13. Kapitel

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"Leighton!"

Marisol Diaz Stimme hallte durch die große, marmorlastige Eingangshalle und kündigte das Ende der Ruhe an, die Leighton verspürte.

Die junge Diaz verdrehte die Augen und legte ihren Roman auf dem kleinem, modernen Kaffeetisch ab.

Sie hatte sich nach dem Frühstück in das große Wohnzimmer zurückgezogen und es sich auf der übergroßen Couch gemütlich gemacht.

Draußen brannte die Sonne erbarmungslos auf die Küste der Costa Brava und jagte das Thermometer in die Höhe.

Umso mehr ein Grund sich in den klimatisierten vier Wänden der Diaz Villa aufzuhalten.

Eigentlich wollte Leigh den Nachmittag Nutzen und in die Welt von Sarah J. Maas einzutauchen und das Reich der sieben Höfe zu erkunden.

Leider hatte sie diese Rechnung wohl ohne ihre Muttr gemacht.

Sylvana, die auf dem großen Ohrensessel, vor der Fensterfront saß, verdrehte die Augen als ihre Schwester in dem Raum stürmte.

Ihr grünes Etuikleid erinnerte Leigh stark an einen Tannenbaum- fehlten nur noch die Kugeln und Lametta- verkniff sich jedoch den Kommentar.

"Stimmt es?", fragte Mariso, wobei sie es winiger wie eine Frage klingen ließ.

Leighs Braue zuckte fragend in die Höhe: "Stimmt was?"

Dem Blick ihrer Mutter nach zur Urteil musste es sich um ein schreckliches Verbrechen handeln, denn sie sah aus, als habe ihr lieblings Friseur geschlossen.

Oder wie die anderen Frauen aus dem Golfclub, mit ihren vereisten Gesichtszügen. Bei denen lag dies allerding am Botox.

Sylavana schien es ähnlich zu sehen, denn sie hatte sich in ihrem Sessel aufgesetzt und sah ihre kleine Schwester abwartend an.

Diese hatte sich in voller Größe aufgebaut und die Hände in die Hüfte gestemmt.

"Ich habe gerade mit deinem Dekan der Uni telefoniert und dieser hat mir erzählt, dass du dich in diesem Semester zu nicht einem Seminar angemeldet hast!
Leighton, wir haben dich schon an dieser Online Uni studieren lassen, obwohl wir dich lieber an einer Uni der Ivy League oder in Oxford gesehen hätten, und du trittst es mit Füßen!"

Leigh hätte nicht gedacht das es möglich sei, doch die Gesichtszüge ihrer Mutter wurden noch härter und Leigh bereute es gefragt zu haben.

Es war nur eine Frage der Zeit gewesen bis Marisol Diaz mit ihrem Dekan gesprochen hätte- zumal er Investor von einer ihrer Firmen war- doch Leighton hatte gehofft, dass dies erst Ende des Sommers passieren würde.

"Mom, bitte", sie hob beschwichtigend die Hände, "Ja es stimmt, aber lass es mich erklären."

Ein abwertendes Schnauben: "Na auf die Erklärung bin ich gespannt."

"Es sieht so aus, dass das Studium nichts für mich ist. Ich weiß, dass du es gerne hättest, aber Management ist nichts, was mich interessiert."

Ihre Mutter nickte langsam: "Und was interessiert die Dame?"

"Das- das weiß ich leider noch nicht."

Und es stimmte.
Leigh hatte sich schon so oft ihren Kopf zerbrochen, doch da war nichts.
Ihre Zukunft war schon so lange vorherbestimmt gewesen, dass sie sich diese Frage nie gestellt hatte.

Seit ihrer Geburt stand fest dass sie in das Familiengeschäft einsteigen würde. Vielleicht das Modelabel übernehmen sollte.
Einen eigenen Weg zu gehen war für sie nie infrage gekommen.

Leighton ~ Du weisst wo du mich findestWo Geschichten leben. Entdecke jetzt