03.06 𝒜𝓃𝓃𝒶 𝓍 ℒℴ𝓀𝒾 ℒ𝒶𝓊𝒻ℯ𝓎𝓈ℴ𝓃

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Happy Birthday @annaaquarius 🎉

Seufzend stehe ich vor dem Spiegel und halte mir ein weiteres Kleid vor den Körper. Egal was ich heute auch anprobiere, nichts scheint mir zu passen oder auch nur annähernd gut auszusehen, weshalb ich mich am liebsten einfach wieder in meinem Bett verkriechen würde. Die Krönung für mein eh nicht vorhandenes Selbstbewusstsein war noch, dass eine Schneiderin kommen musste, um das Kleid für den großen Ball in einigen Tagen umzunähen. Und ihr Blick hat mir in dem Moment alles gesagt...

Tränen der Frustration steigen mir in die Augen und ich werfe das Kleid achtlos auf den Boden, bevor ich mir Lokis Hemd schnappe. Schnell schlüpfe ich in die Ärmel und vergrabe meine Nase in dem Kragen, bevor ich mich auf meine breite Fensterbank sinken lasse. Auch, wenn ich weiß, dass jeder mal solche Tage hat, macht es das doch nicht leichter und innerlich weiß ich genau, dass ich mein Zimmer heute nicht mehr verlassen werde.

Unglücklich greife ich nach dem Buch auf meinem Nachttisch. Ich werde einfach den Rest des Tages nur lesen und all meine Sorgen einfach beiseite schieben. Wenn ich mit den Helden meiner Bücher auf Abenteuer gehen kann, verschwinden meine Probleme zumindest für den Augenblick...

Doch nicht einmal das ist mir heute vergönnt. Ich habe kaum fünf Seiten gelesen, da klopft es auch schon an meiner Tür und reißt mich aus der Geschichte.

Wer auch immer hinter dieser Tür steht, sollte am besten schnellstens wieder verschwinden. Ich will niemanden sehen... Naja, fast niemanden. Doch die Person, die ich gerade am liebsten bei mir hätte, würde niemals an der Tür klopfen, sondern einfach hereinspazieren.

Ich presse meine Lippen zusammen, damit nicht ein einziger Ton nach außen dringt. Wenn ich keinen Laut mache, geht die Person vielleicht wieder...

Doch falsch gedacht. Es klopft noch zwei weitere Male, bevor die Tür aufgeht und Loki einfach hereinspaziert.

"Warum sagst du nichts?" Fragt er mich lapidar, während er sich zu meinen Füßen auf die Fensterbank setzt und meinen Blick sucht.

Jemand, der ihn nicht kennt würde diesen Blick vermutlich als "von oben herab" beschreiben, doch ich kenne Loki und sehe die Besorgnis in seinen Augen.

Deswegen zucke ich auch nur leicht mit den Schultern.

"Keine Ahnung, schlechter Tag."

"Was ist denn los?"

"Ich fühle mich in meinem Körper einfach nicht wohl..." Unsicher ziehe ich die Knie an meinen Körper und stütze meinen Kopf darauf, während ich Lokis Blick ausweiche.

"Die ganzen Kleider... Sie passen nicht. Und die Schneiderin musste kommen und ihr Blick hat alles gesagt und..."

"Du bist wunderschön!" Unterbricht Loki mich. In einer schnellen Bewegung ist er auf den Beinen und hält mir seine Hände hin, die ich nur zögerlich ergreife. Was zur Hölle hat Loki vor?

"Liebling. Nur, weil du zweifelst, heißt es nicht, dass du nicht wunderschön bist. Und dann passten die Kleider halt nicht. Sie müssen dir passen, nicht du ihnen. Und was glaubst du, wie oft sie bei Thor oder mir schon kurzfristig etwas ändern mussten?"

"Nie?" Nuschele ich und schaue auf meine Hände, über die Loki sanft streicht. Ein leises Lachen ist die Antwort.

"Oft genug, sodass unsere Sachen mittlerweile immer als letztes bearbeitet werden."

Obwohl ich es nicht will, entweicht mir ein kleines Lachen. „Wirklich?"

„Ja, wirklich." Loki stimmt in mein Lachen ein und zieht mich jetzt enger an sich, um seinen Kopf auf meinen zu legen. Wir wiegen uns leicht hin und her, beinahe so, als würden wir zu Musik tanzen, die nur wir beide hören können und für einen Moment vergesse ich all meine Sorgen...

Bis Loki die Stimme hebt.

„Darling, ich weiß, dass du oft zweifelst aber... lass mich dir zeigen, wie ich dich sehe, ja? Sieh dich selbst durch meine Augen."

„Loki, wie soll das gehen? Mich selber durch deine Augen..." Vorsichtig löse ich mich aus seinen Armen, doch er schaut mich nur mit funkelnden Augen an.

„Vertraust du mir?"

Was für eine Frage. Wenn es eine Person gibt, der ich mein Leben anvertrauen würde, dann wäre es Loki. Kaum einer versteht es, doch ich weiß genau, dass er mir nie schaden würde. Genau aus dem Grund nicke ich... und finde mich schon kurz darauf in einer Illusion wieder.

Und tatsächlich sehe ich mich durch Lokis Augen, auch, wenn ich es nie zuvor für möglich gehalten hätte. Ich sehe mich lachen, sehe, wie ich Loki anschaue, wie ich mit den Kindern spiele und wie ich tanze, als würde mich niemand beobachten. Ich sehe mich beim lesen, dabei wie ich mit meinen Geschwistern spiele und... wenn Loki und ich alleine sind.

Und in Lokis Augen bin ich wunderschön.

Eine Träne löst sich aus meinem Auge und so beendet Loki die Illusion, um mein Kinn sanft nach oben zu drücken.

„Siehst... siehst du mich wirklich so?" Ist alles, was ich herausbringe und mit einem sanften Lächeln küsst Loki meine Stirn.

„Ja. Glaubst du mir jetzt, wenn ich dir sage, dass du in meinen Augen wunderschön bist?" Er streicht über meine Wange und dankbar schmiege ich mich in seine Arme.

Mit einem Mal ist alles andere egal, die Kleider, die Blicke der Schneiderin... In Lokis Augen bin ich wunderschön und das ist alles, was für mich in diesem Augenblick zählt.

Geburtstagsoneshots 2023Where stories live. Discover now