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Mike POV

"Brauchst du noch Zeit, um dich zu entscheiden?", fragend sah Cole mich an. "Ich bin eigentlich mit allen 4 Bewerbern zufrieden. Sie haben Erfahrung, machen auf mich einen kompetenten Eindruck und so wie es scheint, passen sie alle auch sehr gut ins Team" antwortete ich. Cole und ich haben den ganzen Morgen Bewerbungsgespräche geführt und so wie es aussieht, bekomme ich gleich 4 neue Agents für mein Team und eine kompetente und erfahrene Sekretärin, die nach und nach einen Großteil meines Papierkrams übernehmen soll. Wenn das alles so funktioniert, wie ich mir das vorstelle, sollte es bald wieder ruhiger in meinem Team werden und ich kann damit beginnen, meine Agents nachhause zu schicken, damit sie die ganzen Überstunden abzubauen und sich von den stressigen letzten Wochen erholen zu können. "Gut, dann gebe ich der Personalabteilung durch, dass sie die Verträge fertig machen sollen", antwortete Cole bevor er fragte "wie läuft es bei euch im Team?". "Die Stimmung einzelner Agents ist gerade etwas am Kippen, aber das ist auch verständlich nach den letzten Wochen. Aber ich bin zuversichtlich, dass sich das, nachdem alle ein paar freie Tage hatten, wieder ändern wird. Es war einfach zu viel Arbeit, Stress und zu wenig freie Zeit in den letzten Wochen" erwiderte ich. "Ich weiß, dass es gerade ungeschickt ist, aber ich würde dir gerne ein neuer Agent von der FBI-Akademie für ein paar Wochen ins Team geben. Er heißt Logan Evert, ist 21 Jahre alt, nach der High School direkt zum College und hat dort Kriminologie studiert, bevor er auf die FBI-Akademie gekommen ist, wo er allerdings in 2 Wochen bereits seinen Abschluss erlangt", "wie kommt es, dass er ohne Erfahrung auf der FBI-Akademie zugelassen wurde?" unterbrach ich Cole. Um auf der FBI-Akademie zugelassen zu werden, muss der Bewerber einige Kriterien erfüllen, wozu auch bereits gesammelte Erfahrung bei der Strafverfolgung oder dem Militär gehört. "Er ist der Sohn von Staatsanwalt Evert" beantwortete Cole meine Frage, was das alles natürlich erklärte. Besagter Staatsanwalt hatte eine ziemlich hohe Position hier in Los Angeles und es war für ihn eine Leichtigkeit seinen Sohn auch ohne, dass er die Kriterien erfüllt auf die FBI-Akademie zu bringen. Mit den richtigen Kontakten ist es nicht sonderlich schwer ein paar Hürden beiseitezuschaffen. Das hatte allerdings auch seine Nachteile. Es gibt nicht ohne Grund Kriterien, die ein Bewerber erfüllen muss, bevor er auf die Akademie zugelassen wird. Erfahrung spielt dabei eine große Rolle. Das FBI ist eine, wenn nicht die beste, kompetenteste Behörde der Strafverfolgung in den USA. Wir haben einen Standard, den wir auch weiterhin einhalten müssen und wollen, aber das geht, nur wenn unsere Agents auch dementsprechend gut sind. Daher ist es oft auch ein langer Weg, um ein FBI-Agent zu werden. Es braucht praktische Erfahrung, wie beim Militär oder der Polizei. Wenn ein Bewerber genug Erfahrung und vor allem erfolgreiche Arbeit nachweisen kann, gibt es entweder die Möglichkeit zuerst auf ein College zu gehen, dort ein entsprechendes Rechtsstudium abzuschließen, um sich anschließen auf der FBI Akademie zu bewerben, oder der Bewerber versucht es direkt bei der FBI-Akademie, was allerdings nur die wenigstens schaffen. Da wir in unserem Beruf ständig mit dem Gesetz befassen, müssen die Agents auch dementsprechend geschult sein. In der FBI-Akademie werden keine Gesetzte beigebracht, das müssen die Bewerber bereits perfekt können, bevor sie zur Akademie kommen. Daher ist es so gut wie unmöglich, ohne ein Studium, das die Gesetzte der USA beinhaltend, auf der Akademie aufgenommen zu werden. Genauso wichtig ist die Erfahrung. Nur wer bereits als Polizist Streife gefahren ist oder bei einem Auslandseinsatz des Militärs war, weiß, wie er sich in gewissen Situationen verhalten darf und muss. Jemand, der noch keinerlei Berührungspunkte damit hatte, dem fehlt die Erfahrung im Umgang mit Zivilisten und das Selbstvertrauen, das man in einem Einsatz braucht. Natürlich lernt man auch in der Grundausbildung des Militärs oder der Polizei, wie man sich in bestimmten Situationen verhalten soll, aber in der Realität ist das meistens ganz anders. Wir arbeiten mit echten Menschen, deren Handlungen wir nicht vorhersehen können. Wir müssen innerhalb von Sekunden, von Bruchteilen entscheiden, ob wir unsere Waffen ziehen und auf jemanden schießen oder nicht. Wir müssen unsere Augen überall haben und dürfen im Einsatz nicht abgelenkt werden, wenn wir unaufmerksam sind können uns zum einen zum Beispiel wichtige Beweise entgehen oder im schlimmsten Fall werden Menschen verletzt. Und die Erfahrung, die man braucht, um in solchen Situationen richtig einschätzen zu können, bekommt man, nur wenn man im realen Leben bei Einsätzen dabei war und ein Gefühl und Gespür dafür bekommen, wie man sich verhalten muss und worauf man achten muss. Und egal wie gut jemand im Studium oder auf der Akademie war, wenn es dem Bewerber an vorheriger Erfahrung im realen Einsatz fehlt, der wird am Anfang große Probleme haben, sich im Einsatz zurechtzufinden. Erfahrung ist einer der wichtigsten Bestandteile, die einen guten FBI-Agent ausmachen und diese kann man durch kein theoretisches Wissen ersetzten. Deshalb kommt es auch nur sehr selten vor, dass jemand, der keine Erfahrung hat, trotzdem auf der Akademie zugelassen wird und dies nur passieren kann, wenn jemand wirklich sehr gute Kontakte besitzt. Erfahrung ist also essenziell wichtig, um ein guter FBI-Agent zu werden. Die FBI-Akademie verleiht den zukünftigen Agents nur den letzten Feinschliff, den sie brauchen, um dem FBI gerecht zu werden. Es werden FBI spezifische Einsatztaktiken, Verhör und Verhaltens Taktiken beigebracht. Es wird ihnen gezeigt, wie man sich in einem Einsatz verhält, die Schusskenntnisse werden verbessert, bis sie perfekt sind und reale FBI Einsätze werden nachgestellt. Auf der FBI-Akademie lernen die zukünftigen Agents alles, was sie für ihre spätere berufliche Laufbahn beim FBI brauchen, und sie werden so gut es geht darauf vorbereitet. Nur wer am Schluss die theoretische, die praktische und die psychologische Eignungsprüfung besteht, darf sich danach auf einen Job beim FBI-bewerben. Natürlich ist jemand, der das alles erfolgreich abgeschlossen hat, noch kein guter FBI-Agent, aber er ist bestens darauf vorbereitet, einer zu werden. Nachdem ein neuer Agent von der Akademie kommt, wird er auch wochenlang erst einmal in seinem neuen Team eingearbeitet, denn trotz der ganzen Vorbereitungen, die ein Agent durchläuft, braucht es Zeit, das ganze Wissen und Können auch in der Praxis anzuwenden. In der Regel sind es 4-5 Monate Einarbeitung, bis ein FBI-Agent wirklich so weit ist alleine, selbstständig und gewissenhaft an einem Fall zu arbeiten. Bis jemand ein vollwertiger FBI-Agent wird, dauert es meistens etwas Zeit. Es ist auch sehr ungewöhnlich, dass jemand in Coles Alter bereits FBI-Direktor ist. Er hat durch seine zwei Auslandseinsätze mit den Marines allerdings bereits sehr viel Erfahrung gesammelt. Nicht nur im Umgang mit Waffen, Zivilisten und allem anderen, was dazugehört, dadurch dass er in seinem zweiten Einsatz auch bereits eine Führungsposition bekam, sammelte er dort bereits wichtige Erfahrungen, was dem Umgang und die Verantwortung eines eigenen Teams mit einher kommt. Nach seiner Zeit bei den Marines hat er zusätzlich zu seinem normalen Studium zusätzlich Kurse belegt, was die Personalführung angeht und anschließend auch die FBI-Akademie sehr gut und in Rekord-Zeit abgeschlossen. Als der dann anschließend beim FBI angefangen hat, ging alles eigentlich sehr schnell. Cole hat gleich zu Beginn an den großen Fällen erfolgreich mitgearbeitet. Das wurde belohnt und er wurde ziemlich schnell zum Teamleiter ernannt. Sein Team hat unter Coles Aufsicht überdurchschnittlich gute Arbeit geleistet und hatte eine nahezu perfekte Erfolgsquote. Als dann der letzte FBI-Direktor entlassen wurde, wollte der Vorstand eine Veränderung und hat in Cole den perfekten Menschen gesehen, um dies umzusetzen. Die meisten