10.12 𝒯ℴ𝓃𝓎 𝒮𝓉𝒶𝓇𝓀

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Happy Birthday @1012frida 🎉

Müde halte ich mir eine Hand vor den Mund, während ich gar nicht mehr aufhören kann zu gähnen. Mittlerweile ist es 2 Uhr in der Nacht und Tonys Ziehsohn Peter schläft seit knapp einer Stunde an dem großen Schreibtisch neben mir.

Wie so oft hat er mich um Hilfe gebeten, um an einer Erfindung zu tüfteln... Denn auch, wenn Tony glaubt, Peter hätte das Talent... Bin eigentlich ich diejenige, die sich mit allem auskennt.

Doch im Gegensatz zu Peter ist mir Tonys Anerkennung egal, weshalb ich dem Kleinen in jeder freien Minute helfe.

Nach einem weiteren Schluck Kaffee widme ich mich also wieder dem Bauplan und lasse Peter schlafen, wie beinahe jede Nacht.

Schnell verliere ich jedes Gefühl für Zeit und Raum und versinke so sehr in die zahlreichen Feinheiten...

Das ich gar nicht merke, wie die Zeit vergeht.

Erst Peters Handywecker erinnert mich daran, das Labor zu verlassen, bevor Tony nach seinem Ziehsohn schaut. Dennoch habe ich noch eine Aufgabe.

Kaum, dass Peter wach ist, mache ich mich also daran, ihn über die neuesten Änderungen in Kenntnis zu setzen, die er gierig aufsaugt. Ich weiß, wie gerne er all das ohne meine Hilfe schaffen würde... Doch er ist nicht zu stolz, sie anzunehmen. Für Tonys Anerkennung würde er beinahe alles tun.

Und die bekommt er im Übermaß.

Ich vermute, dass Tony auch so unfassbar stolz auf den Kleinen ist, doch auch hier... Halte ich mich eher zurück. Es ist eine Sache zwischen den beiden, in die ich mich nicht einmische.

Doch Peters Gesicht spricht jedes Mal Bände, wenn Tony ihn lobt und so schwillt auch mein Herz jedes Mal vor Glück an. Auch, wenn all die Komplimente jemand anderem gelten. Aber Tony ist mein bester Freund... Oder besser gesagt- ich bin seine beste Freundin, während er schon lange mehr für mich ist.

Doch da ich nie mehr als EINE Freundin sein werde, stecke ich all meine Energie in die Lektionen für Peter,  damit... Ja, damit wenigstens einer die Liebe von Tony bekommt, nach der er sich sehnt.

Und dafür nehme ich es auch in Kauf, beinahe gar nicht mehr zu schlafen und nur noch von Kaffee zu leben. Außerdem liebe ich die ruhigen Nächte im Labor, in denen es nur die Maschinen und mich gibt...

Dort kann ich ganz in meiner Arbeit versinken.

Und so ist es auch in dieser Nacht wieder. Peter schläft dieses Mal auf dem kleinen Sofa, während ich nach einem langen Tag in meiner Arbeit versinke. Mit jedem Handgriff spüre ich, wie die Anspannung meinen Körper verlässt und ich alles um mich herum ausblende...

Was mir irgendwann zum Verhängnis wird.

Denn so realisiere ich erst, als Tony mir die benötigte Zange hinhält, dass ich nicht länger alleine bin.

Erschrocken halte ich inne und werfe einen unauffälligen Blick zu Peter, in der Hoffnung, dass er aufgewacht ist, doch... Peter schläft noch immer wie ein Baby. Und Tonys Blick liegt ganz auf mir.

"Warum hast du nie etwas gesagt?" Fragt er mich nur, während er mir Kaffee nachschenkt und dann einen Blick auf meinen Plan wirft, der gut sichtbar neben mir liegt.

"Warum sollte ich? Peter bedeutet die Anerkennung von dir so viel und er möchte so viel lernen, damit du stolz auf ihn bist. Also helfe ich ihm. Er ist jeden Abend hier."

"Ich bin so oder so stolz auf ihn." Tony bedenkt ihn mit einem kleinen Lächeln, bevor er mich mit einem kleinen seufzen an sich zieht.

