Absicht

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Ich lief zum Haus der Milkovichs. Was zum Teufel wollte ich hier? Klopfen und fragen wer angeschossen wurde? Bullshit. Ich lief weiter zu seiner Wohnung. Ich klopfte, aber keiner öffnete. Ich versuchte ihn nochmal anzurufen. Mailbox. Fuck. Und jetzt? Vollkommen außer Atem rief ich das örtliche Krankenhaus an. Dort wurde kein Mann mit Schussverletzung eingeliefert. Fuck. Meine Gedanken drehten sich. Sie fuhren Achterbahn und mir wurde schlecht. Was nun? Was wenn Mick... Nein. 

Sollte ich zu seinem Apartment gehen? Ich wusste wo Mr. Milkovich wohnte. War aber noch nie dort. Ich lief zu meiner Wohnung, duschte und zog mich um. Dann fuhr ich mit dem Firmenwagen zu seinem Apartment in der North Side. Ich stieg aus und fuhr mit dem Aufzug in den 12.Stock. Dort stieg ich aus. Auf dieser Etage gab es nur 2 Türen. Apartment 12a. Ich klopfte. Keiner antwortete. Ich klopfte wieder. Nun hörte ich jemanden. Die Tür wurde geöffnet und eine schwarzhaarige Frau stand vor mir. Sie sah mich fragend an. „Ich... Ich bin Ian" sagte ich und die Fragezeichen in ihrem Gesicht verschwanden. „Hat dich jemand gesehen? Als du hier her gekommen bist? Bist du verfolgt worden?" fragte sie hektisch und zog mich am Arm ins Apartment. Ich schüttelte den Kopf und sah mich um. Das innere wirkte kalt und steril. Es passte überhaupt nicht zu Mickey. Ich konnte mir kaum vorstellen, dass er hier wohnen würde. Ich sah die Frau vor mir an. Schwarzer Blazer, weißes Hemd, enger schwarzer Rock, hohe Schuhe. Die Haare nach oben gesteckt. Sie hatte die selben  Augen wie Mickey. 

„Wo ist er?" fragte ich die Frau. Sie drehte sich zu einem Servierwagen und schenkte zwei Whiskey ein. „Wo ist Mickey?" fragte ich wieder, diesmal etwas lauter. Sie reichte mir einen Whiskey und ich schüttete ihn in einem Zug herunter. Sie zog ihre Augenbraue nach oben. „Ich bin Mandy, Mikhailos Schwester" sagte sie in ruhigem Ton und schenkte mir nach. „Was hast du für Absichten in Bezug auf meinen Bruder?" fragte sie in zuckersüßem Ton. Ich verstand nicht ganz. Absichten? Ich sah sie verwirrt an. „Wir müssen vorsichtig sein, das Familiengeschäft ist in Gefahr. Ich kann niemanden brauchen, der meinen Bruder ausnimmt wie eine Weihnachtsgans." Lächelte sie. Bitch. Mandy war eine Bitch. „WO IST ER?" wütend sah ich sie an. Sie lächelte immer noch. „Untergetaucht" sagte sie und nippte an ihrem Whiskey. „Dann ist er nicht?" „Tot? Nein. Mein Vater wollte ihn erschießen. Aber Mickey war zu schnell. Sie haben sich am Boden gewälzt und dann ist die Waffe los gegangen. War nur eine Nutte, die drauf gegangen ist." Sie nippte wieder und ich viel in den Sessel, der hinter mir stand. Erleichterung. „Er hat es ihm erzählt. Er hat ihm erzählt, dass er schwul ist. Dann brach die Hölle los. Mickey ist untergetaucht, bis unser Vater sich wieder beruhigt hat. Ich weiß selbst nicht genau, wo er ist. Vermutlich ist er nicht in der Stadt." Sie setzte sich mir gegenüber. „Also, Karottenkopf. Welche Absichten hast du? Willst du nur sein Geld?" eine gewisse Bedrohlichkeit lag in ihrer Stimme. Ich schüttelte den Kopf. „Dann geht es dir nur um Sex?" Sie grinste. Ich schüttelte wieder den Kopf. Als ich meine Stimme wieder gefunden hatte sagte ich schließlich „Ich liebe ihn".

The Boss - Die etwas andere Gallavich StoryWhere stories live. Discover now