42. Mexico

202 40 134
                                    

I understand about indecision
But I don't care if I get behind
People livin' in competition
All I want is to have my peace of mind
Take a look ahead
Take a look ahead, yeah, yeah, yeah, yeah
Now everybody's got advice, they just keep on givin'
Doesn't mean too much to me
Lots of people out to make believe they're livin'
Can't decide who they should be
Oh, oh


Boston - Peace Of Mind


< L I A M >

Es lief ab wie immer.

Jace und ich packten unserer Motorräder, schnappten unsere Reisepässe, die Waffen sowie die restlichen Dinge, die wir benötigten.

Ich war nicht halb so nervös wie beim ersten Mal, als ich diese Reise antrat. Wenn man wusste, was auf einen zukam, sah man vieles entspannter. Natürlich waren wir stets einer gewissen Gefahr ausgesetzt, aber dafür stimmte die Kohle. In keinem anderen Job der Welt hätte ich die bekommen; selbst mit Gefahrenzulage nicht.

Von Sophia verabschiedete ich mich am Abend zuvor ausgiebig. Wir verbrachten die Nacht miteinander in ihrem winzigen Apartment, das unweit ihrer Arbeitsstätte in der South Bronx lag. Mein Motorrad parkte direkt vor der Tür, sodass ich am Morgen nur loszufahren brauchte.

Jace holte ich am Headquarter ab und dann ging es los.

Die Strecke nach Mexiko war lang, aber wir machten einige Zwischenstopps und bevor es über die Grenze ging, verbrachten wir eine Nacht in San Diego, um unseren Kundenstamm auszuweiten. Die Geschäfte in Los Angeles warfen richtig gut Kohle ab und in San Diego würde es nicht anders aussehen.

Da es sich um Neukunden für uns handelte, mussten sie bereits die Hälfte des Geldes vorschießen, bevor sie die Ware erhielten. Jace und ich gaben uns locker, aber auch bestimmend. Sie sollten wissen, dass wir bereits Erfahrung hatten und keine blutigen Anfänger waren, die man über den Tisch zog.

Unser Gewinn an diesen Geschäften war beträchtlich und somit war ich finanziell mittlerweile gut aufgestellt. Ich verprasste meine Kröten nicht für unsinniges Zeug, sondern legte immer einen gewissen Betrag zur Seite.

Es dauerte mehrere Tage, ehe wir San Diego erreichten. Wir kamen um die Mittagszeit an und checkten zuerst in einem preiswerten Motel ein, bevor wir uns auf den Weg zu unserem Kunden machten.

Das Treffen fand in einer privaten Unterkunft statt, einer kleinen Villa, die kameraüberwacht inmitten von Grünzeug lag. Unsere Kunden besaßen direkten Kontakt zu Gonzales und wir traten als Kuriere auf, die entsprechend entlohnt wurden.

Man empfing uns freundlich, aber der geschäftsmäßige Ton, den man anschlug, war allgemein Sitte in diesen Kreisen. Referenzen besaßen wir dadurch, dass Gonzales uns persönlich kannte. Anstandslos übergab man uns die Hälfte der Kohle und Jace und ich zogen von dannen.

Im Motel angekommen, nahmen wir uns zwei Dosen Bier aus dem Kühlschrank, bevor wir uns nach draußen setzten. Das war der Vorteil an den Motels. Sie besaßen in der Regel eine kleine Küchenzeile mit eingebautem Kühlschrank, in dem man seine Getränke und auch Essen verstauen konnte.

Jace und ich bestellten Pizza bei einem Lieferservice, der prompt das Essen brachte.

„Wofür braucht man eigentlich ein fünf Sterne Hotel?", meinte Jace.

„Keine Ahnung." Ich zuckte mit den Schultern. „Wir haben hier alles, was wir brauchen. Kaltes Bier und warme Pizza, die direkt zum Zimmer geliefert wird. Also quasi Roomservice."

Jace lachte leise: „Nur mit dem Unterschied, dass wir den nicht noch extra bezahlen müssen."

Da ich hungrig war, verdrückte ich meine Pizza in Windeseile und legte mich anschließend auf das Bett, um Sophia eine Nachricht zu schicken. Sie hatte heute Nachtschicht im Krankenhaus und ich hoffte, dass es für sie nicht allzu hektisch wurde. Gerade in der South Bronx herrschte abends und nachts Hochkonjunktur bei den ärztlichen Versorgungsstellen. Schlägereien und Messerstechereien waren an der Tagesordnung und selbst Schusswunden nicht unüblich. Ich beneidete Sophia nicht um ihren Beruf, aber mein Respekt ihr gegenüber wuchs von Tag zu Tag.

SOUTH CALIFORNIAWhere stories live. Discover now