c h a p t e r VII

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Die Flure des Quartiers waren wie leergefegt, nur ein kleines, braunes Schneckenhaus hatte es ins Innere geschafft. Nach dem Anschlag der zwei Eindringlinge, bei dem sieben Wächter verletzt worden sind, davon zwei schwer, herrschte eine unbehagliche Ruhe. Wächter Nummer 78, eine der Pfortenwachen, die den Eingang zur Basis flankierten, erlag seinen Verletzungen.
Das Krankenzimmer war bis zum Rand gefüllt.
„Offizier, was machen wir mit den Gefangenen?", fragte Wächter Nummer 23, seine Gasmaske im Gesicht konnte seine tiefe Trauer nicht verbergen.
„Die Eindringlinge werden in der Hölle schmoren", knurrte Bubblegum wütend und ballte die Faust.
„Die andere Gefangene wird von euch getestet und sollte sie virusfrei sein, lassen wir sie ziehen."
Ein anderer Wächter trat zu den beiden.
„Offizier, wann wird die Beerdigung von Wächter Nummer 78 stattfinden?", fragte er.
„Ich werde alles in die Wege leiten, sodass wir ihn morgen beisetzen können."
Bubblegum drehte sich zur Treppe hinter ihr um, sie führte zu den vielen Zimmern, die sie alle bewohnten.
„Aber zuerst habe ich noch etwas anderes zu erledigen."

Die Pinkhaarige schritt langsam durch den langen Gang, bis sie eine der vielen, geschlossenen Türen erreichte. Sie klopfte an die Tür aus Stahl, keine Antwort. Vorsichtig drückte sie die Klinke hinunter und trat durch den kleinen Spalt.
Simeon lag mit angewinkelten Beinen auf seinem Bett und regte sich nicht.
„Simeon, ich wollte mich noch wegen vorhin entschuldigen", sprach sie einsichtig, wieder rührte Simeon sich nicht. Nach ein paar Sekunden des Zögerns setzte sie sich neben Simeon auf das Bett.
„Es sind schwierige Zeiten, und ich kann verstehen, dass das für dich alles noch gewöhnungsbedürftig ist."
Nach mehreren Minuten, in denen sie beide vollkommen verstummten, erhob sich Simeon und setzte sich auf. Mit seinem Ärmel wischte er über sein tränenverschmiertes Gesicht.

„Mom, bist du wirklich die einzige Überlebende?", fragte Simeon leise, seine Stimme war rau.
Bubblegum sah zu Boden, sie wusste nicht recht, wie sie antworten sollte.
„Ich weiß es nicht", sprach sie.
„Aber wo sind dann all die anderen?!"
Simeon war wieder aufgebracht. Er verstand nicht, warum sie nicht auch hier waren. Er verstand ja nicht einmal, warum er allein gelassen wurde, warum er sich fast fünf Jahre allein durchschlagen musste.
„Ist daran dieser Gibbon schuld, wer auch immer das ist?"
„Simeon, atme bitte tief durch", wies Bubblegum ihn ruhig an.
„König Gibbon ist der aktuelle Herrscher des Welpenkönigreichs, und er hatte seit jeher einen riesigen Hass auf das Candy-Königreich."

Simeon öffnete seinen Mund, als wollte er etwas sagen, doch er ließ es sein. Gespannt lauschte er seiner Mutter mit seinen spitzen Ohren, durch einige Kämpfe waren sie vernarbt und wiesen Risse auf.
„Er hat irgendwie die verfluchte Krone in die Pfoten bekommen, und damit besitzt er unglaubliche Macht."
„So wie Grandpa Simon", stellte Simeon fest.
„Und deshalb sind Grandpa Simon und Marcy auf eine Mission gegangen, denn um Gibbon bewältigen zu können, brauchen wir eine ebenbürtige Macht."
Bubblegum erhob sich vom Bett und blickte Simeon traurig ins Gesicht.
„Wir haben vor zweieinhalb Jahren jegliche Spur zu ihnen verloren. Wir wissen weder, wo die beiden sind, noch ob die beiden überhaupt noch leben."
Der Braunhaarige senkte den Kopf, schon wieder kämpfte er mit den Tränen. Er wollte es einfach nicht wahrhaben, dass der Großteil seiner Familie nicht mehr da war, außerdem war dort draußen noch sein bester Freund, und Simeon war sich sicher, dass er alleine nicht lange überleben würde.
Er spürte eine Hand auf seiner Schulter.
„Komm' mit, wir haben eine Kleinigkeit zu tun."

Simeon folgte seiner Mutter hinunter in den Keller, wo die Verliese waren. Zu seiner Sicherheit musste er die Gasmaske tragen.
„Hier sind zwei Fremde eingebrochen und haben einen unserer Wächter grausam ermordet, viele weitere sind verletzt. Das lasse ich nicht einfach durchgehen", erklärte Bubblegum deutlich gereizt, bevor sie die hinterste Zelle erreichten. Die Pinkhaarige zückte eine Pistole, eine solche Schusswaffe, die man noch vor dem großen Pilzkrieg benutzt hatte. Sie richtete die Waffe auf den Gefangenen, sie war im Begriff, den Abzug zu tätigen. Ein Schuss erhallte, ein Schrei folgte. Doch zu ihrer Überraschung war es Simeon, der schrie. Mit seiner bloßen Hand blockierte er den Schuss, die Patrone bohrte sich durch seine Handfläche, noch nie verspürte Simeon schlimmere Schmerzen.
„Was zum Teufel machst du da?!", schimpfte Bubblegum, ehe sie seine Hand nahm und die Wunde begutachtete. Durch die Hitze verlangsamt, regenerierte sich das Loch.
Der Schmerz trieb Simeon die Tränen in die Augen.

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⏰ Last updated: Nov 24, 2023 ⏰

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The Night we met | Adventure Time FFWhere stories live. Discover now