5. Kapitel

30 9 38
                                    

Natürlich fuhr Kaden Cabrera nichts anderes als einen teuren Luxusschlitten, in dem sich Leighton wie ein Zwerg fühlte.

"Maserati Lavente GT", murmelte sie leise, "Beschleunigung von 0 auf 100 in nur sechs Sekunden. 330 PS"

Der Fahrer des SUV's zog anerkennend die Braue hoch, ohne seinen Blick von der kurvigen Küstenstraße zu lösen. "Da scheint jemand Ahnung zu haben. Du hast recht, das ist der Wagen meiner Mutter. Sie fährt damit nur zum Einkaufen, da reicht der völlig."

Leighton stieß zynisch die Luft aus: "Da reicht auch ein Lupo."

Natürlich wurde in ihren Kreisen zu oft über die Autos angegeben. Und sie würde lügen, wenn sie sagen würde dass Autos sie völlig kalt ließen, doch sie würde nie ihren Status über materielles Kram aufzeigen.

"Oh natürlich", Kaden kratzte sich verlegen am Hinterkopf, als er den Wagen von der üblichen Straße auf eine weniger befahrende Seitenstraße lenkte, "Das sollte nicht so dämlich klingen, wie es vielleicht rüber kam. Wenn es dich beruhigt, ich fahre einen alten Pick-Up, der langsam schrottreif ist."

Leighs Augenbraue schoss in die Höhe: "Ach ja? Ist er etwa Baujahr 2020?"
Den zynischen Unterton versuchte die junge Blondine erst gar nicht zu verbergen.

Kaden lachte: "Nein älter und ich habe mit ihm driften gelernt. Dann kannst du dir vorstellen wie er aussieht."

Ja das konnte sie, sie war dabei gewesen als man Gabes Mercedes aus der Leitplanke geschnitten hatte, als er es die ersten Male probiert hatte.

Mittlerweile war ihr Bruder ein Meister darin und hatte auch keine Autos mehr zerlegt, aber die Bilder hatte Leigh nicht vergessen.

Es war zu lustig gewesen zuzusehen wie Gabe versucht hatte ihre Eltern davon zu überzeugen er sei nur einem Tier ausgewichen.

Marisol und Oscar Diaz hatten ihrem Sohn natürlich kein Wort geglaubt.

Konsequenzen hatte es für den jungen Diaz allerdings nicht gegeben. Natürlich nicht, denn es waren ja nur alle erleichtert, dass ihm nichts passiert sei.

Naja außer einer Gehirnerschütterung. Die er, wenn man Leighton gefragt hätte, davor schon hatte.

"Wohin entführst du mich überhaupt?", versuchte sie das Thema zu wechseln und diese Frage interessierte sie schon, als sie vor dem Golfclub auf den Beifahrersitz geklettert war.

Cabrera zuckte mit den Schultern: "So richtig weiß ich das noch nicht. Ich hatte nur irgendwie das Gefühl das du da weg wolltest."

Wenn er wüsste wie richtig er damit lag.

Doch anstatt etwas zu sagen löste Leigh ihren Blick von seinem Profil, welches sie eindeutig zu lange angestarrt hatte, und sah aus dem Beifahrerfenster.

"Offenbar hab ich damit ins Schwarze getroffen", schlussfolgerte Kaden.

.

"Ich glaube hier sollte es sein"

Ertappt zuckt Leigh zusammen, als Kaden den Motor des Maseratis abstellte und sich auf seinem Fahrersitz zu ihr umdrehte.

"Wie gut bist du im klettern?", fragte der Junge. Die Lippen noch immer zu einem Grinsen verzogen.

Sofort wanderte Leightons Blick aus dem Fenster.
Vor ihnen konnte sie sehen wie der blaue Himmel mit den Weiten des Ozeans verschmolz.

Sie konnte die weißen Klippen sehen, an denen sich das türkis blaue Wasser brach und weiße Schaumkronen bildete.

Sie waren am Meer und auch wenn Leigh immer behauptet hätte alle Strände zu kennen, hier war sie noch nie gewesen.

Der kleine Strand, den man nur nur einen verschlungenen Pfad zu erreichen schien, wirkte unberührt.

Leighton ~ Du weisst wo du mich findestDove le storie prendono vita. Scoprilo ora