Weitere Wochen sind vergangen in denen ich versucht habe freundlicher zu Louis zu sein. Es war am Anfang nicht leicht auch mal von mir aus ein Gespräch anzufangen oder ihn überhaupt anzugucken. Aber alles in einem muss ich zugeben das Louis ein netter Typ ist.

Zayn hat sich am Anfang wie ein stolzer Vater dessen Kind nur noch gute Noten schreibt aufgeführt. Es ist einerseits sehr amüsant wie sehr er sich über meine Fortschritte freut, anderseits aber auch nervig. Aber ich möchte ihm auch nicht die Freude nehmen.

Ich habe mit Robin und meiner Mutter lange gefacetimed und über dieses Thema gesprochen. Beide haben mir versichert das ich das richtige tue und das sie stolz auf mich sind. Es war sehr schön wieder mit ihnen zu sprechen. Ich habe mich nach meinem kleinen trink Vorfall davor gedrückt, konnte es aber nicht lange aushalten meine Familie so zu unterdrücken.

Normalerweise bin ich ein ziemlicher Familienmensch und brauche die Zuneigung und Unterstützung. Aber manchmal ist es einfach nicht leicht mit ihnen zu reden, da ich weiß wie besorgt sie um mich sind. Ich habe das Gefühl das ich ihnen die Leichtigkeit vom Leben mit meinen Problemen weg nehme. Sie versichern mir zwar jedes mal das es nicht stimmt aber meine Gedanken zu dem Thema werden sich wahrscheinlich nie ändern. Ich fühle mich wie eine Last die mit ihren Problemen alles zerstört.

Aus diesem Grund versuche ich meine Probleme alleine zu lösen oder auszuhalten. Das klappt zwar nicht wirklich aber trotzdem versuche ich es jedes mal aufs neue. Es ist eine schlechte Angewohnheit die ich nicht ablegen kann.

Gelangweilt und müde schiebe ich den Einkaufswagen durch die Reihen von Regalen und nehme hier und da ein paar Sachen und lege sie in den Einkaufswagen. Ich hasse Einkaufen und tue es dementsprechend viel zu selten. Irgendwie komme ich immer noch so über die Runden.

Mein Körper ist müde und ausgelaugt. Aber was anderes ist nach einem zwölf Stunden Arbeitstag ja auch nicht zu erwarten. Abgesehen von meiner Mittagspause verbringe ich fast meinen ganzen tag in der Bäckerei und das zerrt an meinem sowie so schon müdem Körper. Aber Arbeit lenkt mich ab, hält mich beschäftigt und finanziert meine Wohnung.

Die Kassiererin kaut gelangweilt auf ihrem Kaugummi rum und scannt meine Produkte. Ich bezahle und mache mich auf den Weg nach Hause. Die Straßen sind hektisch, voll und Laut. Autos fahren, Leute hupen sich gegenseitig an, Menschen unterhalten sich laut, Sirenen von einem Krankenwagen und das Getrampel von Schuhen ist zu hören.

Endlich in meiner sicheren und leisen Wohnung angekommen stelle ich die Einkäufe auf die Arbeitsfläche der Küche, ziehe mir die Schuhe und Jacke aus und gehe mir die Hände waschen. Danach mache ich mich schwerenherzents daran die Einkäufe zu verräumen. Ich möchte mich nur noch auf die Couch fallen lassen und nichts tun, aber das geht nicht.

Mir fallen Alltägliche Sachen immer schwerer. Es scheint wie ein Kampf Sachen zu erledigen oder mich überhaupt dazu zu motivieren. Mein Körper schreit nur danach im Bett liegen zu bleiben und zu schlafen, aber selbst das ist mir nicht möglich jedenfalls nicht für lange.

Ich habe keinerlei Lust mir was zu essen zu machen und keinen Hunger weswegen ich mich auf die Couch setzte um endlich etwas Ruhe zu bekommen. Diese hält aber auch nicht lange an und wird von einer Nachricht auf meinen Handy unterbrochen.

Seufzend hole ich es aus meiner Hosentasche. Als ich sehe wer mir die Nachricht geschickt habe Runzel ich die Stirn. Ich öffne die Nachricht und lese sie mir durch.

Louis

Hey. Ich habe mich gefragt ob wir vielleicht auch mal was zu zweit unternehmen wollen. Würde mich freuen wenn du ja sagst :)

Warum möchte Louis was mit mir zweit unternehmen? Eigentlich habe ich keine Lust. Auf der anderen Seite wollte ich ihm eine Chance geben und mich aus meiner Schale mehr befreien und mich meinen Gewohnheiten widersetzen.

Help me to breath againWhere stories live. Discover now