"Das kann doch nicht dein Ernst sein!"

Aufgebracht und fassungslos sehe ich Zayn, der mich Schuldbewusst anguckt, an. Bitte sag mir das das ganze nur einer meiner Albträume ist. Bitte. Ich bete praktisch schon zu Himmel.

"Harry es tut mir leid aber ich kann das erklären."

Ich verschenke meine Arme vor der Brust und sehe Zayn abwarten an. Dieser seufzt und spielt nervös mit seinen Händen. Sein Blick ist auf seinen Schoß gerichtet, da er mir nie in die Augen gucken kann wenn er Schuldgefühle hat.

"Du hast dir einen Shot nach dem anderen in der Bar die Kehle runter geschüttet. Louis hat mir angeboten dich mit nach Hause zu bringen, da ich das alleine nicht hinbekommen hätte. Er hat sich die ganze Zeit im Hintergrund gehalten und ist nur sicher gegangen das es dir gut geht. Nachdem ich dich dann ins Bett gebracht habe, habe ich mich kurz mit ihm unterhalten. Danach wollte ich ihn eigentlich nach Hause schicken. Als wir dann aber Schreie von dir gehört haben sind wir ins Schlafzimmer gerannt. Den Rest kennst du. Harry ich schwöre dir ich wollte nicht das er dich weinen sieht. Aber es gibt schlimmeres. Louis ist ein netter Mensch. Ich vertraue ihm und ich glaube nicht das er deinen kleinen Moment von Verletzlichkeit ausnutzen wird."

"Was auch immer."

Es hat keinen Sinn sich weiter über Zayn aufzuregen. Louis hat mich gesehen und das kann ich jetzt nicht mehr ändern. Der ganze letzte Tag war die absolute Hölle und der neue beginnt nicht gerade besser.

Erschöpft lege ich mich auf den Rücken ins Bett. Erst jetzt fallen mir die starken Kopfschmerzen die ich vorher durch den Schock nicht gemerkt habe auf. Zwar habe ih damit wegen des vielen Alkohols gerechnet aber es hätte trotzdem nicht sein müssen.

Ich habe zwar Aspirin aber ich bewege mich kein einziges Stück um welche zu holen. Es war meine Entscheidung so viel zu trinken jetzt darf ich auch die Strafe dafür tragen. Wenigstens erinnert mich der Schmerz an meine Fehler. Ich habe es verdient zu leiden. Ich war derjenige der vor vier Jahren diese Entscheidung getroffen hat. Sonst wäre das alles nie passiert.

So vergeht der weitere Tag. Ich liege im Bett und starre die Decke an. Zayn versucht mich zwar immer wieder zum Aufstehen zu animieren scheitert aber. Weder Essen noch Trinken nehme ich an. Nach weiteren gescheiterten Versuchen gibt Zayn endlich auf und lässt mich alleine. Ich kriege mit wie er mit jemanden Telefoniert achte aber nicht darauf was er sagt. Es könnte mir nicht egaler sein.

Ich merke von Zeit zu Zeit wie meine Augenlieder immer schwerer werden, lasse es aber nicht zu das sie sich für eine lange Zeit schließen. Zayn kommt ab und zu immer wieder rein und guckt nach mir spricht aber kein Wort. Nach langen Gegenkämpfen kann ich es nicht mehr verhindern und meine Augenlieder schließen sich und ich falle in einen unruhigen schlaf.

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"Hör verdammt nochmal auf zu heulen!"

Angewidert guckt er auf mich herab. Ich fühle mich schwach und klein. Die Tränen die meine Wangen runter laufen hören einfach nicht auf. Beschämt senke ich meinen Blick auf meinen Schoß.

"Guck mich gefälligst an wenn ich mit dir spreche!"

Als ich meinen Blick immer noch nicht hebe packt er grob meinen Kinn und reißt meinen Kopf hoch. Der stechende Schmerz der von der Stelle ausgeht ist nicht neu für mich und ich weiß besser als ein Geräusch von mir zu geben und bleibe Still.

"Guck dich nur an. So erbärmlich und schwach. Sitzt da und heulst wie ein kleines Kind."

Seine Worte verletzten mich doch genau das darf ich ihm nicht zeigen. Das macht das ganze nur noch schlimmer als es eh schon ist. Stattdessen sitze ich nur da, gucke ihn an und lasse ihn weiter über mich herfallen.

Help me to breath againOpowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz