13. Kapitel

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     Jesibas Worte gingen mir nicht mehr aus dem Kopf, als ich zurück zur Hütte lief. Jesiba hatte mir gesagt, dass ich es noch niemanden sagen sollte, bis es nicht sicher war. Sie hatte mir gesagt, dass diese Methode einen selbst töten könnte. Ein Schauer lief mir über den Rücken.
     Man brauchte einen Stein. Einen Obsidianstein, der einem die Quelle der dunklen Magie zeigen würde. Doch dieser Stein war selbst etwas Dunkles und  wenn man ihn zu lange in den Händen hielt, konnte er einen gefangen nehmen. Seine ganze Seele und sein Sein. Es lief mir eiskalt den Rücken runter.
     Doch da der Stein selbst zu den dunklen Artefakten gehörte, würde die Person es nicht erkennen. Gut. Aber... ich schluckte. Die Vorstellung, dass eine Hexe diesen Stein benutzen musste, wollte ich nicht in Erwägung ziehen.
     Die Vorstellung, dass das passieren könnte... ganz davon zu schweigen, dass es gar nicht so leicht war, an diesen Stein zu kommen, weil es nicht gerne gesehen war, wenn Hexen versuchten ihn zu benutzen. Verständlich.

     Die Bedeutung von Jesibas Worten lastete schwer auf meinen Schultern und hing wie eine dunkle Wolke über mir, als ich wieder in unsere Hütte kam. Marie schien gerade das Essen zu machen, obwohl ich gesagt hatte, dass ich das tun würde.
     Doch sie war schon mittendrin und da ich keine Ahnung, wie sie dieses Essen kochte, ließ ich sie machen. Zwar nicht, ohne ihr nicht einen Blick zuzuwerfen, der genau sagte, dass ich wusste, was sie da tat, doch sie ignorierte dies. Wie auch zu erwarten.
     Da ich einen Moment brauchte, um Jesibas Worte sacken zu lassen, ging in mein Zimmer und sah mein Handy an, dass mittlerweile wieder vollgeladen war. Jax hatte mir geschrieben. Sofort öffnete ich seine Nachrichten.

Ich hoffe dir geht es gut und du hast heute Nacht gut geschlafen.

Und ich hoffe natürlich, dass du von mir geträumt hast 😊

Nein aber ohne Witz, schreib mir oder ruf mich an, wenn etwas ist. Ich bin für dich da.

      Ein Kloß bildete sich in meinem Hals. Er war für mich da...

Ich schätze mal, dass dein Handy noch lädt. Melde dich, wenn es wieder voll ist, damit ich mir keine Sorgen machen muss

     Drei Stunden später hatte er wieder geschrieben.

Oria? Ist alles in Ordnung? Muss ich mir Sorgen machen?

     Zehn Minuten danach.

Oria?

     Das war vor einer Stunde gewesen. Shit.
     Schnell schrieb ich zurück.

Es ist alles gut. Ich war nur beschäftigt damit herauszufinden, wie man diese Person finden kann.

     Er schrieb nicht zurück. Verdammt. Na ja... vielleicht war er auch gerade beim Essen. Verübeln könnte ich ihm das ja nicht. Mein Handy vibrierte und ich hoffte, dass es Jax war, doch es war Jerome.
     Verwirrt öffnete ich seine Nachricht.

Jax und sein Bruder sind hier. Jax kommt zu dir.

     Ich blinzelte und dann schlug mein Herz wie wild in meiner Brust. Dann fiel mir auf, dass nur Jax kommen würde.

Was ist mit Alec?

Ähm... er... keine Ahnung. Ich weiß nicht, was er hat. Er starrt mich an.

Er starrt dich an, Jerome?

     Es war das erste Mal, dass Jerome mit mir neutrale Dinge schrieb.

Ja. Er starrt mich an als wollte er mich fressen!

Jerome, das ist nicht lustig!

Ich mache keine Witze. Er starrt mich so komisch an und seine Nasenflügel beben. Was soll ich machen? Weglaufen?

Caged FeelingsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt