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*nächster Tag; vor dem Spiel*

Wir wärmten uns schon seit zwei Stunden auf, gleich würde das Spiel anfangen... Ich war komischerweise noch aufgeregter als sonst. Bei den letzten Spielen war ich viel entspannter, nun war es sogar noch schlimmer, als bei meinem ersten richtigen Spiel. Kein Wunder, es ging immerhin darum, ob wir die Nationalen Meisterschaften gewinnen würden oder nicht.

Nach einer Weile entschied ich mich dazu auf die Toilette zu gehen.

Ich ging durch die langen Gänge des Stadions. Alles war ganz ruhig und menschenleer, entweder sie gehörten zu einem Team und wärmten sich auf um gleich spielen zu können oder sie gehörten zu den Zuschauern und saßen bereits auf ihren Plätzen. Ich bog in den Gang ein in dem sich sowohl die Toiletten befanden. Natürlich lief ich prompt in jemanden hinein. Ich Glückspilz....

„Sorry, ich hab dich nicht gesehen ich wollt-" ich verstummte, als ich ihn erblickte, Wakatoshi Ushijima, mein Ex-Freund. Wir standen uns schweigend gegenüber und blickten uns in die Augen. Ich hatte ihn eine Ewigkeit nicht gesehen und gesprochen erst recht nicht. Nachdem ich mit ihm Schluss gemacht hatte hatten wir nicht mehr mit einender geredet. Ich hatte versucht ihn und das was er mir angetan hatte zu vergessen, die ganzen vorwürfe und den Grund weshalb ich mit ihm Schluss gemacht hatte. All das hatte ich gut verdrängt, doch bei seinem Anblick kam alles wieder hoch, jede schmerzhafte Erinnerung, jedes Wort unseres letzten Streits.

Flashback:

Ich war auf dem Weg zu meinem Toshi. Lange hatte ich ihn nicht mehr gesehen, durch den Stress der Nationalen Meisterschaften konnte ich ihn kaum noch sehen, aus diesem Grund freue ich mich noch mehr ihm heute einen Überraschungsbesuch abzustatten. Was er wohl für ein Gesicht machen wird, wenn er mich sieht? Bestimmt wird er sich freuen.

Leicht überfordert irrte ich in den Gängen der Shiratorizawa um her. Das hier ist ja ein regelrechtes Labyrinth. Nach 15 Minuten hatte ich das Zimmer meines Freundes gefunden und stand davor. Ich drückte die Klinke hinab und merkte, dass die Tür verschlossen war. Warum ist es abgeschlossen? Sonst schließt er doch auch nicht ab, warum dann genau jetzt?

Ich griff in meine Tasche, kramte den Schlüssel hervor und schloss die Tür auf. Ich schob die aufgeschlossene Tür auf und grinste breit. „Hey, ich dachte mir ich be-„ Ich ließ meine Tasche auf den Boden fallen. Das Bild was ich dort sah werde ich nie vergessen.

Dort lag Tendou im Bett, oberkörperfrei, Wakatoshi stützte sich über ihn, beide waren ab der Taille abwärts unter der Decke. Ich konnte mir denken was sich darunter abspielte. Wie konnte er nur?! Ich liebte ihn und bis gerade eben dachte ich auch, dass er mich liebt, aber anscheinend war das gelogen.

„Wie kannst du mir so etwas antun?! Ich hab dich geliebt!" Ich spürte die aufkeimende Hysterie in mir und auch den unangenehmen Klos im Hals, der immer dann kommt wenn man kurz davor ist zu weinen. Er erhob sich und baute sich vor mir bedrohlich auf.

„Wie ich dir sowas antun kann?! Das fragst du noch? Du bist doch der, der unsere Beziehung komplett vernachlässigt, weil du nur noch an dein Volleyball denken kannst! Ich will halt auch mal etwas Zuneigung, die du kleiner Wurm mir nicht geben kannst. Am Anfang dachte ich, dass ich dich noch lieben könnte, aber ich habe es mir anders überlegt. Niemand wird dich je lieben können, da du dich nur auf deinen verdammten Volleyball fokussierst! Dumm und naiv bist du obendrein auch noch! Ich bin nicht schuld daran, dass unsere Beziehung in die Brüche gegangen ist!" er schrie mich an. Er war so wütend, so habe ich ihn noch nie erlebt... vielleicht ist es wirklich meine Schuld, vielleicht hätte ich es verhindern können. Wer weiß...

Flashbackende

An all das erinnerte ich mich und ich spürte schon den gleichen Klos wie damals. Ich hatte mit niemandem darüber geredet außer mit Tsumu, ihm war irgendwann als wir uns trafen aufgefallen, dass ich mich anders als sonst verhalten habe. Er war auch derjenige der mich getröstet und aufgebaut hatte. Nach dieser Zeit schwor ich mir nie wieder wegen einem Jungen zu weinen.

Wakatoshi und ich sahen uns immer noch in die Augen. Er öffnete den Mund um etwas zu sagen aber ich ging einfach an ihm vorbei, um mich auf der Toilette zu beruhigen. Ich wollte nicht länger als nötig in seiner Nähe sein, das würde mich nur unnötig stressen.

the Strongest 《kagehina?》(abgeschlossen)Where stories live. Discover now