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Vor mir stand eine kleine zierliche Frau, vielleicht Mitte vierzig. Sie lächelte mich warm an.

„Du willst bestimmt zu Shoyo, oder? Ich bin seine Mutter nenn mich bitte einfach Sakura. Ich mag es nicht, wenn man mich mit Nachnamen anspricht, dann komme ich mir so alt vor." Sie lachte leicht. Ihre Stimme passte perfekt zu ihrem auftreten. Genau so hatte ich mir Hinatas Mutter vorgestellt.

„Darf ich fragen wer du bist? Allem Anschein nach bist du auch im Volleyballteam, genauso wie die anderen, die hier quasi jeden Tag aufkreuzen und nach Shoyo sehen."

Ich riss mich zusammen und sagte tatsächlich mit einem Lächeln auf den Lippen:

„Ich bin Kageyama Tobio, du kannst mich aber auch ruhig mit Vornamen ansprechen. Und ja ich gehöre auch zum Volleyballteam. Ich hatte das Gefühl, dass ich ihn auch mal besuchen sollte."

„Aha, du bist also Kageyama. Ich habe schon viel von dir gehört. Shoyo redet viel von dir. Komm doch bitte rein, ich bring dich zu seinem Zimmer."

Ich nickte dankbar und streifte mir meine Schuhe von den Füßen. Frau Hinata... ähm ich meine Sakura führte mich vor eine Tür. Sie sagte ich könne einfach eintreten und da war sie auch schon wieder verschwunden.

Nun war es so weit. Jetzt würde ich Hinata nach vier langen, wirklich viel zu langen Tagen endlich wieder sehen. Ich öffnete langsam die Tür und trat vorsichtig ein. Stille. Ich sah mir das Zimmer ein wenig an. Viele Bilder und Poster, unter all den Bildern konnte ich auch eins von uns beiden entdecken. Ich erinnere mich noch an dem Tag hatten wir es zu den Nationalen Meisterschafften geschafft, der tag an dem wir die Shiratorisawa geschlagen hatten. Er sah darauf so süß aus. Ich riss mich schließlich von dem Bild los und schaute mich weiter um, ein Schrank, ein Teppich auf dem ein Volleyball lag, in der Mitte des Raumes ein Bett in dem er lag und ruhig schlief. Ich beschloss mich auf die Bettkante zu setzen, als ich mich gesetzt hatte sah ich sein Gesicht. Es sah so süß aus, die leicht gerötteten Wangen gefielen mir allerdings nicht. Ich hielt meinen Handrücken gegen seine Stirn um zu fühlen ob er Fieber hatte. Plötzlich ergriff er meine Hand er drückte sie leicht und kuschelte sich an sie. Er flüsterte etwas was ich nicht verstand, aber er lächelte dabei. Sein Lächeln war so süß. Ich spürte ein leichtes kribbeln in meinem Bauch. Nach einer Weile in der ich die Schlafmütze noch ein wenig beobachtet hatte ging ich aus dem Zimmer und verabschiedete mich von Sakura. Diese versicherte mir, dass ich jeder Zeit wieder vorbeikommen könnte. Ich antwortete ihr, dass ich es mir überlegen werde. Schließlich stand ich wieder vor der Türe und fragte mich ob Hinata morgen wieder zum Training kommen werden wird. Dann ging ich nach Hause, dort angekommen schloss ich die Türe auf. Ich lief durch das Haus um meine Mutter ausfindig zu machen. Tatsächlich fand ich sie recht schnell in ihrem Arbeitszimmer leise vor sich hin schnarchend. Ich lächelte leicht, dann holte ich eine Decke und deckte sie damit zu.

Ich trat wieder aus dem Zimmer und schloss leise die Türe hinter mir. Danach ging ich in die Küche um etwas zu essen. Ich musste schmunzeln, als ich sah, dass meine Mutter mein Lieblings Essen gemacht hatte. Ich häufte einen Teller damit und ging in mein Zimmer. Dort setzte ich mich an meinen Schreibtisch und ließ die Ereignisse des Tages noch einmal Revue passieren. Erst die Blicke meiner Mitspieler, dann die Standpauke von Tanaka. Ich rannte in den Park und weinte dort, danach beschloss ich Hinata einen Besuch ab zu statten. Seine Mutter die so fröhlich war, Hinata der sich an meine Hand kuschelte das wohlig warme Gefühl das mich durchströmte als er meine Hand drückte. Sein Lächeln, die geflüsterten Worte seiner Seitz, wie gerne würde ich wissen was er da von sich gab, was er träumte oder auch nur was er von mir dachte.

Wie dem auch sei, in zwei Tagen fahren wir nach Tokio um dort in der großen Haupthalle noch ein wenig zu trainieren, damit wir uns an den Boden, die hohen Decken und allgemein die Halle gewöhnen könnten.

Ich aß mein Abendessen und überlegte was mich morgen wohl erwarten wird. Ich meine, was ist, wenn Tanaka den anderen erzählt hat was ich ihm gegen den Kopf geschmissen habe. Wie würden sie reagieren, wenn sie dann auch noch erfahren würden, dass ich bei Hinata war. Das würde ich nicht überleben. Aber da muss ich jetzt wohl durch, ob ich will oder nicht. Schließlich hatte ich mich von Tanaka provozieren lassen. Ob er mich morgen darauf ansprechen wird? Vielleicht. Was werde ich dann sagen? Soll ich lügen? Oder ihm doch die Wahrheit sagen? Apropos Wahrheit was ist eigentlich die Wahrheit? Ja ich hatte Hinata liebgewonnen, aber war da noch mehr? Ich fühlte mich in seiner Nähe immer wohl, aber was war das? Ich hatte absolut keine Ahnung, vielleicht werde ich irgendwann eine Antwort darauf finden. Wer weiß. Nach einer weile machte ich mich Bettfertig und putzte noch kurz meine Zähne. Als ich wieder in meinem Zimmer ankam schmiss ich mich direkt auf das Bett und schloss meine Augen. 

the Strongest 《kagehina?》(abgeschlossen)Where stories live. Discover now