14.12 ℬ𝓊𝒸𝓀𝓎 ℬ𝒶𝓇𝓃ℯ𝓈

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Happy Birthday @_lenawrites 🎉

Genervt verdrehte Bucky die Augen. Seit dem letzten, großen Kampf waren einige Tage vergangen und seitdem stand sein Handy kaum still. War er nicht deutlich genug gewesen, als er verkündet hatte, mit all dem nichts mehr zu tun haben zu wollen? Warum konnten sie ihn nicht einfach in Ruhe lassen?

Am liebsten würde er sein Handy - dieses neumodische Folterinstrument - an die nächste Wand schmeißen, doch er tat es nicht. Nicht, weil er daran hing... Sondern weil dieses Handy Y/n den Kontakt zu ihm ermöglichte.

Sie war neu bei den Avengers, doch sie beide hatten beinahe sofort gut harmoniert. So sehr, dass sie sich im Kampf blind auf den anderen verlassen hatten.

Und ihr flehender Blick war der einzige Grund gewesen, warum er das Handy überhaupt angenommen hatte. Falls sie ihn brauchen würde, egal ob für Tipps, zum Training oder nur, um eine Glühbirne zu tauschen. Ihr zuliebe hatte er sich darauf eingelassen.

Das war auch der einzige Grund, warum er ein Blick auf das Handy warf, als es klingelte. Steve. Wieder einmal.

Er wollte gerade das Handy an die Seite legen, als er die Nachricht sah.

»Buck, geh ans Telefon. Y/n... Sie braucht dich.«

»Geht es ihr gut? Was ist passiert? Wo ist sie? Ich bin gleich da!« Auch, wenn er denn Sinn, in dieses kleine Gerät zu reden, einfach nicht verstand. Warum schrieb man keine Briefe mehr?

Doch jetzt ging es um Y/n - und sein Beschützerinstinkt war geweckt.

Innerhalb weniger Minuten stand er auch schon vor dem Tower, der ihm - wie so ziemlich alles andere - viel zu protzig war. Eine einsame Hüte am Ende der Welt entsprach schon eher seinem Geschmack. Doch es half alles nichts.

Steve hatte ihm nur geschrieben, dass Y/n in ihrem Zimmer war und ihr Bett kaum noch verließ, also musste er wohl oder übel Starks Reich betreten.

Ohne den anderen auch nur die geringste Beachtung zu schenken, bahnte er sich einen Weg zu Y/ns Appartment. Es lag neben dem, in dem er übergangsweise einige Male eine Nacht verbracht hatte, deswegen war ihm der Weg nicht fremd... Doch im Gegensatz zu seinem, war ihres schon an der Tür dekoriert.

Leise klopfte er an die Tür und erschrak, als er ihre matte Stimme hörte.

"Wer ist da?"

"Ich bin es. James. Bucky."

"Es ist offen."

Schnell schob er sich in den Raum, bevor er die Tür hinter sich schloss und langsam auf ihr Bett zulief. Sie wirkte so schmal in dem Bett und ihre eigentlich strahlenden Augen wirkten so matt, wie er sie nie zuvor gesehen hatte.

"Du bist hier. Ich dachte, du hättest den Avengers den Rücken gekehrt." Trotz allem klang sie überrascht und mit einem kleinen Lächeln ließ er sich auf den Sessel neben ihrem Bett sinken.

"Das habe ich. Aber dir nicht. Was ist los?"

Sie schüttelte nur den Kopf, doch deutete dann beinahe schüchtern neben sich.

"Kannst... Kannst du dich zu mir legen? Bitte...?"

"Natürlich." Schnell streifte er seine Schuhe ab, bevor er zu ihr unter die dicke Decke schlüpfte und sie in seine Arme zog. Die Anspannung wich aus ihrem Körper und es war... Als erlaubte sie sich, für diesen Moment einmal nicht stark zu sein. Nicht die angehende Superheldin, die geholfen hatte, die Welt zu retten.

"Wie kommt man mit dem ganzen Leid zurecht? Wie... Wie schaffst du das?"

"Ich habe vor langer Zeit aufgehört, es zu versuchen..." Die Worte kamen über seine Lippen, noch bevor er darüber nachdenken konnte und er sah sie erst an, als er ihren überraschten Blick auf sich spürte.

"Aber... man merkt es nicht. Nie. Es wirkt immer so, als wäre dir eigentlich alles egal."

"Das ist es nicht, war es nie..."

Beinahe wie in Trance fing er an, mit ihren Haaren zu spielen. Sie war die erste, die sich so für die Dämonen in seinem Kopf interessierte, dass die Worte beinahe leicht über seine Lippen kamen.

"Ich wurde Soldat, weil es... Zu der Zeit eben so war. Jeder junge Mann, der geeignet war, wurde Soldat. Und Anfangs... Hat es mir gefallen. Aber dann kam Hydra und hat mir alles genommen. Ich war so lange dort, so lange nur ein Soldier, dass ich emotional abgestumpft bin. Aber seit ich wieder klar denken kann..." Er stockte. "Geht es mir nicht mehr aus dem Kopf. Was der Soldier getan hat, wie viele Leben wir genommen haben. Das ist einer der Gründe, warum ich den Avengers den Rücken gekehrt habe... Ich kann das alles einfach nicht mehr."

"Oh Bucky..." Ihre Umarmung wurde fester und zu seiner großen Überraschung schenkte ihm diese kleine Geste für einen Moment... Frieden. Dankbar drückte er sie an sich.

"Meine Probleme müssen dir so banal vorkommen..." Flüsterte sie dann und sofort schob er sie von sich, um sie streng anzuschauen.

"Nein! Denke niemals, deine Probleme und Sorgen wären banal, nur weil jemand etwas anderes erlebt hat. Es belastet dich, also ist es von Bedeutung. Und ich werde immer da sein, wenn etwas ist."

"Danke... Aber du hast selber mit so viel zu kämpfen..."

"Das ist egal. Ich bin gern in deiner Nähe und wenn ich dir helfen kann, ist es umso besser."

"Du hilfst mir schon, wenn du bei mir bist..."

Ihre Wangen färbten sich rot und mit einem Lächeln küsste er ihre Stirn.

"Ich werde immer da sein, solange du mich in deiner Nähe haben möchtest."

Eine Weile schwiegen sie beide, bevor sie erneut das Wort ergriff.

"Bucky?"

"Ja?"

Träge blinzelte er sie an und mit roten Wangen fragte sie "Gibt es noch Bilder von dir als Soldat?"

"Ein paar bestimmt, Steve bewahrt eigentlich alles auf." 

"Zeigst du sie mir irgendwann mal?"

"Wenn du das möchtest?"

"Unbedingt!" Ihre Wangen färbten sich noch röter. Bucky war schon jetzt unverschämt attraktiv, aber ihn in Uniform zu sehen... Es wäre wohl ihr Untergang.

Doch als Bucky lachte, wurde ihr klar, dass sie ihm schon jetzt hoffnungslos verfallen war. Und sie hoffte, dass er irgendwann sehen würde, wie viel er ihr bedeutete...

Und das nicht nur als Freund.

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⏰ Last updated: Dec 14, 2023 ⏰

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