hinter her und schaute sich um. Als er mich saj drehte er sich sofort wieder um und schaute ins Feuer. Ohne zu zögern ließ ich mich neben ihn fallen.

,,Können wir reden?" fragte ich leise.

,,Ich wüsste nicht worüber." murmelte er.

,,Och komm schon Markus. Jetzt lass und nicht den selben Scheiß machen wie Leon und Vanessa. Du weißt genau worüber wir reden müssen."

,,Nein müssen wir nicht. Ich hab deine Antwort schon verstanden." sagte er und drehte sich zu mir.

,,Nein hast du nicht. Ich habe sie ja selber nicht verstanden bis grade. Hör mal Markus du bist einfach so komplett anders als ich und ich verstehe nicht was du an mir findest. Ich meine warum solltest du mich lieben? Was habe ich an mir und wäre das nicht noch genug ist da auch noch Gonzo." plapperte ich schnell los.

,,Was ich an dir finde Emma. Du bist wunderhübsch, setzt dich für jeden ein der dir etwas bedeutet, du würdest alles für uns tun und du bist das mutigste Mädchen das ich kenne." erklärte er mir.

,,Aber ich habe doch garkeine Ahnung von alle dem. Ich weiß einfach nichts." Schon wieder kamen mir Tränen. Markus strich sie mit seinem Zeigefinger weg.

,,Bitte hör auf zu weinen Emma. Es hat nichts zu bedeuten ob du Ahnung von alledem hast oder nicht. Dein Herz wird dir zeigen wie es geht." flüsterte er. Ich schaute ihn tief in die Augen und ohne das ich irgendwie nachdachte kamen sich unsere Gesichter näher bis sich unsere Lippen fast berührten.

Emma und die wilden Kerle hinterm HorizontWo Geschichten leben. Entdecke jetzt