"Weißt du, für sowas liebe ich dich noch mehr. Du scheißt auf die Anerkennung, weil du anderen helfen möchtest. Du bist ein so viel besserer Mensch, als ich es je sein könnte und ich frage mich immer wieder, womit ich jemanden wie dich verdient habe. Womit wir alle hier dich verdient haben."

Sein Kopf lehnt an meinem und für einen winzigen Augenblick erlaube ich es mir, mich einfach nur seiner Umarmung hinzugeben, während mein Herz aufgeregt in meiner Brust schlägt. Tony liebt mich?

Freundschaftlich. Er liebt mich auf freundschaftlicher Basis

Ich wiederhole die Worte wie ein Mantra, doch da Tony mich noch immer in den Armen hält und nicht losgelassen hat, gerät meine Sicherheit ins Wanken. Könnte er vielleicht doch...?

"Du liebst mich also?" Frage ich ihn und zwinge meine Mundwinkel etwas in die Höhe, um das Gefühlschaos zu verbergen, was in meinem Kopf... Und meinem Herzen tobt. Nicht zu viele Hoffnungen machen. Nur wer hofft, kann enttäuscht werden...

Tony schiebt mich sanft von sich und für mich ist es Antwort genug. Schnell will ich nach meinen Plänen greifen... Doch da greift er nach meinen Händen und hält sie fest, damit ich ihm gar nicht erst ausweichen kann.

"Ja, ich liebe dich. Ich weiß, dass es von deiner Seite aus nicht mehr als Freundschaft ist- wenn überhaupt. Ich meine, ich frage mich generell, wie du es mit mir aushältst und deshalb wollte ich es dir eigentlich auch nie sagen, aber... Ich liebe dich schon lange. Wie könnte ich auch nicht? Du bist alles, was ich mir je gewünscht habe und noch so viel mehr... Und ich hoffe, dass du eines Tages einen Mann oder eine Frau findest, die genau das in dir sieht, was ich in dir sehe... Also vergiss am besten, was ich gerade gesagt habe und..."

Weiter kommt er nicht, denn da habe ich meine Lippen auch schon auf seine gedrückt.

Tony braucht nur wenige Augenblicke, um zu reagieren.

Im ersten Moment ist er wie erstarrt, doch dann legt er seine Hände an meine Hüften und erwidert meinen Kuss, so, als wären unsere Lippen füreinander geschaffen.

Meine Augen fallen zu und ich kann an nichts anderes mehr denken, als daran, dass Tony mich wirklich küsst. Und daran, dass er mich wirklich liebt...

Wir lösen uns erst, als uns die Luft ausgeht und trotzdem bringe ich keinerlei Distanz zwischen uns.

"Ich habe scheinbar einen Mann gefunden, der all das in mir sieht... Warum sollte ich weitersuchen?"

Wieder braucht Tony einen Augenblick, doch dann lehnt er seine Stirn an meine.

"Du hättest so viel besseres verdient als mich..."

"Aber ich will dich- und nur dich. Für mich bist du der beste..."

Tonys Lippen verziehen sich zu einem kleinen Grinsen und er setzt gerade zu einer Erwiderung an, als uns eine leise Stimme unterbricht.

"Mr. Stark? Was machen Sie hier? Ich... ich kann das erklären..."

"Schlaf weiter, Kleiner. Es ist alles gut. Ich bin stolz auf dich, egal ob du deine Zeit im Labor verbringst oder nicht. Und nenn mich endlich Tony."

Ich muss lächeln und drücke Tony einen sanften Kuss auf die Lippen.

"Vielleicht sollten wir alle drei das Labor für die Nacht verlassen."

"Vielleicht. Oder wir warten, bis Peter im Bett ist und nutzen es für andere... Forschung."

Seine Stimme an meinem Ohr verursacht Gänsehaut. Allein der Gedanke, was er mit Forschung meint, lässt die Schmetterlinge in meinem Bauch wie wild fliegen und so räume ich schnell meine Forschung zusammen, bevor ich mich wieder Tony widme.

Und kaum, dass Peter das Labor verlassen hat, liegen Tonys Lippen auch schon wieder auf meinen.

Diese Nacht wird wohl eine Forschung der etwas... anderen Art werden.

Und ich kann es kaum noch erwarten!

Geburtstagsoneshots 2023Where stories live. Discover now