FBI-Direktoren, die vor Cole den Job hatten, waren alle schon mindestens in ihren 40ern. Sie hatten bereits jahrelang beim FBI gearbeitet und hatten viel Erfahrung. Das ist sehr wichtig, wenn jemand eine so hohe und wichtige Position hat, allerdings waren die meisten auch resistent gegen Veränderung. Sie waren von der alten Schule und hielten an alten, gut bewehrten Vorschriften fest, die es schon seit Jahren gab. Im Laufe der Jahre hat sich im positiven Sinne aber viel verändert und weiterentwickelt. Dadurch das die letzten FBI-Direktoren allerdings sehr gegen Veränderung waren und die Angst das sie Versagen und ihr eigenes Ego größer waren, als die Prinzipen des FBIs immer das Beste herauszuholen und die besten zu sein, kam es zu Problemen. Der Vorstand in DC hat dann in Cole den perfekten Kandidaten gesehen, um das FBI neu zu strukturieren und auf den neustens Stand zu bringen. Sie haben Cole ihr Vertrauen geschenkt und er hat es tatsächlich geschafft, das FBI wieder zu dem zu machen, wofür es steht und bekannt ist. Seit Cole FBI-Direktor ist, hat sich sehr viel geändert. Er legt sehr viel Wert auf die Mitarbeiter. Ihm ist es wichtig, dass jeder sein Bestes gibt und alle Agents Top ausgebildet sind. Er hat sehr viel verändert. Jeder Agent, der aktiv in den Einsatz geht, muss regelmäßig auf Fortbildungen, damit jeder immer auf dem neusten Stand ist und jeder das beste aus sich und den Kollegen herausholen kann. Cole legt Wert auf regelmäßige Schießübungen, damit jeder immer top trainiert ist. Dadruch, dass jeder FBI Agent regelmäßig auf dem Schießstand muss und eine gewisse Trefferquote einhalten muss, gibt es deutlich weniger unbeteiligte Tode und eine sehr niedrige Fehlerquote als je zuvor. Cole legt aber auch viel Wert auf die Mitarbeiter als Menschen. Er hat psychologische Hilfsprogramme gegründet, bei dem sich jeder freiwillig melden kann, falls es zum Beispiel einen unschönen Einsatz gab oder generell, wenn jemand Probleme hat. Es gibt mehr Gehalt für die Mitarbeiter und mehr Urlaub. Er ist offen für Kritik und Veränderung und versucht immer das Beste aus allem und jedem herauszuholen. Vor allem steht er hinter seinen Mitarbeitern und gibt sich wirklich sehr viel Mühe, dass alles läuft und das tut es wie schon seit langem nicht mehr. Die Mitarbeiter sind so zufrieden wie noch nie und die Erfolgsquote des FBI-Standortes in Los Angeles ist in den ganzen USA am höchsten. Cole erwartete im Gegenzug aber auch von seinen Mitarbeitern, dass sie ebenfalls offen für Veränderungen sind, mitziehen und immer ihr Bestes geben. Wenn sich jemand nicht an die Regeln hält, kann Cole auch ganz anders werden. Er legt Wert darauf, dass alle zusammen arbeiten und sich unterstützen und wenn es Probleme gibt, dass diese gelöst werden. Natürlich gibt es auch Agents, die mit Coles Führungsstil ein Problem hatten und nichts von regelmäßigen Fortbildungen, dem Schießtraining und den anderen Vorschriften und Prinzipien, die Cole eingeführt hat, hielten. Das waren aber meist ebenfalls ältere Agents, die resistent gegen Veränderung waren und deiner Meinung ist, dass ihre Arbeitsweise, die sie schon seit Jahren pflegen, die beste ist und nicht bereit waren etwas zu ändern. Allerdings macht genau das einen zu einem schlechten Agenten. Wir sind alle hier, um die Gesetzte, die USA zu wahren und das eigene Ego sollte nie über dem Schutz der Menschen stehen. Wer das nicht einsieht, hatte beim FBI eigentlich auch nichts mehr verloren und Cole hatte auch kein Problem besagten Agents klarzumachen, dass wenn sie ihre Einstellung nicht ändern, dass es für sie keinen Platz mehr beim FBI gibt.
Cole hat das FBI hier in Los Angeles wieder zu dem gemacht, wofür es steht und hat dafür sehr viel Respekt von jedem, der auch nur Ansatzweise etwas mit der Strafverfolgung zu tun hat verdient. Jeder kennt Cole und das nicht nur, weil er der FBI Direktor ist sondern auch dafür was er in dem einem Jahr, in dem er diesen Beruf erst macht, verändert hat und wie sich das FBI unter ihm Entwickelt hat...

Big Brothers 6Where stories live. Discover now