Kapitel 6

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"𝐹𝑢̈𝑟 𝑧𝑤𝑒𝑖 𝑀𝑖𝑛𝑢𝑡𝑒𝑛 𝑤𝑎𝑟𝑠𝑡 𝑑𝑢 𝑜𝑓𝑓𝑖𝑧𝑖𝑒𝑙𝑙 𝑡𝑜𝑡. 𝑆𝑒𝑖𝑡𝑑𝑒𝑚 𝑘𝑎𝑛𝑛𝑠𝑡 𝑑𝑢 𝑆𝑐ℎ𝑢𝑡𝑧𝑒𝑛𝑔𝑒𝑙 𝑠𝑒ℎ𝑒𝑛 𝑢𝑛𝑑 𝑛𝑖𝑐ℎ𝑡 𝑒𝑖𝑛𝑒 𝑀𝑖𝑛𝑢𝑡𝑒 𝑖𝑛 𝑑𝑒𝑖𝑛𝑒𝑚 𝐴𝑙𝑙𝑡𝑎𝑔 𝑣𝑒𝑟𝑔𝑒ℎ𝑡, 𝑖𝑛 𝑑𝑒𝑚 𝑑𝑢 𝑛𝑖𝑐ℎ𝑡 𝑒𝑖𝑛𝑒𝑛 𝑔𝑒𝑛𝑒𝑟𝑣𝑡𝑒𝑛 𝐸𝑛𝑔𝑒𝑙 𝑠𝑖𝑒ℎ𝑠𝑡, 𝑑𝑒𝑟 𝑠𝑒𝑖𝑛𝑒 𝐴𝑟𝑏𝑒𝑖𝑡 𝑚𝑎𝑐ℎ𝑡."

***

Inmitten der undurchdringlichen Dunkelheit, die mein Apartment umgibt, tasten sich meine zittrigen Hände durch die Leere, auf der Suche nach Halt. Jeder Schritt scheint mich tiefer in den Abgrund der Verzweiflung zu ziehen, während die Stimmen der Vergangenheit mich wie düstere Schatten umgeben. "Was ist mit mir geschehen?", frage ich mich, meine Stimme kaum mehr als ein Flüstern in der Leere. "Warum spüre ich diese unerklärlichen Schmerzen und Ängste?"

Plötzlich durchzuckt mich ein stechender Schmerz, und ich erwache mit einem jähen Ruck. Ein Schauer läuft mir über den Rücken, als meine Sinne sich an die plötzliche Helligkeit des Raumes gewöhnen. Die Realität kehrt langsam zurück, doch die Angst und Verwirrung bleiben. "Ich muss die Wahrheit finden", murmle ich, die Worte klingen wie ein verzweifelter Eid in der Stille. "Ich kann nicht länger in dieser Dunkelheit leben. Ich will nicht mehr angelogen werden!"

Mein Herz rast, als ich mich in der Finsternis umschaue, meine Gedanken ein wirbelnder Strudel aus Angst und Entschlossenheit. "Die Antworten liegen verborgen in den Schatten", flüstert eine innere Stimme. "Ich muss sie finden, koste es, was es wolle." Die Ungewissheit nagt an mir, während ich mich durch die Dunkelheit bewege, von einem unbändigen Verlangen getrieben, die Wahrheit zu finden und die Ketten der Ungewissheit zu durchbrechen.

Die Straßen der Stadt liegen still und verlassen vor mir, als ich meinen Weg fortsetze. Gedanken wirbeln wild in meinem Kopf, während ich versuche, die Puzzleteile meiner Erinnerungen zusammenzusetzen. "Warum haben sie mir die Wahrheit verschwiegen?", frage ich mich, während ich mich Alex nähere. "Warum hat Gabriel mich im Stich gelassen, als ich ihn am dringendsten brauchte?" Trotz meiner Ängste und Zweifel sehne ich mich nach Klarheit und werde keine Ruhe finden, bis ich die Geheimnisse der Dunkelheit gelüftet habe.

Als ich schließlich vor Alex stehe, spüre ich eine Mischung aus Angst und Hoffnung in mir aufsteigen. Seine Augen blicken mich ruhig an, als ob er bereits wüsste, warum ich hier bin. "Salome", sagt er mit sanfter Stimme und lässt mich in das Haus, "du hast dich also entschieden, die Wahrheit zu erfahren. Mutig, das du ausgerechnet zu mir kommst. Warum bist du nicht zu Gabriel gegangen?" Ich nicke langsam, meine Gedanken ein Wirrwarr aus Unsicherheit und Verzweiflung. "Ja, ich kann nicht länger in Unwissenheit leben. Halte Gabriel da raus, dieser Dreckssack hat mich auf dem Boden liegen lassen, nachdem ihr mich fast erstochen habt!"

