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Erschöpft setzte ich mich auf Coles Couch und zog meine Beine an meinen Oberkörper. Ich war total kaputt. Es ist so viel passiert, was ich nicht wirklich verstand. Die FBI Durchsuchung, das auf der Demonstration, die Waffen, Lea, wie hängt das alles zusammen? Cole setzte sich ebenfalls zu mir auf die Couch, "du willst wissen, was passiert ist, oder?". Ich nickte leicht. "Ich kann dir keine Details nennen, aber ich kann dir das alles grob erklären. Unsere IT hat im Internet Hinweise gefunden, dass illegale Waffen gekauft wurden. Mit der IP-Adresse wurde besagtes Gerät als eines der Laptops in Leas Büro identifiziert. Zusätzlich wurden Grundrisse der Umgebung der Demonstration heruntergeladen, was schon ein seltsamer Zufall wäre und besorgniserregend war. Deshalb wurde ein Teil des FBI IT Teams zu Leas Büro geschickt, damit sie die Laptops auf weitere Hinweise durchsuchen konnten, auf die wir von außerhalb keinen Zugriff hatten. Parallel wurden alle notwendigen Maßnahmen getroffen, um im Fall der Fälle schnell evakuieren zu können. Wir haben versucht, herauszufinden, was Lea mit all dem zu tun hat, aber nichts Konkretes gefunden. Nachdem ich dich zu Hause abgesetzt habe, bin ich ebenfalls nach Downtown gefahren. Nach einigen Minuten kam die Information von der IT, dass es wohl einen möglichen Anschlag gibt. Es gab Hinweise auf Standorte von möglichen Schützen und auf mögliche Waffenlager. Es wurden Teams an alle Standpunkte geschickt. Ich bin ebenfalls mit einem mit, an dem wir dann dich mit den Waffen gefunden hatten. Dein Verhalten vor Ort hat mir schon gezeigt, dass du nicht verstehst, was hier passiert. Ich habe nie gedacht, dass du dort wirklich mit drin steckst, aber in diesem Moment hatte ich keine Zeit, um weiter auf dich oder die Situation einzugehen. Wir hatten mögliche aktive Schützen, die Todesopfer gefordert hätten, weshalb ich einen Agent mit dir zu uns ins Büro geschickt habe. Wir haben in der Zwischenzeit alle Waffenlager gefunden, aber keine Schützen. Trotzdem war es offensichtlich, dass es einen geplanten Anschlag gab. Es lag nun daran, herauszufinden, wer und warum dafür verantwortlich ist. Zu diesem Zeitpunkt warst du unsere einzige Verbindung zu all dem. Mike und ich haben dich bewusst unter Druck gesetzt. Wir wussten, dass du diesem nicht standhalten kannst und uns alles erzählen wirst, was du weißt. Wir hatten keine Zeit, für Verzögerungen oder mögliche falsche Informationen, die du dir ausdenkst, damit du kleinen Ärger bekommst. Wir hatten immer noch frei laufende Schützen, die Menschen verletzten und umbringen könnten. Nachdem was du uns erzählst hast, wussten wir das Lea dort definitiv mit drinnen hängt. Ich wollte eigentlich gleich wieder zu dir zurückkommen, normal mit dir reden und dir schon dort alles erklären, aber dann ist eins zum anderen gekommen. Mikes Team hat inzwischen herausgefunden, dass der Anschlag nicht von Lea ausging, sondern von ihrem Bruder und deren Freunde. Wir haben ebenso Überwachungskameras gefunden und Lea, die zuerst dich allem beschuldigt hatte, hat die Wahrheit erzählt und ebenso bestätigt, dass alles von ihrem Bruder ausging. Als sie mitbekommen hat, dass das FBI bei ihr ist, ist ihr wohl klar geworden warum. Ihr Bruder hat wohl schon des Öfteren solche Tendenzen gezeigt. Es sollte keinen Anschlag auf die Demonstranten geben, sondern auf die Polizisten. Auch die Mordwaffe, die du in der Hand hattest, wurde mit einem der Schützen in Verbindung gebracht. Wir haben die Schützen noch nicht gefunden, aber jetzt, wo wir wissen, wer sie sind, ist es nur eine Frage der Zeit, bis wir sie verhaften werden. Lea ist, Stand jetzt, nicht aktiv daran beteiligt, wollte das alles allerdings vertuschen. Was dich angeht, brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Du hättest zu Hause bleiben sollen wie ich es dir gesagt habe und nicht auf Lea hören sollen, aber ansonsten hast du nichts falsch gemacht. Das wird rechtlich keine Konsequenzen geben" erklärte mir Cole sehr ruhig. Ich wusste nicht, was ich über all das denken sollte. Es war einfach alles so viel. Nicht nur das, was alles passiert ist, sondern auch Lea, die mich anscheinend beschuldigt hatte, dass ich für das alles verantwortlich bin. Ich wollte ihr helfen und sie hat mich in all das hineingezogen. Als Dank dafür, beschuldigt sie mich, dass ich daran schuld bin. Das ist einfach nur asozial. Wenn sie einen Fehler macht, soll sie auch dazu stehen. „Was ist los mein Schatz?", ich spürte Coles Blick auf mir. „Keine Ahnung, ist einfach alles ein bisschen viel" nuschelte ich. Der Schock von allem saß mir noch immer in den Knochen. „Ich weiß, dass es viel zum Nachdenken und Verarbeiten ist, aber versuche nicht allzu viel darüber nachzudenken und bekomme ein wenig Abstand zu allem".  „Es tut mir leid, dass ich nicht auf dich gehört habe. Ich dachte nicht, dass sich das so entwickelt" entschuldigte ich mich leise. Ich wusste, dass das alles meine Schuld war. „Es ist normal Regeln zu brechen in deinem Alter und es war nicht absehbar, dass dies so enden wird, trotzdem hat es immer seinen Grund, warum wir dir etwas verbieten. Wir wissen oft mehr als du und können vieles deutlich besser einschätzen. Du hast dich in Zukunft daranzuhalten, wenn wir dir etwas verbieten" erwiderte Cole noch immer sehr ruhig. „Bist du nicht mehr wütend?", fragte ich unsicher. „Ich war auch vorhin nicht wütend. Es kam vielleicht so rüber, aber das lag einfach an der Situation. Du hättest auf uns hören sollen, aber du kannst nichts dafür, wie sich das alles entwickelt hat und keiner von uns macht dir diesbezüglich einen Vorwurf, Prinzessin", Cole strich mir eine Haarsträhne aus meinem Gesicht, bevor er aufstand und zu seinem Schreibtisch lief. Im selben Moment kam Alex zu Cole ins Büro. Sie unterhielten sich leise, während ich wieder in meinen Gedanken versank. Was ist heute nur passiert...

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