Nie im Leben

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Emma

Die Silberlichten erklärten, dass wir Cross Country spielten. Wir durften uns ein Tor aussuchen, aber drum herum ist alles erlaubt.

,,Ach ja und noch was Marlon. Bevor du dich zur Verlierer Manschafft gesellst, solltest du deinen Bruder noch etwas fragen. Frag ihn doch mal wo er letzten Abend war. Was ist Leon? Und du Vanessa solltest ihn fragen, wen von uns beiden er will." grinste Horizon hinterhältig. Diese falsche Schlange! Vanessa drehte sich um und ging. Sofort ging auch Marlon auf Leon los und packte ihm am Kragen.

,,Ich dachte du bist mein Bruder!" schrie er ihn an und schmiss Leon auf dem Boden. Auch Juli schaute entsetzt zu ihm und dann flüsterte dieses Mädchen ihm etwas ins Ohr. Ohne zu zögern lief Juli mit ihr mit und ließ mich wieder einfach stehen. Ein kalter Windstoß zog an mir vorbei und ich bekam eine Gänsehaut. Ich schaute die ganze Zeit Juli und diesem Mädchen hinter her und bemerkte garnicht wie ich anfing zu zittern. Erst als mir jemand etwas warmes über die Schultern legte merkte ich, wie kalt mir eigentlich war. Markus hatte seine Jacke ausgezogen und mir diese umgehangen. Natürlich hatte ich auch so eine Jacke, aber diese lag unten bei den Motorrädern.

,,Danke." nuschelte ich und grinste ihn an.

,,Komm wir gehen." sagte er und zusammen mit den anderen liefen wir den Hügel wieder runter. Keiner sprach ein Wort und sobald wir an unserem Tor angekommen waren ließen wir uns nieder. Ich setzte mich vor Markus Füßen, da er halb auf seinen Bike saß. Auch als Leon ankam schauten ihn nur alle an.

,,Können wir reden?" fragte Leon Vanessa.

,,Ich wüsste nicht worüber." Das war ihre einzige Antwort. Die beiden wissen ganz sicher worüber, aber sie sind einfach zu feige sich ihre Gefühle einzustehen. Leon senkte den Kopf.

,,Vanessa, ich bitte dich. Mach nicht den selben Fehler wie Marlon. Horizon hat nicht die Wahrheit gesagt." Irgendwie glaubte ich ihm das sofort. Horizon ist eine falsche Schlange. Genauso wie das andere Mädchen.

,,Und das soll ich dir glauben? Oh Vanessa ich hab einfach nur Holz fürs Feuer gesucht und dann stand sie da, ganz alleine im See. Aber du bist natürlich weg gegangen. Für wie blöd hältst du mich eigentlich?" zischte Vanessa. Leon schaute einfach nur weiter auf den Boden und er wirkte wirklich traurig.

,,Vanessa ich brauche dich. Wir haben schon Marlon und Maxi verloren." bittete Leon sie. In dem Moment kam wieder ein Motorrad angefahren und hielt vor uns.

,,Stimmt nicht ganz." sagte Maxi und alle schauten ihn überrascht an. Ich hätte echt nicht damit gerechnet, dass er zurück kommt. ,,Was ist? Warum sitzt ihr hier noch so rum? Wollt ihr das es uns wie den Wölfen ergeht?" fragte er. Maxi hockte sich hin und wir gingen alle zu ihm um einen Plan zu schmieden. Ich setzte mich neben Markus und lehnte meinen Kopf an seine Schulter.

,,Raban und Joschka einer von uns muss morgen früh fliegen." warf Leon mal eben so ein.

,,Und landen muss er das auch?" fragte Joschka.

,,Sollte er das ganze auch vielleicht überleben?" wollte Raban wissen.

,,Oh Jungs natürlich nicht. Sobald er fliegt holt er seine schwarzen Fledermausflügel raus und macht einen auf Batman." scherzte ich, aber unsere beiden Erfinder schauten mich nur böse an. Markus dagegen fing leise an zu lachen.

,,Raban, das mein ich ernst." fügte Leon hinzu. Die beiden nahmen ihre komische Maschiende und drehten dran. Sie lasen sich den Zettel durch und grinsten.

,,So könnte es funktionieren. Nerv wir brauchen dein Kart." erklärte Raban. Unser kleinster schaute ganz erschrocken und wollte sein Kart eigentlich nicht abergeben, aber Leon meinte sie sollten nehmen was sie brauchen. Der Rest sollte mit Leon in die Steppe gehen wo wir zwei Löcher graben würden. Plötzlich ertönte ein schrilles Geräusch und ihr fuhr zusammen. Wir stellten uns alle auf und schauten in die Richtung. Es war die Tattowiermaschiene. Wieder kroch mir ein kalter Schauer den Nacken hoch. Doch dann schlungen sich zwei Arme um einen Körper.

,,Keine Angst. Denk dran was ich dir versprochen habe." flüsterte mir Markus zu.

,,Ich hab keine Angst." sagte ich ganz schnell.

,,Nein quatsch." lachte er. Doch ich hatte Angst. Große Angst. Ich hatte Angst vor den Silberlichten, davor Juli zu verlieren und das nach dem Spiel alles vorbei ist. Markus zog mich mit sich und wir setzten uns wieder hin. Da Joschka und Raban diesmal weiter rum bastelten waren wir alleine.

,,Markus?" fragte ich ihn. Er schaute mich an und da waren wieder diese braunen Augen. Jedes mal wenn ich sie sah vergaß ich wieder alles. Was um Himmels willen war das?

,,Hallo Erde an Emma? Was ist denn?" lachte er und fuchtelte mit seinem Händen vor meinen Gesicht rum.

,,Ähm ich äh keine Ahnung." lächelte ich und ich merkte schon wie ich rot wurde.

,,Alles klar bei dir?" fragte er wieder. OK Emma du brauchst eine Ausrede! Immerhin kannst du ihm das ja nicht einfach so sagen.

,,Ähm ja. Weißt du das mit den Silberlichten macht mich ein bisschen fertig." Das war nicht einmal gelogen.

,,Kann ich verstehen. Ich versteht Juli allerdings nicht wie er zu diesem Mädchen gehen konnte."

,,Naja wenn er sich in sie verknallt hat." Wenn Juli dieses Mädchen wirklich liebte sollte er mit ihr glücklich werden.

,,Macht dir das denn eigentlich garnicht aus?" fragte mich Markus. Warum sollte es?

,,Nein warum?" Doch jetzt wurde es mir klar. ,,Oh Gott du dachtest doch nicht das Juli und ich... Wie...?" Markus nickte nur darauf.

,,Oh mein Gott NEIN!" schrie ich schon fast.

,,Also seit ihr beiden nicht...."

,,NEIN!" Warum denken das denn bitte alle? Niemals im Leben würde ich etwas mit Juli anfangen.
Ich lehnte mich wieder an Markus und schaute in den Himmel.

,,Warst du deshalb so komisch?" fragte ich, aber er antwortete nicht. Trotzdem wusste ich, dass es ja hieß. Hatte er sich in mich verliebt und dachte das ich mit Juli zusammen wäre. Quatsch. Warum sollte sich Markus in mich verlieben? Wir saßen eine ganze Weile einfach nur so und langsam wude es dunkel.

,,Emma ich muss dir was sagen." meinte er auf einmal. Ich setzte mich aufrecht hin und schaute ihn an.

Emma und die wilden Kerle hinterm HorizontWo Geschichten leben. Entdecke jetzt