# 19- Mein Freund

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"Ich komme ja aus Kalifornien und dort war ich täglich schwimmen und surfen."

"Wowww. Ich wollte schon immer mal surfen lernen", gab ich einen Kommentar von mir. Wieder zog sich mein Bauch zusammen, denn mein Bauch erkannte, dass ich log. Ich hasse Wasser. Duschen ist noch in Ordnung, denn dies gehört dazu. Aber ins Schwimmbad gehen oder auf den Strand, dann nein.

Ich log nur, damit er weiß, dass wir doch was gemeinsames haben, denn ich möchte ihn nicht verlieren. Er ist so fürsorglich, lieb und süß zu mir.

"Echt? Also im Sommer nimmst du zwei Wochen Urlaub und dann fahren wir nach Kalifornien!", freute er sich und klatschte in den Händen. Ich biss mir nervös auf die Unterlippe und lächelte ihn danach schief an. Dann fing er an über seine Surftricks zu berichten und den wundervollen Strand, das Wetter und von seinen Freunden dort. Ich versuchte ein richtiges Lächeln aufzusetzen und nickte ihm zu. Meine Augen sind nur auf seine blauen Augen gerichtet und ich hörte ihn nicht mal zu.

"Hallo? Elli?", holte er mich aus meiner Starre raus.

"Oh ja Ähm. Rede weiter", forderte ich ihn auf und nahm einen Schluck von meinem Smothie, der noch auf dem Tisch stand. James zog daraufhin seine Augenbrauen hoch und musterte mich. Er ignorierte meine Forderung und wechselte somit auf ein ganz anderes Thema, auf ein sehr unangenehmes Thema. "Wie läuft es mit deiner Mutter?"

Ich verschluckte mich beinahe an meinem Smothie, weshalb ich hustend den Becher wieder auf den Tisch ab stellte. James rückte näher zu mir und legte seine Hand auf meinen Rücken. Zwei mal klopfte er sanft darauf und ich beruhigte mich sofort, doch als ich seine Nähe realisierte, wurde ich sofort nervös.

"Ahm..naja wie immer." Er glaubte mir nicht, denn keiner seiner Gesichtzügen änderten sich. "Sie...ich...haben seit dem Vorfall letzte Woche nicht mehr gesprochen."

Er seuftzte. "Ich hätte nicht kommen sollen."

"Nein! Alles ist gut. Meine Mutter muss nur akzeptieren, dass ich schon groß genug bin, um selbst zu entscheiden. Schließlich hat sie auch meiner älteren Schwester erlaubt auszuwandern."

Er seufzte wieder. "Wir sollten beide von hier verschwinden", flüsterte er mir zu. Mir stockte der Atem. Er möchte mit mir verschwinden? Weg von hier? Weg von meiner Mutter und Ruhe haben?

"Warum?"

"Weil es bei meiner Familie auch nicht gut läuft. Mein Vater hat sich mit meiner Mum vor zwei Jahren geschieden, um mit einer anderen zusammen zu ziehen. Mein Vater checkt es nicht. ..und seit dem hat sich unsere Beziehung verschlechtert."
Er hat also drei Stiefbrüder, einen leiblichen Bruder und Schwester.

Oh Gott! "Das tut mir Leid."

"Ist schon in Ordnung." Er hob sein Blick und lächelte mir zu, aber ich weiß, dass dieses Lächeln falsch ist.

"Willst du was trinken?", wechselte ich das Thema, da ich merkte, dass ihm das Thema unangenehm wurde.

"Wasser", antwortete er mir und so verschwand ich in der Küche. Gerade als ich ein Glas aus dem oberen Regal raus holte, spürte ich zwei Hände, welche meine Taille umschließten. Sofort stellte ich das Glas zurück und ich spürte wie mein Herz anfing heftig zu schlagen.

"Du kannst wundervoll Klavier spielen", flüsterte er mir zu. Sein Griff um meine Taille wurde stärker und er drehte mich um, sodass nur noch wenige Zentimeter zwischen unsere Lippen befanden.

"D-danke", stotterte ich. Diesen von ihm gesagten Satz wollte ich schon lange hören. Und nun hat er es gesagt und es macht mich überglücklich, weswegen ich lächelte. Seine blauen Augen leuchteten auf und sein Blick sprang immer zwischen meinen Augen und meinen Lippen. Ich tat es ihm gleich und sofort wurden die Zentimeterabstände geringer und geringer. Doch dann überwand ich den letzten kleinen Abstand und drückte meine Lippen auf seine.

