Kapitel 30

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Percy

"Ein mieser Lügner bist du, mehr nicht."

"Aber Juni? Ich bin dein Vater."

"Das rechtfertigt nichst."

Ich verspannte mich. "Was weißt du alles?"

"Alles, was du jemals vor mir gesagt hast."

"Wer hat die Blockade durchbrochen?"

"Das weißt du bereits." Ja ich wusste es.

Ich stand auf und ging.
Annabeth kam mir entgegen, überglücklich schaute sie mich an, doch als sie meine Augen sah, veränderte sich ihre Miene schlagartig und sie rannte in Junis Zimmer.
Ohne stehen zu bleiben ging ich zu der Hütte meines Vaters. Auch wenn er einen eigenen Meeres Palast hatte, besaß er eine Hütte auf dem Olymp. Wie erwartet war nur Wave da. Vater ist immer noch auf der Suche nach ihr.

"Hey Kleiner." Er schaute mich ängstlich an. Nach meiner Standpauke auf Joshi hatte er Angst vor mir.

"Hey." sagte er bloß und guckte leicht gerötet weg.

"Juni ist wach. Das weißt du schon?"

"Ja, hat sie schon gesprochen?"

"Darum bin ich hier."

"Was hat sie denn gesagt?"

"Sie weiß alles."

"Alles? Im Sinne von Name ihrer Mutter, Schwanzflosse, Sterblichkeit und Blockade?"

"Sterblichkeit?"

"Ja also, dass sie ohne ihre Flosse sterblich wäre."

Ach so. Warum zählt er das einzeln?
Seine Logik ist gewöhnungsbedürftig.

"Verstehe. Sie hasst mich jetzt."

"Verständlich. Würde ich auch, wenn du mich seit meiner Geburt nur angelogen hättest."

"Kleiner, du bist mir keine Große Hilfe."

"Wie soll ich dir dabei helfen?"

"Du bist ihr Versprochener. Red mit ihr."

"Ich bin ihr was?" Er war Sichtlich schockiert. Vielleicht wusste er auch nicht alles.

"Du wurdest ihr versprochen. Eure Gene stärken die Blutlinie. Du bist zwar ihr Onkel, aber das zählt bei Götter ja nicht. Vorallen nicht, wenn der Onkel jünger ist als die Nichte."
Jetzt war er wütend.

"Zeit spielt bei Göttern auch keine große Rolle."

"Gewiss, dennoch bist du 4 Jahre Jünger."

"Das sind nur Details. Was willst du denn jetzt?"

"Wie gesagt red mit ihr."
"Ach."

Langsam wurde ich wütend.
"Wave, du gehst zu ihr und redest mit ihr!" Jetzt schrie ich ihn an.

"SIE IST MEINE TOCHTER UND HASST MICH! RED MIT IHR! SOFORT!"

Tränen liefen mir über die Wangen und meine Emotionen brachen aus. Warum nur? Warum musste sie es herausfinden? Ich hätte es ihr irgendwann gesagt! Aber dann wäre sie selbst Mutter gewesen!

"Ich mach es. Unter einer Bedingung." Er stand auf und stellte sich mit voller Größe vor mich hin. Er hätte sich auch älter und somit größer machen können, aber da er mit 25 die optimale Höhe erreicht hatte, würde vor mir mein Spiegelbild stehen, bis auf die Augen.

"Welche Bedingung?"
Wave guckte eindringlich und einfühlsam.
"Tu nicht so, als ob du es aushälst. Als du hierher kamst, warst du befehlerisch, kalt und hart. Das bist nicht du. Versteck deine Emotionen nicht. Erst als du mich angeschrien hast, warst du du. Also verstell dich nicht und sei Emotional erregt."

Langsam blinzelte ich einmal und versuchte mich innerlich zu entspannen, um alle Gefühle freien Lauf zu lassen. Vater zeigte mir einst, wie man seine wahren Gefühle verbergen konnte. Ich ließ davon ab.

Die Tränen brannten auf meiner Haut - war ja auch Salzwasser - und liefen in Rinnsale von meinen Wagen hinab.
"Gut, ich geh jetzt zu ihr. Bleib du hier und Schlaf etwas."

