Wie war das? Betrunkene sagen immer die Warheit?

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„So Jungs..." begann Jürgen seine Siegesansprache, was ich aber irgendwie komplett ausblendete. Ich war viel zu sehr damit beschäftigt, diesen tollen Jungen Mann vor mir zu beobachten. Seine tollen Augen, die mich jedes Mal wieder in ihren Bann zogen, seine tollen Lippen, die samtweich waren, seine tollen Haare, seinen tollen Body, seine tollen.... ja richtig, ich redete von Mo. Und ja, ich hatte ein bisschen getrunken. Aber ich wollte meine Gefühle nicht mehr unterdrücken. Ich wollte es voll und ganz ausnutzen, diese tollen Lippen zu küssen und sein Sixpack ganz offen anstarren zu können. Wenn ich schon keine Chance bei ihm im richtigen Leben hatte, sollte ich es wenigstens ausnutzen, solange wir noch ein Fakepaar waren. Ich sollte ihn so oft wie möglich küssen und es genießen solange ich noch konnte...Ok, ich gebe es zu, ich hatte viel getrunken.

„Ich weiß schon, was bei euch heute im Bett abgeht" flüsterte Kevin, der neben mir saß, und grinste dabei unverschämt.

„Wieso?"

„Na, wie du ihn schon seit 10 Minuten ansiehst..."

„Boar Kevin!" rief ich angeekelt und verpasste ihm einen Schlag gegen die Brust. Ok, vielleicht war es doch ein bisschen auffällig und ich sollte das lassen.

Inzwischen war Jürgen mit seiner Ansprache fertig und alle machten sich über das Buffet her oder fingen an zu tanzen.

Ich saß mit Mo, Leo, Ilkay, Mats, Lisa und Cathy zusammen. Viele waren tanzen gegangen und wir amüsierten und prächtig. Plötzlich wurde es leiser am Tisch und alle schauten den Kleinen Kehl an, der sich zu uns an den Tisch gesellt hatte.

„Darf ich bitten?" fragte er frech und reicht mir seine Hand. Erst war ich etwas perplex, fasste aber dann danach und erhob mich. Die anderen fingen an zu johlen.

„Jetzt kannst du zeigen, was du bei mir gelernt hast." grinste ich und schon hatte er ein Hand an meine Hüfte gelegt und sich mit der anderen meine geschnappt. Ich musste sagen, er war ein guter Schüler und ich war vollkommen zufrieden mit ihm. Er konnte die Grundschritte des Walzers schon hervorragend und ohne Schwierigkeit auch im schnelleren Tempo tanzen. Natürlich nahm keiner von uns den Tanz ernst, da wir beide viel lachten und ich ein gutes Stück größer war als er.

„Haha Mo, pass auf sonst spannt der Kleine dir noch deine Freundin aus" lachte Kevin und bekam einen freundschaftlichen Klaps auf den Hinterkopf von Moritz.

„Oho, dein Sohnemann ist ja ein richtiger Frauenheld" tönte Ilkay grinsend und bekam ebenfalls einen Schlag ab. Während also mein „Freund" Schläge austeilte, verausgabte ich mich im tanzen.

„Also wenn das keine 1 wird, weiß ich auch nicht mehr weiter" sagte ich irgendwann zu Jan und lies mich neben Jenny fallen.

Wir redeten noch eine Weile, bis irgendjemand plötzlich auf die Idee kam, noch in einen Club zu gehen. Da ich nichts gegen feiern hatte und die anderen anscheinend auch nicht, standen wir kurz danach vor einem angesagten Club. Jeder, sogar Jean (Kevin hatte ihn eingeladen), war dabei. Das einzige was wir zurückgelassen hatten, war ein Saal, der aussah als ob eine Bombe eingeschlagen hätte, einen murrenden Jan und Herbert, der kurzerhand als Babysitter herhalten musste.

„Party!!!" brüllte Kevin und das ließen wir uns alle nicht zweimal sagen. Schon nach kurzer Zeit waren auch die letzen von uns betrunken und schauten fasziniert aufs Tanzparktet, wo Jürgen seine Frau rumwirbelte.

„Na, hast du Lust zu tanzen?" raunte mir plötzlich eine Stimme, dicht hinter mir, in mein Ohr. Belustigt drehte ich mich um, da ich mir schon denken konnte, wer es war.

„Nur wenn du inzwischen tanzen gelernt hast" grinste ich in Moritz's Gesicht.

„Aber Hallo. Ich kann schon die ganze Zeit tanzen, wollte vor den Kiddis aber nicht so angeben."

„Na dann zeig es mir" hauchte ich jetzt schon fast.

„Liebend gerne" und mit diesen Worten packte er mich an den Hüften und zog mich Richtung Tanzfläche.

Erinnert ihr euch? Genau, ich war schon ziemlich zu und Mo hatte auch nicht weniger getrunken. Es war also nicht weiter verwunderlich, dass wir nach kurzer Zeit eng aneinander tanzten. In meinen Bauch kribbelte es gewaltig und ich genoss, wenn auch gegen meinen Willen, seine Nähe.

„Und? Hast du noch Verbesserungsvorschläge" grinste er irgendwann frech.

„Hmm" machte ich nur und schmiegte mich an seine Brust. Ich genoss es viel zu sehr, als dass ich jetzt mit einem Witz die Stimmung zerstören würde. Als er das merkte, zog er mich schmunzelnd noch ein Stückchen näher zu sich.

„Weißt du Moritz", begann ich nach ein paar Minuten des Schweigens und löste mich ein Stückchen von ihm, „am Anfang dachte ich Fußball ist scheiße und alle Fußballer auch. Aber du und die anderen seit ganz anders..." redete ich drauf los.

„Lilly, wie viel hast du getrunken?" schmunzelte Mo.

„Nicht so viel, ich schwöre" sagte ich und hob meine Hand zu einem Schwur. Dabei schwankte ich aber gefährlich, was wohl ziemlich an meiner Glaubwürdigkeit zweifeln lies.

„Doch, viel zu viel und deswegen solltest du weniger reden". grinste er, packte mich am Handgelenk und zog mich ganz nah zu sich. Dann legte er sanft seine Lippen auf meine. Das Ganze war so unerwartet, dass ich erstmal perplex dastand, doch nach einem kurzen Schockmoment fing ich sofort an den Kuss zu erwiedern. Wir waren wohl mitten auf der Tanzfläche stehen geblieben, da wir immer wieder angerempelt wurden, doch das störte uns nicht im Geringsten. Ich hatte meine Hände um seinen Hals geschlungen während seine an meiner Taille verweilten. Wir waren uns so nahe, dass ich seine Körperwärme überall spürte, wo er mich berührte. Langsam wurde der Kuss auch intensiver und als Mo leicht mit seiner Zunge, gegen meine Lippen stupste, öffnete ich sie auch fast zeitgleich. Gott, wie lange hatte ich auf diesen Moment gewartet! Plötzlich wurde mir eins klar, ich war schon die ganze Zeit verliebt gewesen. Verliebt in Mo, ich wollte es nur nicht wahrhaben.

„Hmm, vielleicht sollten wir uns einen anderen Ort aussuchen?" nuschelte Mo plötzlich in meine Lippen, als wir zum Gefühlten 100 Mal angerempelt wurden. Er wartete noch nicht einmal eine Antwort ab, sondern zog mich einfach in einen Seiteneingang. Als die Türe hinter uns ins Schloss viel, hörte man die Musik nur noch Gedämpft. Doch ich hatte gar nicht die Chance weiter darüber nachzudenken, da ich von Mo in die nächstbeste Nische gedrückt wurde und sofort wieder seine Lippen auf meinen lagen. Meine Bewegungsfreiheit war ziemlich eingeschränkt, da an meinem Rücken die Wand, und vor mir Moritz war, doch mir war das herzlich egal, da meine Hand gerade gefallen an seinen Haaren gefunden hatte. Nach einer Weile intensiven Küssens, was andere wohl als heftiges rumknutschen bezeichnet hätten, wanderten Mo's Lippen schließlich zu meinen Hals. So hatte ich für einen kurzen Moment freie Sicht auf die gegenüberliegende Wand bzw. den ganzen Gang. Und was ich da sah, lies mich sofort wieder Stocknüchtern werden.

„Mo..., ich glaube wir haben ein Problem"...

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⏰ Last updated: Jul 16, 2015 ⏰

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Liar Liar (Moritz Leitner FF)Where stories live. Discover now