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Leute ihr seid der Wahnsinn, 2K Reads!!!!

Als fettes Danke schön hier schon das nächste Kapitel :D

Bis Mittwoch ihr Lieben!!!

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Von Weitem konnte ich zusehen, wie das Unglück seinen Lauf nahm...

Kathrine ging den beiden Turteltauben entgegen, doch dann bückte sie sich plötzlich - den Grund dafür konnte ich allerdings nicht sehen.

Shay und Nate waren so mit sich selbst beschäftigt, dass sie die am Boden Kniende nicht bemerkten. Gerade als ich ihnen eine Warnung zurufen wollte, richtete Kathrine sich wieder auf und Shay rannte direkt in sie hinein. Das alleine wäre noch kein Beinbruch gewesen, aber die zwei fielen zusammen in das klare, blaue Hafenwasser.

Während ich vom Boot runtersprang und auf die Unglücksstelle zu rannte, kamen beide prustend und fluchend an die Oberfläche. Sie schienen okay zu sein, doch als ich bei ihnen ankam, sah ich, dass Kathrine am Kopf blutete. Für einen Augenblick blieb mein Herz stehen, bevor es dreimal so schnell weiterschlug.

"Alles in Ordnung?", fragte Nate mit sehr besorgter Stimme.

"Helfen wir ihnen erstmal aus dem Wasser", ordnete ich an und Nate streckte gleich den Arm nach seiner Angebeteten aus, während ich zu Kathrine eilte und ihr ebenfalls eine helfende Hand anbot.

Als wir die beiden aus dem Wasser gefischt hatten, begann Shay sofort aufs Übelste rumzuzicken. "Kate, kannst du nicht aufpassen oder hast du deine Augen nur, damit's in dein Hirn nicht reinzieht? Wegen dir bin ich ins Wasser gefallen, schau aus wie ein begossener Pudel und DANN IST AUCH NOCH MEINE LIEBLINGSTASCHE VON GABOR IM EIMER!", schrie Shay zum Schluss.

Wir Männer standen nur völlig geflasht da. Was ging denn hier bitte ab?! Außerdem war doch Shay in ihre Freundin gerannt und nicht umgekehrt.

Dieses Argument brachte Kathrine auch als nächstes vor. "Du tickst wohl nicht mehr ganz sauber! Du bist doch in mich reingerannt. Außerdem, hallo?! Ich bin deine Freundin und das erste was du machst, nachdem wir wieder trockenen Boden unter den Füßen haben, ist mich zu beschimpfen und nicht dich nach meinem Befinden zu erkundigen, denn falls es dir noch nicht aufgefallen sein sollte, du Blindfuchs, ICH BLUTE! UND DU SCHEIßT DICH WEGEN DEINEM BESCHEUERTEN KALBSLEDERTÄSCHCHEN AN??? Und so was wie du will sich Freundin nennen? So bekommst du nie ein Bundesverdienstkreuz für die ‚Beste-Freundin-des-Jahres!", spie die Verletzte zurück.

Oha! Nate und ich wagten keinen Muskel zu bewegen aus Angst etwas abzubekommen und für die beiden Furien als Blitzableiter herhalten zu müssen.

Mittlerweile waren schon ein paar Leute auf uns aufmerksam geworden und es wurde Zeit für uns zu verschwinden.

Doch mir begann schnell zu dämmern, dass die ruhige Phase unseres Urlaubs gerade wieder ein jähes Ende gefunden hatte. Ich sollte wohl in Zukunft vorsichtiger mit meinen Wünschen sein, was die Beziehung der Mädchen anging...

Ich wurde immer angefressener, während sich die Weiber immer noch Beleidigungen entgegenschleuderten und sagte schließlich zu Nate, als mir der Kragen platzte: "Ok, Schlachtplan: Du nimmst deine Freundin und schaffst sie unter Deck und versuchst sie dort zu beruhigen. Ich warte noch kurz mit Kathrine hier und komme dann nach, bleibe aber mit ihr oben und verarzte sie erst mal."