*

"Musst du nicht zur Arbeit?", hörte ich seine raue Stimme am nächsten frühen Morgen, während ich mich noch im Halbschlafzustand befand, und ich atmete tief aus. Er strich mir eine Strähne aus meinen Gesicht und fuhr danach mit den Daumen über meine Wange.

"Wie viele Uhr haben wir jetzt?", fragte ich mit geschlossen Augen, denn ich möchte diesen letzten Moment einfach nur genießen.

"Warte.....6:55 Uhr."

"Wir haben noch Zeit." Dabei kuschelte ich mich an James und versuchte wieder einzuschlafen, doch weiter einschlafen konnte ich nicht. Zögernd öffnete ich meine Augen und blickte sofort ins blau. Ein Grinsen herrschte über seine Lippen und ich lächelte ihn verschlafen an.

"Wie lange bist du schon wach?", fragte ich.

"Nicht lange."

Ich nickte, gähnte müde und befreite mich von James Griff, um mich zu strecken.

"Ich sollte aufstehen und etwas zum Frühstücken machen."

"Nein. Du stehst auf und machst dich fertig, während ich das Frühstück vorbereite." Ich lächelte. "Ruiniere meine Küche nicht", sagte ich drohend und zeigte mit den Zeigefinger auf ihn.

"Keine Sorge", lachte er. "Die Küche wird es schon überleben." Dabei hob er abwehrend seine Hände hoch.

Schließlich stand ich auf und begab mich in das Badezimmer. Nachdem ich mich fertig gemacht habe, verschwand ich aus den Badezimmer und lief in mein Schlafzimmer, um mir frische Klamotten zu holen. Dabei konnte ich den Geruch von heißen Kaffe und gebackenen Brötchen nicht ergehen lassen, weswegen ich mich schnell anzog und zur Küche lief. Und tatsächlich: die Küche hat es überlebt, denn diese ist sauber.

Erstaunt setzte ich mich auf den Stuhl an dem Esstisch und schaute James an, welcher nur in Boxershorts gerade zwei Tassen aus den oberen Regal raus holte. Seine Muskeln bewegten sich dabei und habe ich schon erwähnt, dass er einen heißen Sixpack hat? Nein? Dann beantworte ich jetzt die Frage: er hat ein mega Sixpack.

Er drehte sich um und stellte die zwei Tassen vor mir ab. Den frischen Kaffe goss er rein und schob eins mir rüber.

"Danke", bedankte ich mich. "Gerne", lächelte er und setzte sich gegenüber von mir.

Sofort nahm ich mir ein Brötchen, beschmierte es mit einer fetten Schicht Butter und legte darauf zwei Scheiben Salami. Genüsslich biss ich rein und James konnte sich ein Lachen  nicht unterdrücken.

"Darf ich meine Zähne putzen?", fragte er mich, nachdem er bestimmt vier Brötchen aufgegessen hatte, meinen letzten Joghurt aufaß und zwei Tassen Kaffe austrank.

"In dem Schrank unter dem Waschbecken müsste noch eine Zahnbürste sein", antwortete ich ihm. Er bedankte sich bei mir und verschwand im Badezimmer. Lächelnd stand ich auf und fing an alles aufzuräumen. Das Geschirr stellte ich in die Spülmaschine und den übrig gebliebenen Wurst legte ich in den halbleeren Kühlschrank.

Es wird mal Zeit einkaufen zu gehen. Heute Abend sollte ich es auf jeden Fall machen.

Als James angezogen an der Tür stand und ich in meine Schuhe schlüpfte, öffnete er mir die Tür und so verließen wir mein Apartment. Er schloss die Tür hinter mir, weswegen ich schon vorraus lief. James holte mich ein und ich spürte wie seine Hand meine berührte. Glücklich verschränkte ich meine Finger mit seinen und mit dem wohligen Gefühl im Bauch und mit einem Grinsen auf den Gesicht betraten wir den Fahrstuhl.

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James *-* will auch so einen Freund. Wer noch?

Hoffentlich hat euch das Kapitel gefallen :)

Vielen Dank fürs Lesen, Kommentieren und Voten! :D

Bis zum nächsten Kapitel^^ xD

[Veröffentlicht: August 2015; bearbeitet: Mai 2017]

Ich muss schwanger werden!Where stories live. Discover now