🔥 ist es Sehnsucht? 🔥

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Cessy

In den Tagen, an denen ich mit arbeiten und vergessen beschäftigt war, habe ich auch vergessen, Johan zurück zu rufen. 

Es ist simpel und doch kompliziert, ich hatte Sex mit einen Kerl den ich eigentlich nur durchs schreiben kenne. 

Aber ich kenne ihn ja eigentlich nicht, nicht real. 

Und doch kenne ich ihn, aber das sollte ich nicht, immerhin haben wir ja nur geschrieben.

Und genau wegen diesem Wirrwarr wollte ich vergessen, wütend lege ich mein Küchenmesser weg. 

Ich hatten Sex und weg war er, kein Ton kein Anzeichen das er gehen wollte, nichts. 

Und online ist er auch nicht, kein bisschen von ihm zu sehen, lesen, hören. 

Ich bin auf einen Bad Boy rein gefallen, wobei kann man das von einem 33 jährigen sagen? 

Oder muss ich den Begriff Aufreißer benutzen? 

“Ach ist doch auch egal”, laut und bestimmend rede ich mit mir selbst. 

Schon alleine um endlich diese dummen Gedanken aus meinem Kopf zu bekommen.

Sex schön und gut, aber so eine Art und Weise brauche ich auch nicht. 

Fest entschlossen, diese Gedanken ein Ende zu setzen, greife ich zu meinem Handy auf der Microwelle. 

Ich Stelle den Anruf zu Johan direkt auf laut und greife wieder zu meinen Küchenmesser, nach mehrmaligen klingeln geht er mit seiner tiefen Stimme dran. 

“Cessy, ich habe mir schon Sorgen gemacht ist etwas passiert?”, ein kleiner Gewissenskonflikt bildet sich in mir, dennoch versuche ich diese Reue, die an mir nagt, ab zu schütteln.

“Nein nicht wirklich, nur viel Arbeit, es tut mir leid, dass ich mich erst jetzt melde”.

Ich habe von keinen meinen “Bekannten” etwas gehört wie “wir sind exklusiv” oder “ich schreibe nur mit dir”, also wieso sollte ich ein schlechtes Gewissen haben.

Alle haben ein privat leben, genau wie ich. 

Also muss ich doch kein schlechtes Gewissen haben, oder?

“Schon gut du meldest dich ja jetzt”, ich höre wie er Papiere verrückt und einen Taker benutzt, “was machst du schönes?”. 

Grinsend sehe ich meine Finger an, die gerade eine Marinade mischen, “ich koche und du?”. 

“Was machst du leckeres?” 
“Ich kontrolliere gerade zwei neue Verträge, und telefoniere mit einer bezaubernden Autorin”. 

Johan weiß wie er mich zum Strahlen bringen kann, “ich wollte ein Brathähnchen machen, du arbeitest zuviel, wir haben es doch bereits 21 Uhr Johan”. 

Schmunzelnd heize ich den Ofen an, mit einer großen Auflaufform stelle ich mich wieder zu meinem noch ungewürzten Vogel. 

"Wenn ich so eine tolle Frau wie dich hätte, dann würde ich auch nicht im Büro hocken und arbeiten”, ich schnaufe laut auf.

“Du bist ein gut aussehender, nicht sehr armer, kultivierter Kerl, es wird nicht an angeboten Mangeln, was nur heißt, dass du keins annimmst”. 

Jetzt lacht er leise, was toll klingt. Sein tiefes Lachen ist entspannt und befreit, was mich lockerer werden lässt.

Ich weiß doch schon lange, dass niemand auf dieser App die große Liebe sucht, und Johan hat bis jetzt den Eindruck gemacht, dass er auf keinen Fall in festen Händen sein will.

"Ich komme überhaupt nicht dazu, ein Angebot an zu nehmen, vergiss nicht, dass ich fast in meinem Büro lebe”.

Tadelnd schnalze ich mit meiner Zunge, "Wenn du das weißt, dann arbeite weniger”.

Sein Brummen ist fast so laut wie das eines Motors, mein Lachen schallt durch meine kleine Küche, der Mann ist ein Workaholic und er weiß das selber.

“Ich weiß das du Recht hast, aber du darfst nicht vergessen, dass ich dich sonst nicht kennengelernt hätte”, ich gebe ein entzückendes Oh von mir, muss aber sofort danach meine Zunge zügeln. Ehe ich unüberlegt etwas von mir gebe. 

“und hast du es dir überlegt ob wir uns treffen sollen?”, die Frage aller Fragen. 

Nein, Scherz, es war ja kein Heiratsantrag, dennoch eine wichtige Frage.

Ich hole tief Luft, um meine Bedenken zu äußern, “ich weiß nicht, ob das eine so gute Idee ist”.

Vorsichtig balanciere ich die volle Auflaufform zum Backofen. 

“Süße ich sagte treffen kein Sex Date, nächste Woche starten doch die Weihnachtsmärkte, wie wäre es wenn wir uns ein Glühwein besorgen und uns unterhalten?”. 

Ich bin so verzaubert von dieser Aussicht, dass ich sofort zu stimme, “oh und auf jeden Fall gebrannte Mandeln”. 

“Ich würde sagen, wir haben ein Date”. 

Ich kann gerade so meine Stimme zügeln, ich freue mich so sehr auf ein entspanntes Treffen mit Aussicht auf ein Glühwein das ich fast geqiekt hätte.

“Wie lange bleibst du denn?”, um ein wenig meine Aufregung zu lindern, gieße ich mir ein Glas Rotwein ein, der liebliche Wein auf meiner Zunge lässt mich wohlig ausatmen.

"Geplant sind fünf Tage, aber da es Verhandlungen sind, kann es auch länger werden."

“Wer weiß, vielleicht hast du für mich nochmal Zeit und bringst mir Schlittschuhlaufen bei?”, ich lache leise und nehme das Telefon mit aufs Sofa. 

"Das wird wohl nichts, ich kann mich selber kaum auf dem Eis halten”.

Insgesamt telefonieren Johan und ich so lange, bis ich fertig gegessen habe. 

Wir unterhalten uns über Sehenswürdigkeiten, die wir besuchen könnten, oder Filme, die wir uns ansehen, falls alles ins Wasser fällt. 

Beim Essen hat er selbst gegessen, es kam mir fast vor, als würde ich nicht alleine auf meinem Sofa sitzen. 

Was wiederum gemischte Gefühle in mir auslöst.

Denn auf einmal wird mir klar, wie sehr es mir fehlt, mit jemanden Zeit zu verbringen.

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