Vanessa und Maxi

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Maxi

Sie stand da vor diesem Spiegel und nahm ihr Kopftuch ab. Dann strich sie sich durch die Haare und begutachtete sich weiter. Sie ist so wunderschön. Wie konnte Leon sie bloß alleine lassen. Ich hätte es niemals getan. Für sie wäre ich gestorben. Ich hätte sie beschützen wollen und wäre über jede Sekunde froh, wenn sie bei mir wäre. Mein Kopf sagte zu mir, dass ich hier liegen bleiben sollte, aber mein Herz sagte, dass ich zu ihr gehen muss. Sie braucht meine Hilfe und so höre ich auf mein Herz. Meine Beinde trugen mich zu ihn und ich blieb halb hinter und halb neben ihr stehen. Sie schaute weiter in dem Spiegel. Als sie mich bemerkte strichen ihre Hände kurz über ihre Wangen. Hatte sie etwa geweint?

,,Hast du noch was von deinem Kako?" fragte sie dann plötzlich.

,,Nein, das war der letzte." antwortete ich ihr entschuldigend. Zum Glück schliefen die anderen Kerle. Sie würden wieder alles etwas anderes denken. Natürlich mag ich Vanessa, sehr sogar, aber sie liebt Leon und die beiden gehören einfach zusammen. Egal was die Silberlichten machen. Irgendwann wird Leon zurück kommen und dann ist es vielleicht zu spät.

,,Schade." Vanessa schluchste leise und ich wusste, dass sie geweint hatte.

,,Verflixt ich glaube ihm kein Wort Maxi. Verstehst du das? Wärst du weg gegangen?" fragte sie mich sofort. Und wie ich sie verstehe. Sie wusste es nur nicht und sollte es auch eigentlich niemals erfahren. Ich hatte mich einfach grundlos in sie verliebt, aber es ging nicht.

,,Nein. Ich hätte dich niemals verlassen." antwortete ich ehrlich. Vanessa hatte ein Recht darauf die Wahrheit zu erfahren. Sie kam auf mich zu und nahm mich in den Arm.

,,Oh mein Gott. Das wusste ich nicht." murmelte sie in meine Schulter hinein.

,,Das solltest du auch niemals erfahren."

,,Was machen wir jetzt?" fragte sie wieder.

,,Ich fahr morgen Heim." sagte ich ehrlich. Es wurde einfach alles zu viel mit den Silberlichten. ,,Ich will nicht dabei sein, wenn alles untergeht." Vanessa antwortete mir nicht sondern löste sich aus unserer Umarmung. Ich drehte mich ebenfalls um und sah in die Augen meines kleinen Bruders. Er sah so enttäuscht aus und ich wusste, dass ich Nerv verletzte, wenn ich fahre aber es ging nicht anders. Ohne ein Wort zu lagen gingen wir ins Bett. Uns zwar in unser eigenes Bett. Neben mir schlief Emma und sie schaute so glücklich aus. Manchmal wünsche ich mir ich hätte so ein Glück wie sie. Markus liebt sie so sehr, aber sie erkennt es auch nicht. Trotzdem hat sie da auch noch Juli. Auch wenn Juli im Moment weg ist wusste ich das er Emma niemal irgendwo schutzlos und alleine zurück lassen würde. Hier bei uns hatte sie Markus, der immer auf sie aufpasst. Ich drehte mich zur anderen Seite und schloss meine Augen.

Am nächsten Morgen stand ich schon früh auf und packte meine Sachen zusammen. Die anderen sollten nicht mit bekommen das ich gehen würde. Kurz bevor ich los fahre würde ich es ihnen sagen und so war es dann auch. Ich verstaute meine letzten Sachen auf meinen Motorrad da kamen Joschka und Raban raus.

,,Was hat du vor, Maxi?" rief Joschka leicht überrascht.

,,Wir fahren nach Hause." meinte Vanessa als sie mit ihrem Motorrad ankam. Auch sie würde mit kommen, weil sie Leon einfach nicht glaubte.

,,Wie bitte, aber warum?" wollte Joschka wieder wissen.

,,Weil die beiden verknallt sind. Ich habe sie gesehen, gestern Nacht. Sie haben geknutscht." sagte Nerv sauer und abwertend. ,,Maxi hat Vanessa dazu überredet. Er freut sich so richtig das Leon weg ist." Jetzt kamen auch Emma und Markus raus. Emma schaute etwas verwirrt zu Nerv rüber und lehnte sich an einen Pfosten.

,,Ist das wahr?" fragte Raban. Nein natürlich nicht. Vanessa kann ihre eigenen Entscheidungen treffen.

,,Leon und Marlon sind zuerst abgehauen." meinte ich nur.

,,Ach und deshalb lasst ihr sie jetzt im Stich?" fuhr Nerv uns wieder an.

,,Nein wir lassen sie bei Horizon." murrte Vanessa und wir setzten uns unsere Helme auf.

,,Und wenn ich euch einen guten Rat geben darf kommt ihr jetzt mit. Sonst wird es die wilden Kerle nie wieder geben." meinte ich noch und dann kam Klette dazu.

,,Meinst du so sie die Wölfe?" fragte sie. ,,Die gibt es auch nicht mehr. Die haben gekniffen." Es reichte uns und wir gaben Gaß sollten die doch bleiben wo sie wollten. Ich hörte noch wie Nerv mir hinterher rief, dass er dachte er wäre mein Bruder. Ich wusste, dass er enttäuscht war, aber es ging nicht anders.


Emma

Ich fasse es nicht. Maxi und Vanessa sind beide gefahren. Sie haben uns einfach im Stich gelassen.

,,Ich dachte du wärst mein Bruder. Du bist ein Feigling. Ihr seit beide Feiglinge." schrie Nerv und drehte sich zu uns um.

,,Und du bist es auch." sagte er wieder. Diemal drehte auch ich mich um und sah wie Markus zu seinem Motorrad ging. Das kann er jetzt doch nicht wirklich machen.

,,Warum seit ihr Jungs eigentlich alle so feige? Erst versprecht ihr alles und dann habt ihr zu viel Schiss und haut ab." schrie ich ihn an und wollte zu meinen Sachen gehen, aber als ich ihn Markus vorbeilief hielt er mich fest.

,,Mag sein, aber bevor ich hier rumsitze, finde ich es lieber heraus. Ich fahr durch den Nebel." sagte er entschlossen. Bitte was wollte er machen? Durch den Nebel fahren um die anderen wieder zu holen? Och das war ja schon süß. Stopp Emma! Aufhören so zu denken!

,,Das ist ein Wort. Los worauf wartet ihr noch?" fragte Klette und wir gingen alle zu unseren Maschienen. Klette setzte sich in Nervs Kart was er überhaupt nicht toll fand, aber dann fuhren wir los. Ein bisschen mulmig war mir ja schon bei der ganzen Sache, aber was konnte denn schon groß passieren. OK so einiges. Als wir endlich durch dem Nebel durch waren hörten wir auch schon Stimmen.

,,Wir werden euch schlagen." das war Leon.

,,Zu zweit? Wir sind 8." lachte einer der Silberlichten.

,,Dann zieht euch warm an. Wir sind 10 und keiner wird extra verlieren." rief Vanessa und wir liefen den Hügel hoch. Leon, Marlon und Juli lächelten uns an. Es war wirklich ein schönes Gefühl zu sehen, dass es ihm gut ging.

Emma und die wilden Kerle hinterm HorizontWo Geschichten leben. Entdecke jetzt