Erleichtert über meine Initiative nickte Nate neben mir und wir wagten uns zusammen in die Schusslinie. Ich hätte zwar gerne noch eine kugelsichere Weste gehabt, nur so als Vorsichtsmaßnahme, aber man konnte schließlich nicht alles haben.

Erstaunlicherweise hörte das Geschrei so schnell auf wie es begonnen hatte und die Mädchen ließen sich auf das Boot bugsieren.

Dort setzte ich Kathrine auf die Bank im Cockpit und holte den Erste-Hilfe-Kasten und eine Wasserflasche hoch.

Damit wusch ich zuerst das Blut ab, um einen genaueren Blick auf die Wunde werfen zu können. Sie war nicht groß oder tief, aber Kopfwunden bluteten generell stärker. Als die Stelle desinfiziert und mit einem Pflaster abgedeckt war setzte ich mich Kathrine gegenüber und nahm ihre Hände in meine. Erstaunlicherweise entzog sie mir diese nicht, was mich irrsinnig freute.

'Konzentrier dich, du Idiot!', schimpfte ich mich selbst aus. Mit Kopfverletzungen war nicht zu spaßen.

"Wie fühlst du dich? Hast du Kopfschmerzen? Ist dir schwindlig oder schlecht?", fragte ich nun mit Sorgenfalten auf der Stirn und musterte sie aufmerksam.

"Ja, ein bisschen Schädelbrummen hab ich schon, bin ja nicht ganz so leicht gegen einen Stempen im Wasser geknallt. Aber mir ist weder schwindlig noch schlecht, also habe ich wahrscheinlich keine Gehirnerschütterung. Ich hätte aber trotzdem gerne eine Schmerztablette", stellte sie selbst die Diagnose und ihre Behandlung.

"Woher weißt du so gut über medizinische Sachverhalte Bescheid?", fragte ich sie neugierig, während ich ihr die Schmerztablette und das restliche Wasser reichte.

"Mit vier Brüdern lernt man das praktisch aus Versehen. Außerdem ist mein Vater Sanitäter", erklärte sie mir.

"Du hast keine Schuld an dem, was passiert ist", versuchte ich sie aufzumuntern, als sie begann betrübt vor sich hinzustarren.

"Ich weiß, es war ein dummer Unfall und das macht mir auch überhaupt nichts aus. Ich meine, es ist ja nichts schlimmes passiert, aber dass Shay sich mehr um ihre Tasche Sorgen macht als um mich, zeigt mir ja wohl ganz deutlich, was sie von unserer Freundschaft hält...", flüsterte sie mit Tränen in den Augen.

Am liebsten hätte ich sie in den Arm genommen, aber da hatte sie sich schon wieder gefasst und sagte: "Wir sollten langsam los, wenn wir die Strecke bis zu unserem Ankerplatz noch schaffen wollen. Ich geh mich kurz umziehen, also komm bloß nicht auf die Idee in unsere Kabine reinzuplatzen", mahnte sie mich spielerisch und zwinkerte mir zu. Jetzt entzog sie mir ihre Hände und wandte sich schon dem Niedergang zu, als sie sich nochmal umdrehte, mir über meinen Arm strich und zart ein "Danke" hauchte, während sie mir dabei fest in die Augen sah. Im nächsten Moment war sie schon unter Deck verschwunden.

Etwas perplex blieb ich einige Sekunden sitzen, bis mein Gehirn wieder soweit funktionierte, dass ich geradeaus denken konnte.

Ich holte Nate, der eine immer noch etwas aufgebrachte Shay im Arm hielt, nach oben und gemeinsam legten wir ab.

Mein Freund gesellte sich sobald wir aus dem Hafen waren wieder zu seiner Liebsten und Kathrine kam in frischen Klamotten hoch, um mir Gesellschaft zu leisten.


Shipwrecked -Segelfahrt ins (Un)GlückWo Geschichten leben. Entdecke jetzt