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Mila POV

Wach lag ich in meinem Bett. Freitag vor einer Woche wurde ich vom FBI verhaftet und heute von der mexikanischen Polizei an der Grenze. Warum komme ich immer wieder in so eine Scheiße? Ich fühlte mich schlecht, weil ich schon wieder die Regeln gebrochen hatte. Ich konnte verstehen, warum Jake und Cole wissen wollten, wo wir sind, aber trotzdem hatte ich mich überreden lassen nach Mexico zu gehen, ohne vorher zu fragen. Wahrscheinlich weil wir alle wussten, dass Jake und Cole es nicht erlauben würden, dass wir einfach so das Land verlassen. Schon die ganze Zeit dachte ich darüber nach. Inzwischen war es schon kurz nach Mitternacht, aber ich konnte einfach nicht schlafen, das alles belastet mich zu sehr. Von meinem schlechten Gewissen geplagt, stand ich auf und öffnete leise meine Zimmertüre. Unten brannte noch Licht, also war einer meiner Brüder noch wach. Zögerlich tapste ich die Treppen runter. Die Außenbeleuchtung und leicht offene Schiebetüre verriet mir, dass meine Brüder wahrscheinlich im Graten waren. Langsam lief ich auf die Türe zu und konnte bereits die Stimmen von Jake und Cole hören. Ich lief zu der Türe, stoppte aber bevor ich auf die hellen Fließen im Garten trat. Jake, Cole und Alex saßen alle drei um den Tisch herum und unterhielten sich über die Zwillinge. Eigentlich möchte ich da nicht wirklich dazwischen grätschen, aber da hat Jake mich schon entdeckt, „kannst du nicht schlafen?". Ich schüttelte meinen Kopf. „Komm her", erwiderte mein Bruder. Langsam lief ich zu meinen Brüdern. Es war angenehm warm dafür, dass erst Frühling war. Jake zog mich auf seinen Schoß und gab mit einem Kuss auf meinen Haaransatz. Müde kuschelte ich mich an ihn. „Was ist los?", fragte Cole an mich gerichtet. „Es tut mir leid" wiederholte ich die Worte, die ich vorhin schon oft gesagt hatte. „Das wissen wir", erwiderte Jake. „Ich will nicht, dass ihr wütend auf mich seid" sprach ich leise meine Gedanken aus. „Das sind wir nicht. Es war falsch von dir beziehungsweise von euch, dass ihr euch zum wiederholten Male über unsere Regeln hinweggesetzt habt und nicht nur woanders hingegangen seid, als vereinbart, sondern auch das Land verlassen habt, aber wir wissen, dass du nichts dafür kannst, was danach passiert ist" sagte Cole. „Wir hätten nicht nach Mexico gehen sollen, wir wissen, dass es dumm war", erwiderte ich. „Ja, das war sehr dumm", sanft strich Jake mir meine Haare aus meinem Gesicht „weißt du, wir geben unser Bestes dafür, dass es euch gut geht und ihr eine schöne Zeit habt. Wenn ihr uns sagt, dass ihr nach San Diego geht, dann vertrauen wir darauf, dass ihr das auch macht. Ihr habt euch aber zum wiederholten Male dafür entschieden, woanders hinzugehen und das, obwohl wir erst darüber gesprochen haben. Ihr seid nicht nur von dem vereinbarten Ort abgewichen, sondern habt auch das Land verlassen, was überhaupt nicht geht ohne zu fragen. Vertrauen muss man sich erarbeiten und verdienen und das habt ihr nicht wirklich gemacht in letzter Zeit. Wenn wir euch nicht vertrauen können, können wir euch sowas in Zukunft nicht mehr erlauben und müssen kontrollieren, dass ihr euch an das haltet, was vereinbart war. Wir machen das nicht gerne, aber ihr lasst uns keine andere Wahl, wenn ihr so weiter macht. Es ist oft nur eine falsche Entscheidung, trotzdem hast du jetzt schon mehrfach gesehen, wozu diese eine falsche Entscheidung geführt hat und du solltest eigentlich daraus gelernt haben. Wir wissen, dass die Entscheidung nach Mexico zu gehen von den Zwillingen aus ging und sie dich überredet haben, aber dann darfst du dich nicht dazu überreden lassen". Ich ärgerte mich echt, dass ich mich nicht den twins widersetzt habe. Hätte ich gesagt, dass ich nicht gehen möchte, wären sie auch nicht gegangen und wir hätten das alles vermeiden können. „Und was passiert jetzt? Bekomme ich wieder Hausarrest?" fragte ich vorsichtig nach. „Du bekommst eine aller letzten Chance. Dir sollte inzwischen bewusst sein, dass die Regeln, die für euch gelten, ihren Sinn und Zweck haben und dass du dich daranzuhalten hast. Du hast selber bemerkt, was passiert, wenn du es nicht tust. Wir haben gesehen, dass es dir Leid tut und dass du es bereust und sind der Meinung, dass du schon genug bestraft wurdest, mit dem, was an der Grenze passiert ist und wollen dich nicht noch zusätzlich bestrafen. Aber das ist wirklich deine allerletzte Warnung. Wir haben dir genug Chancen gegeben und es ist an der Zeit, dass du uns beweist, dass es keine falsche Entscheidung war und dass du dir unser Vertrauen verdient hast. Trotzdem kannst du Ausflüge wie heute erstmal vergessen. Nächstes Mal wirst du dafür bestraft und damit meinen wir nicht 2 Tage kein Handy, sondern eher 2 Wochen Hausarrest in den Sommerferien. Missbrauche unser Vertrauen nicht und das meine ich ernst. Wenn wir dir nicht mehr vertrauen können, wird das alles hier in Zukunft anders ablaufen" sagte Cole sehr ernst zu mir. „Versprochen", erwiderte ich. „Verspreche nichts, was du nicht halten kannst", sagte Jake zu mir, was mein Glücksgefühl, das ich eben bekommen hatte, wieder verschwinden ließ. Er hatte recht. Ich habe schon oft Dinge versprochen, die aber nicht eingehalten. Dieses Mal möchte ich es wirklich anders machen und meinen Brüdern beweisen, dass sie mir vertrauen können. Ich habe wirklich aus dem Fehler heute gelernt. „Willst du nicht wieder ins Bett gehen, ich sehe von hier, dass dir deine Augen gleich zufallen", sagte Alex nach kurzer Stille. Ich schüttelte den Kopf. Im Moment möchte ich einfach hier bleiben und dankbar sein, dass wir aus dem ganzen wieder so gut herausgekommen sind...

Big Brothers 6Where stories live. Discover now