Obwohl es schon zwei Uhr war, entschlossen wir spontan zu ihm zu fahren. Aber nur weil Asher mal unbedingt mit meinem Auto fahren wollte. Natürlich hatte er seinen Führerschein jetzt schon einige Monate und ich war ja auch schon mit ihm gefahren, aber mein Auto jemandem anderen anzuvertrauen fiel mir sehr schwer. Immerhin war es ein Neuwagen ohne einen Kratzer, den ich von meinen Eltern letztes Jahr zu meinem Achtzehnten Geburtstag geschenkt bekommen hatte. Es war ein Nissan Micra K14 und dieser bedeutete mir sehr viel.

Allerdings kamen wir sicher vor seiner Haustür an. Im Schlafanzug kam er zum Auto gelaufen und wir unterhielten uns ein wenig mit ihm. Da es aber schon so spät war, ging er wieder rein und wir fuhren zurück zu Asher. Hier saßen wir noch ein wenig im Auto bis wir Fahrer tauschten und ich anschließend alleine nach Hause fuhr. Immerhin war ich echt müde von dem langen anstrengenden Tag und einen Sonnenbrand hatte ich mir auch schon eingefangen.

Am nächsten Morgen war es unerträglich warm geworden, noch wärmer alles ohnehin schon war. Ich hatte mein Zimmer direkt unterm Dach und zu allem Überfluss war meine Klimaanlage kaputt. Dementsprechend erreichte meine Zimmertemperatur locker 44°. Es war selbst zu warm um in unseren Pool schwimmen zu gehen. Also gab mir mein Vater seinen Autoschlüssel und bot mir an einfach ein wenig in der Gegend rumzufahren. Da es ein E-Auto war und zudem noch ein Firmenwagen, kostete es uns weder Sprit noch Strom. Also nahm ich liebend gern sein Angebot an und machte mich gegen Nachmittag auf den Weg. Es war das erste mal, dass ich mit seinem neuen Auto fahren durfte, daher ˋübteˋ ich erst einmal und fuhr alleine in der Gegend herum. Bis ich mich Entschloss Josie anzurufen und zu fragen ob sie Lust auf eine Spritztour hatte.

Sie fackelte nicht lange und nachdem ich ihr erklärte, warum ich überhaupt das Auto hatte, stimmte sie selbstverständlich zu. Als ich sie abholte musste ich noch einige Minuten warten, bis sie endlich fertig war, aber als es endlich soweit war fuhren wir nach Hassloch, weil ich diesen Weg einfach auswendig wusste. Die ganze Fahrt über sangen wir lauthals mit zu Songs von unter anderem Taylor Swift und Olivia Rodrigo.

Da wir sowieso nichts besseres zu tun hatten und sich langsam unsere Bäuche meldeten, gingen wir zu McDonald's. Dabei kam ich auf die Idee auch Finn zu fragen. Innerlich wusste ich, dass er nein sagen würde, deshalb hatte ich kein Problem damit ihn zu fragen. Und wie sollte es anders sein meldete er sich erstmal gar nicht und sagte dann, dass er nicht zuhause war. Komisch das er extra dafür seinen Standort ausgemacht hatte. Mir war das allerdings egal, sollte er doch machen was er für richtig hielt ich würde ihm nun nicht mehr hinterher laufen.

Josie kam dann auf die Idee eine Freundin von sich zu fragen, welche aber auch schon auf meinem Geburtstag war. Natürlich hatte ich nichts dagegen, also fuhren wir zurück nach Bockenheim um sie einzusammeln. Ihr zeigten wir den neuen wunderbaren Song von Taylor »I can see you«, indem eine aufregende Zeile vorkam, die uns alle beim ersten Mal hören überraschte. »I could see you up against the wall with me«, was soviel bedeutete, wie das sie sich ihn mit ihr gegen eine Wand gepresst vorstellen könnte.

Dieser Song wurde also unser Song des Tages und schmückte auch später mit dem BeReal was wir machten, unsere Insta Stories. Da Ella, wie sie hieß, noch nichts gegessen hatte und ihre Eltern uns auch verboten hatten auf die Autobahn zu fahren, entschlossen wir erneut zum McDonald's zu fahren, aber diesmal nach Alzey. Ich wusste zwar nicht, warum sie uns nicht auf die Autobahn lassen wollten, aber wahrscheinlich nur, weil sie nicht wussten wie ich fuhr und diese Entscheidung verstand ich natürlich.

Dort angekommen bestellte sich Ella ihr Essen und Jossie gönnte sich noch ein Eis, während mir die Idee kam, Liam zu fragen ob er nicht auch Lust auf eine Spritztour hatte. Eigentlich wollte ich bereits heute Mittag fragen, aber er hatte mir schon gestern erzählt, dass er unterwegs sein würde. Mittlerweile war er aber wieder Zuhause und antwortete, dass er sich sehr freuen würde, wenn ich ihn holen würde.

Also verschwanden wir, nachdem die beiden gegessen hatten und fuhren zurück nach Worms um ihn einzusammeln. Josie hatte nicht wirklich Lust auf ihn und musste ohnehin langsam wieder nach Hause. Deshalb setzten wir erst Ella wieder ab und fuhren dann auch sie nach Hause. Nun waren Liam und ich alleine. Eine eigenartiges Gefühl, sonst waren immer noch andere dabei gewesen aber es war keines Wegs unangenehm. Eher im Gegenteil.

Dennoch beschlossen wir Asher zu fragen, ob er nicht Lust hatte auch mit uns zusammen rumzufahren. Er stimmte zu, also drehten wir um und fuhren zurück um ihn abzuholen. Typisch Asher, fragte er natürlich direkt nach der höchst Geschwindigkeit des Autos. "Keine Ahnung, habe ich noch nicht getestet", gab ich zu und betrachtete das Tacho, welches bis zu 280kmh ging. "Dann los auf die Autobahn um es auszuprobieren würde ich sagen", antwortete er und schon waren wir auf dem Weg dorthin.

Die erste Autobahn die wir erreichten, war allerdings wegen einer Baustelle gesperrt, also mussten wir umdrehen. Die A6 hatte eine Strecke die länger unbegrenzt war, aber dafür mussten wir erstmal zurück nach Grünstadt. Aber dorthin sollten wir gar nicht mehr kommen, denn mein Handy klingelte und meine Mutter rief an.

All too wellWhere stories live. Discover now