Dynamit

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Als ich die Augen aufschlage ist es dunkel. Alles ist abgeschirmt und ich liege auf etwas weichem. Mein Kopf liegt etwas höher, aber es ist kein Kissen, es ist ein Mensch. Mir wird was Nasses auf die Stirn gelegt, ganz sanft und vorsichtig, doch meine Kopfschmerzen werden dadurch nicht besser.

Ich versuche mich aufzusetzten und alles fängt an sich zu drehen. "Yuna, leg dich wieder hin!" meint eine mämmliche Stimme mahrnend und verwirrt lege ich mein Kopf wieder ab. Wer ist das? Ich kann die Stimme nicht zu ortnen. Sofort ist mein Wunsch, dass es Minho ist, aber wahrscheinlich ist das nicht.

"Minho?" presse ich leise heraus, während die Person mir einen Kühlakku auf den Hinterkopf legt. Schmerz und Kälte durchdringt meinen Kopf und ich presse die Augen zusammen "Tschuldigung Kleine, aber da musst du jetzt durch." Baekhyun? "Es tut mir generell alles leid. Ich habe mich irgendwie versprochen und wusste auch nicht, dass Kwan zuhört und dann ist es einfach passiert. Er hatte noch am Telefon ein Wutausbruch und dann weiß ich nicht was passsiert ist. Ich hatte aber Angst und bin direkt losgefahren, aber es war so schlechter Verkehr und- und ich war zu spät." Er redet zu schnell, eindeutig.

"Es tut mir so unglaublich leid-" Ich versuche ihn zu stoppen da ich mich gar nicht konzentrieren kann und unterbeche ihn schnell. "Minho?" Frage ich nochmal und er stockt. "Er kommt! Nuri hat ihn angerufen." beantwortet mir Baekhyun und erleichtert lasse ich mein Kopf auf sein Schoss sinken und schließe für einen Moment die Augen, als ich auch schon eingeschlafen bin.

Ich werde von lauten Stimmen geweckt und schlage überrascht die Augen auf. Es ist heller und plötzlich wird ein Vorhang aufgerissen. Geblendet presse ich die Augen zusammen, als eine Person zu mir kommt.

"Yuna?" Fragt eine Stimme aufgeregt, sie ist weiblich und ich weiß sofort, dass es Nuri ist. Verwundert schlage ich die Augen auf und sehe meine Beste Freundin vor mir knien mit Besorgnis im Gesicht.

"Nuri, wo ist Minho?" Fragend schaue ich mich um und da seh ich ihn. Etwas weiter weg steht mein Bruder, mit Changbin und neben ihnen steht Minho. Sein Gesicht ist gerunzelt und ich kann Unruhe in seinem Blick lesen. Auf einmal schaut er mir in die Augen und jetzt sehe ich auch die Angst, die in ihm ruht.

Als er bemerkt, dass ich wach bin, verändert sich sein Blick und er kommt endlich auf mich zu. Vorsichtig legt er mir seine Hand auf die Schulter und streichelt leicht darüber. Mit einemmal ist Nuri weg und alles was ich sehe ist er. Mein Freund.

"Wie geht es dir?" Flüstert er leise und streicht mir eine Strähne aus dem Gesicht. "Geht wieder! Danke, dass du gekommen bist trotz des Meeting. Ich hoffe du bekommst kein Ärger-" "Ach, vergess das Meeting." Unterbricht mich Minho wütend.

"Du bist viel wichtiger als irgendein blödes Meeting." Er verstummt und schaut mir wieder in die Augen. Er strahlt gerade so viel Zuneigung und Liebe aus, dass ich am liebsten aufgeschrien hätte. Müde bewege ich mein Arm und streichelt über seine Wange.

"Bitte! Erschreck mich nie wieder so! Ich will dich nämlich nie wieder verlieren, nachdem ich dich gerade erst gefunden habe!" Seine Hände legen sich sanft über meine und mein Herz macht ein Sprung. Und noch einen und noch einen. Wie können Wörter nur so viel in mir auslösen?

"Ich liebe dich!" Flüster ich leise und schließe müde die Augen. Mein Kopf brummt und auch meine Glieder tuen weg, aber zu wissen, dass Minho bei mir ist, macht alles viel ertragbarer.

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Als ich zum zweiten Mal aufwache, liege ich in meinem Bett und jemand anderes sitzt neben mir. Ich weiß sofort, dass es Minho ist. "Hallo!" Flüster ich und setzte mich auf. Mir wird nur noch leicht schlecht, was gutes heißt und schaue Minho lächelnd an.

Sein Gesicht ist nachdenklich und er streichelt abwesend meine Hand. "Kannst du mir erzählen was passiert ist?" Fragt er leise und ich schlucke. Natürlich interessiert ihn, was passiert ist, und er hat auch ein Recht darauf es zu erfahren.

"Klar, aber können wir uns dafür hinlegen? Und du kommst ganz nah zu mir?" Fragend schau ich ihn an und sofort zieht er mich zu sich.

"Also erstmal was passiert ist." Ich atme tief durch. "Ich bin nach Hause gefahren mit dem Bus und habe ganz viele Anrufe erhalten. Vom meiner Mutter, Baekhyun und auch... meinem richtigen Vater, Kwan." Wieder stocke ich, sein Name tut einfach so weh. "Ich habe mir nichts dabei gedacht und wollte sie auch nicht zurück rufen und bin einfach in meinen Wohnung gegangen und dort waren sie."

Er nimmt mich in den Arm, hält mich fest und das ist alles was ich brauche. "Sie haben heraus gefunden, dass ich eine neue Arbeit habe und-und einen Freund...einen Kpop Idol!" Wieder stocke ich, da ich ihm eigentlich gar nicht erzählen will, dass mein Vater Kpop nicht mag, aber ich mache es.

"Es hat ihn sehr aufgeregt, dass du ein Kpop Idol bist und dann wollte ich weg. Einfach nur weg, ich wollte aus der Tür flüchten und nicht zurück kommen, da ich das früher nie konnte." Ich stocke wieder, da Tränen in meinen Augen stehen und das wiederum macht mich wütend. Ich will nicht weinen.

"Er hat mich an den Haaren gepackt und festgehalten, aber dieses Mal habe ich mich stärker gefühlt, weil ich wusste das Hanuel, Baekhyun und auch du für mich da seit." Seine Hand stockt auf meinem Arm und ich glaube schon was falsches gesagt zu haben, aber er drückt mich nur noch stärker an sich.

"Ich habe ihm viele Sachen an den Kopf geworfen und das war nicht sehr klug. Ich habe ihn mit Dynamit gefüttert und nur darauf gewartet, dass er explodieren, was auch passiert ist. Er hat mich zwei Mal gegen die Wand gestoßen mit voller Kraft und ich bin auf den Kopf geknallt, aber es geht wieder." Ende ich und genieße das Gefühl der Geborgenheit. Denn genau das brauche ich jetzt! Nichts mehr außer Minhos Arme in die ich mich kuscheln kann.

Lovers to Enemys Where stories live. Discover now