Kapitel 10

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Ryan

Lächelnd legte ich meine Hände auf ihre Wangen und streichelte sie mit meinen Daumen. »Du hast mich nicht gesiezt« Ihre Augen weiteten sich, als sie es selbst begriff. Sie hatte es aus Versehen gesagt.

»Das wollte ich nicht...«, wisperte sie und krümmte lächelnd den Kopf, nachdem ich meine bedeutungsvollen Blicke nicht mehr von ihr abwandte. »Ich werde dich zu meiner Frau machen« Ich streichelte langsam ihre kalten Wangen. »Und niemand wird zwischen uns kommen« Wir standen ein paar Sekunden so da. Ich sah ihr in die Augen. Meine Lieblingsfarbe war Dunkelblau, aber von nun an gehörte auch Hellblau dazu. Okay, mach mich zu deiner Frau. Ich hatte wieder dieses verdammte Herzklopfen. Sie wollte meine Frau sein? Es war mir eine Freude, ihre Wünsche zu erfüllen.

Als ich Bella ansah, fühlte ich mich wie in einem Traum. Jedes Mal. Sie war so schön, dass ich nicht realisieren konnte, dass sie vor mir stand. Manchmal starrte ich sie an, aber sie merkte es nicht. Das dritte Mal, als wir uns sahen. Das war im Restaurant. Ich konnte meine Augen dort nicht von ihr lassen. Mein unschuldiges Mädchen. Eigentlich verdiente ich sie nicht, aber ich würde mich für sie geeignet machen. Und ich würde nicht zulassen, dass John sie fertig machte. Ich gab mir jedes Mal die Schuld, wenn ich ihr ins Gesicht sah. Aufgeplatzte Lippe. Gerötete Wangen, die nicht wegen mir rot waren. Ein leichter Kratzer auf der Stirn. Ich hätte sie nicht gehen lassen sollen, aber das würde nicht noch einmal passieren. Niemand konnte sich das Recht nehmen, die Frau zu schlagen, die ich begehrte. Bella war auch nicht nur eine Frau, sondern meine Frau.

»Ich sollte jetzt gehen«, brach sie die Stille. »Ich begleite dich«, sagte ich und nahm meine Hände von ihren Wangen. »Nein!« »Bella« »Aber...« Sie presste schüchtern ihre Lippen zusammen. Sie musste in meiner Anwesenheit keine Angst haben. »Niemand wird uns sehen«, versprach ich ihr. Aber das sagte ich auch Nachmittag und dann wurden wir erwischt. Ich konnte nicht glauben, wie ich so einen Fehler machen konnte. Fehler zu machen war nie mein Ding. Ich hatte sie nach Harlem gebracht, obwohl ich das nicht tun würde. Ich würde nie mit einer Frau in ein unbekanntes Restaurant gehen, aber wir durften nicht erwischt werden. Ich war zu dumm und habe meine eigene Familie unterschätzt. Sie würden uns sogar in der Hölle finden.

»Okay«, gab sie auf. Wir gingen zurück zu meinem Auto neben dem Brooklyn Bridge Park. Ich öffnete ihr die Beifahrertür und sie stieg mit Nilo im Arm ein. Dann setzte ich mich und fuhr los. »Können Sie mich-« Ich schaute sie rückartig an. Schon wieder dieses verfickte Siezen? Sie senkte zaghaft den Kopf. Wir hatten uns geküsst und sie war immer noch schüchtern, dass sie mich nicht duzte?

Ich antwortete ihr nicht und fuhr wortlos fort. »Bist du wütend auf mich?« Du. Wie könnte ich auf so ein naives Gesicht empört sein? Du. Es ging mir immer wieder durch den Kopf. Du. Es fehlte nur noch, dass sie meinen Namen sagte. Du. Ich würde sogar auf die Knie gehen, nur damit sie mich duzte. Nicht nur deswegen. Mir ging es wirklich nicht gut. Noch nie besaß ich eine Obsession gegenüber eine Frau. Bella überschnitt es. »Nein«, antwortete ich trocken.

Bisschen entfernt von der Villa parkte ich das Auto, wie es meine Frau wollte. Meine Frau. Ich konnte mich daran gewöhnen. »Danke« Wann würde ich ihre Stimme wieder hören? Bis Samstag konnte ich es nicht aushalten. Täglich. Jede Minute. Jede Sekunde wollte ich ihre Stimme hören, sie ansehen, sie bei mir haben. Jede Millisekunde zählte. Als sie mich auf die Wange küsste, verkrampfte ich mich sofort und setzte mich aufrecht hin. Nachdem sie ausstieg, fing ich an, zu grinsen.

Ich schaute sie vom Fenster aus an, bis sie die Villa betrat. Dann stieg ich aus, näherte mich der Villa und schaute in ihr Zimmer. Natürlich wusste ich, wo ihr Zimmer war. Als ihre Lichter angingen, drehte ich mich wieder um, stieg ein und fuhr los.

HerzklopfenWhere stories live. Discover now