Papa was ist los

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Mitten in der Nacht hörte ich wie sich ein Schlüssel ein Schloss öffnete. Verwirrt schaute ich mich um und sah das wir noch in Frau Müllers Wohnung lagen. Das Sofa war ausgezogen und Markus lag hinter mir. Er hatte einen Arm um meinen Bauch geschlungen und mich feste an ihn gezogen. Frau Müller betrat die Wohnung und sah zu uns rüber. Ich wollte mich grade aus Markus festen Griff befreien als sie zu mir kam und meinte ich solle liegen bleiben.

,,Schlaft ruhig hier Emma.Das ist völlig in Ordnung." flüsterte sie und ich nickte einfach nur. Sofort schloss ich wieder meine Augen und schlief ein.

Am nächsten Morgen wachte ich wieder auf, aber diesmal war Markus er wach als ich. Ich rieb mir verschlafen die Augen und drehte mich dann zu ihm um.

,,Guten Morgen Schlafmütze." begrüßte er mich. Ich seufste und ließ mich fallen. Markus dagegen setzte sich auf und ging zu seiner Tasche. Anscheinend wollte er sich umziehen. Eigentlich wollte ich das garnicht, aber als er sein T-Shirt auszog blieb mein Blick einfach hängen. Wie konnte man bitte so durchtrainiert sein? Markus merkte das anscheinend und drehte sich zu mir um. Schnell schaute ich wieder weg und mir fehlte eine Decke. Es war einfach nur kalt. Natürlich ist es Sommer, aber ich brauche Morgens immer eine Decke, damit ich nicht friere. Als Markus wieder zu mir kam ließ er sich zurück fallen und schaute auf den Fernseher. Ich musste in dem Moment an dieses schrecklichen Horrorfilm denken den wir geschaut haben und genau in dem Moment ging die Tür auf. Ich erschrak so sehr, dass ich aufsprang und anfing zu schreien. Als ich sah, dass es nur Frau Müller mit Brötchen war schlug mein Herz wieder normal.

,,Großer Gott." seufste ich erleichtert und setzte mich wieder aufs Sofa.

,,Nein nur ich. Habt ihr beiden Hunger?" fragte sie und legte die Brötchen auf den Tisch. Markus und ich halfen ihr beim Tisch decken und setzten uns anschließlich.

,,Das wäre echt nicht nötig, Frau Müller." lächelte ich, aber sie wiedersprach mir mal wieder. Wir wären ja schließlich ihre Gäste und wir sollten noch was richtiges zwischen den Zähnen bekommen bevor wir die Wölfe platt machen. Frau Müller war echt die beste. Nach dem Essen halfen wir ihr noch beim aufräumen und dann ging ich hoch meine Sachen zusammen packen. Papa kam mir wütend entgegen als ich die Treppe hoch lief und ich glaube er hatte Tränen in den Augen.

,,Alles klar, Papa?" fragte ich ihn, aber er antwortete nicht. Verwundert lief ich zusammen mit Markus die Treppe hoch und sah was los war. Mama stand in der Küche mit einen anderen Mann und küsste ihn. Obwohl sich meine Eltern nie für mich interresiert haben, wollte ich nicht das so etwas passiert.

,,Mama?" fragte ich geschockt und sie löste sich von den Mann.

,,Lauf einfach weiter Emma und geh gleich zu deinen Fußballfreunden." seufste sie und küsste den Mann weiter. Ich lief mit einem mulmigen Gefühl in mein Zimmer und öffnete meinen Schrank. Markus schmiss sich in der Zeit auf mein Bett und begutachtete meine Fotos.

,,Was ist das?" fragte er lachend und zeigte auf ein altes Kinderfoto. Auf diesem Foto hatte Papa mir vorne einen kleinen Zopf gemacht und es sah einfach nur bescheuert aus.

,,Das letzte Einhorn." scherzte ich obwohl mir garnicht zum lachen zu Mute war. Ich zog einfach riegdnwas aus meinen Schrank und legte es in meine Tasche. Ich will hier einfach nur raus. Raus aus diesem Haus und raus aus dieser Familie. Warum tat mir Papa eigentlich auf einmal so Leid.

,,Wir können." sagte ich immer noch mit zittender Stimme. Markus stand auf und ich schnappte mir meine Tasche. Doch als ich grade zur Tür ging zog er mich in seinen Arm. Genau in diesem Moment spielte mein Magen wieder verrückt. Jedes mal, wenn Markus mich umarmte machte mein Magen was er wollte. Bei Juli war das nie der Fall und mit dem kuschel ich doch eigentlich nur. Einige Sekunden später löste sich Markus auch schon wieder von mir und wir gingen runter. Wie gut, dass ich wusste, dass Gonzo nicht zu Hause war. Als wir unten an kamen setzten wir uns auf unsere Räder und fuhren zu Markus Werkstatt. Dort würden Mister Top und Mister Secret sicher schon auf uns warten...

Emma und die wilden Kerle hinterm HorizontWo Geschichten leben. Entdecke jetzt