Ich nickte nur. Er war mein kleiner Bruder, nur er durfte so mit mir reden. Wave gang an mir vorbei und verließ das Haus.

Da dieses hier Vaters Haus war, durften seine Göttlichen Kinder es auch benutzen. Es wurde jeweils ein Zimmer für Wave und mich hin zugebaut.
Triton, Rhode und Benthesikyme - die restlichen Kinder von Poseidon und Amphritrite - haben auf ein Zimmer verzichtet. Triton weil er eine Schwanzflosse besaß und nie hier hoch kommen hätte können, (Wave war eine Ausnahme), Rhode und Benthesikyme wollten sich weiter entwickeln und nicht unter den Älterlichen Dach wohnen. Aber insgeheim wurden sie gar nicht gefragt.

Ich ging in meinem Raum. Er war spärlich eingerichtet. Ein Bett stand an der Wand, am Fußende stand eine Komode und an der gegenüberliegende Ecke stand ein Schreibtisch mit Stuhl und einer kleinen Lampe. Dort stapelten sich ein paar Bücher und Schriftrollen, aber als ob ich die je in die Hand genommen hätte.
Langsam ging ich zum Bett. Sie war mit einer blauen Tagesdecke abgedeckt, wo dunkelblaue Kissen drauflagen. Ich hüpfte ich die Kissen und machte es mir so richtig gemütlich. Das es sich dabei um ein Wasserbett handelte gelang es mir ziemlich schnell. Ich zog die decke über mich und schloss die Augen. Es war so bequem und warm. So hätte es bleiben können. Hätte. Wenn nicht die blöden Albträume wären. Seitdem ich wieder im Camp bin hatte ich ständig welche. Was für ein Jammer! Ich will wieder ins Meer zurück und Annabeth nehm ich mir mit.

Wieder einmal sah ich nur Dunkelheit. Ich irrte durch Gängen und verlor vollkommen die Orientierung. Aus Instinkt steuerte ich eine Südöstliche Richtung an. Oder war es Nordwestlich? Nein. Definitiv Südöstlich, das spürte ich, wir waren unter dem Meer. Unter dem Meer . . . In der Unterwelt? Es war warm und stickig. Jap, der Hades. Aber was sollte ich hier?
Meine Füße wussten wohin ich gehen sollte. Hades Palast wurde vor mir immer Größer. Was sollte ich da? Normal war ich nur da, wenn Hades mal wieder einen Anfall hatte und mich deswegen beschuldigte.

Wie findest du meine Tochter so?

Diese Stimme. Warum kommt sie immer in meine Träume? Ich konnte mich nicht mehr bewegen. Meine Füße hielten direkt vor dem Palast an.

Deine Tochter?

Ich wusste wen sie meint.
Fliegend ging es weiter. Als Geist flog ich durch die Räume des Palastes bis hin zur großen Halle. Was ich dort sah schockierte mich. Apollon, Hades, Demeter, Persephone und Poseidon waren dort versammelt. Was tat mein Dad in der Unterwelt?

Sie gehören mir. Die stimme klang leicht psychopathisch.

Sie werden alles für mich tun.
Sie sind meine Sklaven!
Beim letzten Wort schrie sie in meinen Geist hinein.

Und du wirst mir auch gehorchen.

Ach und warum sollte ich das tun?

Weil alle sich von dir abgewandt haben!

Nein. Meine Familie steh hinter mir!

Bist du dir sicher? Sie zeigte mir Bilder. Luke, der im Meer mit Fiona schwamm, Juni die sich mit Wave stritt und Annabeth, die ... die in einem Restaurant mit einem anderen Mann zu abend aß.
Was sollte das alles? Warum tut Annie das?

Sie gehören mir und du wirst mir auch gehören.

Niemals!

Es ist Aussichtslos!

Auch wenn ich nur ein Geist war spürte ich wie ich weinte.

Komm zu mir. Geh zu deinem Vater. Los lauf schon!

Füße bleibt stehen! Stehen bleiben! Aber sie wollten nicht hören und liefen zu meinem Vater in Richtung der Versammlungshalle.

Brav Percy. Mein Percy.

Tochter des Meeres | Percy Jackson FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt