🔥 Taxi und Geständnise 🔥

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Cessy

“Und du bist sicher das du alleine mit dem Taxi fahren möchtest?”, leicht beschwipst, kichere ich Timon an. 

Der Taxifahrer ist schon genervt, weil ich in der offenen Tür stehe, um mich von Timon zu verabschieden. Wir beide haben entgegengesetzte Ziele, da wäre es unhöflich ihn mit fahren zu lassen und ihn die doppelte Strecke fahren zu lassen.

"Ja, alles gut, wir schreiben, vielleicht sehen wir uns ja am Flughafen oder in Berlin”, ich umarme ihn herzlich. 

Ich bin so froh ihn heute getroffen zu haben, auch er legt seine Arme um mich und drückt mir einen Abschiedskuss auf die Wange. 

Mit rotem Gesicht winke ich noch einmal und setze mich endlich in das Taxi, kaum habe ich dem Fahrer die Adresse über mein Handy gezeigt, fährt dieser auch schon los. 

Ich weiß nicht, ob ich den Weg in meinen leicht angetrunken Zustand mit Bahn und Bus gefunden hätte, es wird zwar teuer werden, aber dafür komme ich sicher an meinem Ziel an. 

Obwohl Timon und ich uns gerade erst gesehen haben, schreiben wir über WhatsApp weiter. Immer wieder lache ich auf, was den Taxifahrer anscheinend zur Weißglut bringt. 

Mit der ausgestreckten Zunge in seiner Richtung nehme ich den eingehenden Anruf gut gelaunt an. 

"Hey, wir schreiben doch, hast du so eine Sehnsucht nach mir?”, mein benebelter Zustand hat mir suggeriert, dass es Timon ist, der anruft. 

Aber das wütende Knurren am anderen Ende der Leitung gehört zu Johan. Schlagartig fällt meine Laune in sich zusammen. 

Gleichzeitig holpert mein Herz in der Brust und schlägt Purzelbäume. 

“Wen hast du gerade gesehen?”, seine tief wütende Stimme dämpft meinen alkoholisierten Zustand. 

“Einen Bekannten, hast du die ganze Zeit gearbeitet?”. 

Mein Ablenkungsmanöver funktioniert nicht, Johan ist viel Aufmerksamkeit, selbst über das Telefon. 

"bekannter"? “In Zürich?”, schnaufend gebe ich ein leises pff von mir. 

"Ja, er macht Urlaub hier”, Sekunde mal, ich war es, die Urlaub macht und Timon war an arbeiten. Ups.. 

Kichern halte ich mir die Hand vor den Mund. 

“Bist du betrunken?” Oh man, wieso klingt er so wütend? 

"Nein, nur angetrunken, wir hatten ein paar Glühwein”. 

 Noch mehr leises Lachen, was sowohl den Fahrer als auch Johan sehr wütend macht. 

“Du hast gesagt, du gehst bummeln und nicht auf den Weihnachtsmarkt”, irgendjemand sollte meinen betrunkenen Zustand mal klar machen, was hier gerade passiert. 

Aber das tut keiner, daher antworte ich flapsig, “Dorf, ich war in dem Weihnachtsdorf". 

“Außerdem war ich ja bummeln, aber von dir habe ich ja noch nichts gehört”. 

Mein beleidigter Teufel drängt sich durch den Alkohol Vorhang, ich kann nichts gegen meinen angepisse Stimme tun. 

“Du hast gesagt, du würdest dich beeilen, hast du nicht, also bin ich weiter los gezogen”. 

Wie auf Kommando werden meine Augen groß, ganz egal was ich mir vorgenommen habe, Johan hat sich schon einen kleinen Platz in meinen Herzen gestohlen. 

Scheiße, die Aussicht auf weitere Monate voller Einsamkeit treibt mir die Tränen in die Augen. 

“Weinst du jetzt?" 

"Cessy, was ist los?”, Oh bitte, kann denn keiner was gegen meinen Redefluss unternehmen? 

"Ich glaub ich mag dich”, schmerzhaft krallen sich meine Nägel in meinen Oberschenkel. 

Alleine bei diesem Satz fühle ich mich verletzlich und schlimmer wird es, als er leise lacht. 

Es fühlt sich plötzlich wie ein kleines verschlingendes Loch in meiner Brust an, meine Gedanken überschlagen sich. 

Der Kerl bedeutet mir irgendwas, dabei wollte ich das überhaupt nicht, nicht wenn die Aussicht darauf besteht, wieder so alleine zu stehen. 

Wieder einen Mann hinterher zu laufen, dabei bin ich selber schuld, ich wusste, dass Johan viel arbeitet. 

“Von wegen angetrunken, du bist betrunken”, eine kleine Träne bildet sich in meinen Augenwinkel, mag vielleicht sein, aber mein Zustand erlaubt es mir zu verstehen, was hier gerade passiert. 

"Mach dich jetzt auf den Weg zu mir, bis gleich”. 

Ich kann nur ein leises Mhm von mir geben, da hat er bereits aufgelegt. 

Ich sollte dringend lernen, meine Gefühle besser zu kontrollieren oder zu verdrängen. 

Traurig aber fest entschlossen nicht weiter zuzulassen Gefühle für Johan zu entwickeln, packe ich mein Handy in meine kleine Tasche und sehe aus dem Fenster. 

Scheiße, Alkohol hin oder her, ich mag Johan.

Ich befürchte nur, dass ich die einzige bin, die diese Gefühle hat, was wiederum bedeutet, dass es schon der zweite Kerl geschafft hat in mir diesen Wunsch aus zu lösen, mehr zu wollen.

Anonyme App Teil 1Where stories live. Discover now