Die Eingangshalle von Alex ist ein beeindruckender Raum, der die Macht und Pracht der himmlischen Welt widerspiegelt. Hohe gewölbte Decken ragen majestätisch über mir empor, unterstützt von marmornen Säulen, die mit kunstvollen Schnitzereien verziert sind. Das Licht, das durch die hohen Fenster hereinströmt, wirft ein warmes Glühen auf den polierten Steinboden, der unter meinen Füßen schimmert.

In der Mitte des Raumes steht ein imposanter Altar, dessen Oberfläche mit goldenen Verzierungen übersät ist. Auf dem Altar brennt eine Flamme, deren Licht den Raum mit einer beruhigenden Wärme erfüllt. Alex seufzt leise und deutet mir, Platz zu nehmen.

"Deine Eltern waren nicht einfach nur Menschen", beginnt er, seine Worte bedächtig gewählt. "Sie waren Engel, die in die Welt der Menschen geschickt wurden, um über sie zu wachen und sie zu schützen.", er macht eine kurze Pause, "Vor dir." Mein Herz stockt, als die Worte in meinen Gedanken widerhallen. 

"Sie waren Teil einer uralten Tradition", erklärt Alex weiter, "die es den Engeln erlaubt, in die Welt der Menschen einzutauchen und ihre Geschicke zu lenken." Ich starre ihn fassungslos an, während die Informationen auf mich einprasseln wie eine Flut. "Aber warum haben sie mir das nie erzählt?", frage ich mit bebender Stimme.

Alex senkt den Blick und schweigt einen Moment lang, bevor er antwortet: "Deine Eltern wussten, dass deine Bestimmung eine besondere war. Sie wollten dich vor den Gefahren und Verantwortungen schützen, die mit deinem Erbe einhergehen." Tränen sammeln sich in meinen Augen, während ich die Wahrheit langsam zu begreifen versuche.

"Und was ist meine Bestimmung?", frage ich mit zittriger Stimme. Alex seufzt erneut und erklärt: "Du bist der Schlüssel zur Wahrung des Gleichgewichts zwischen Licht und Dunkelheit. Deine Existenz allein hält die Mächte in Schach und verhindert, dass die Welt in Chaos versinkt. Stirbst du, stirbt sowohl unsere Welt als auch die der Menschen. Drehst du durch, wird im schlimmsten Fall jeder Mensch auf Gottes Erdboden umgebracht. Du bist wie eine Atombombe, Salome."

Ich schlucke schwer, während die Worte auf mich einprasseln. "Was bedeutet das alles für mich?", frage ich, meine Stimme kaum mehr als ein Flüstern. Alex blickt mich ernst an. "Es bedeutet, dass du eine schwere Last tragen musst", sagt er bedächtig. "Du musst lernen, die Gesetze zu respektieren und deine Kräfte zu beherrschen. Aber es bedeutet auch, dass du eine Wahl hast."

Eine Wahl? Ich sehe ihn fragend an, meine Augen flehend. "Was für eine Wahl?", frage ich leise. Alexs Blick ist voller Mitgefühl, als er antwortet: "Du kannst wählen, ob du bereit bist, den Preis zu zahlen, der mit deinem Erbe einhergeht." Ich schlucke schwer, meine Gedanken wirbeln wild in meinem Kopf. "Was für ein Preis?"

Alexs Augen werden traurig, als er antwortet: "Der Preis ist hoch, Salome. Du wirst Menschen verlieren, sie verletzten, sie töten. Du wirst den alleine sein, du musst dich auf das Training konzentrieren. Du wirst außer mich, niemanden haben. Sei dir dessen bewusst." Die Worte treffen mich wie ein Schlag ins Gesicht, und ich spüre, wie sich Verzweiflung in meinem Inneren ausbreitet.

"Woher weiß ich, das du mich nicht hintergehst?", frage ich und sehe mir den Jungen ganz genau an. "Ich meine nur, das alles was vorgefallen ist, ist nicht wirklich vertrauenswürdig, findest du nicht? Außerdem möchte ich mehr wissen! Warum bin ich ein Mischling? Was haben meine Eltern gemacht, das sie in diese Situation gekommen sind?"

Panik kommt in mir auf. "Vertrau mir und du wirst es nicht bereuen!" Während er spricht, spüre ich eine Kälte in meinem Inneren, die mir sagt, dass die Wahrheit immer einen hohen Preis hat. 

"Was ist der Preis für all das? Für all die Wahrheiten un die Trainings?", frage ich mit zitternder Stimme, als Alex schweigt und mir einen teuflischen Blick zuwirft. Seine Worte treffen mich wie ein Schlag. "Du musst einen Pakt mit den Alyssals eingehen." 

Meine Welt bricht zusammen, als ich die Konsequenzen meiner Entscheidung erkenne. Doch in meinem Inneren weiß ich, dass ich keine andere Wahl habe. Vollkommen verzweifelt und von Angst erfüllt, stimme ich zu, den Pakt einzugehen, um die Wahrheit zu erlangen und meine Bestimmung zu erfüllen.

Don't break my HeartWhere stories live. Discover now